Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

einschlafen / durchschlafen

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: einschlafen / durchschlafen

jane1807

Beitrag melden

Lieber dr posth, Mein sohn (9 monate) war von anfang an ein schlechter schläfer: bauchschmerzen wg allergien, neurodermitis, nun auch noch zähne. Eins ging nahtlos ins andere über, was dazu geführt hat, dass er nie gelernt hat, alleine einzuschlafen. Unsere aktuelle schlafsituation ist: ich halte händchen, bis er einschläft. Und nachts wacht er im besten falle alle 1,5 std auf, will den schnuller oder auch nur händchen halten. Kuscheltiere akzeptiert er nicht, schnuller hat er schon, flasche will er nachts nicht. Er schläft die erste hälfte der nacht im beistellbett, dann bei mir im bett, ganz nah an mir dran. An sich stört es mich nicht. Nur will ich ihm nicht die chance nehmen, auch mal alleine einschlafen zu können. Oder kommt eh irgendwann die phase, in der kinder (wieder) nicht alleine einschlafen können? Dann wärs ja jetzt umsonst? Und später kann man ihm die dinge vllt besser erklären? Wie sehen sie das? Danke für ihr tolles forum! Lg jana


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Liebe Jana, man und das heißt hier der Säugling und das Kleinkind kann nicht lernen, allein einzuschlafen. Denn das, was da erzielt wird, beruht nicht auf Lernen sondern auf Konditionierung. Eine Konditionierung aber zu etwas, das nicht gut für das Kind ist (sondern vielleicht nur für die Eltern), führt nicht zur psychischen Gesundheit. Im Gegenteil, es ruft u.U. seelischen Schaden hervor. Bis zum Alter von 1 Jahr benötigen viele Säuglinge noch den direkten Körperkontakt zur Bindungsperson, um entspannt einschlafen zu können. Im 2. Jahr sollten dann Blick und Rufkontakt genügen, was sich aber auch nicht gleich von alleine einstellt. Das sind Regeln der kindgerechten Einschlafbegleitung. So ist es vollkommen richtig, wie Sie vorgehen, und Sie sollten wissen, dass Sie mit Ihrem Verhalten keineswegs Ihrem Sohn die Chance nehmen auch einmal allein einzuschlafen. Aber das kommt erst viel später, wenn Ihr Sohn genügend Raum- und Zeitvorstellung hat Sachwissen von dem, was in der Nacht passiert. Denn dann kann er ermessen, wo Sie sich aufhalten, während er schläft, dass Sie morgens ihn wieder wecken und bei ihm sind und dass die Nacht zur Erholung und zum Schlafen da ist. Von all dem, weiß Ihr Sohn mit 9 Monaten noch gar nichts. Er ist noch ganz auf Ihre Nähe und geduldige Begleitung angewiesen. Was ist mit dem Vater? Wird er schon akzeptiert und kann der nicht nachts helfen? Viele Grüße und danke für Ihr Lob.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Herr Dr. Nohr, meine Tochter ist knapp 10 Monate. Sie war des Nachts schon immer eine gute Schläferin. Seit ein paar Wochen tut sich meine Kleine jedoch sehr schwer einzuschlafen. Sie wird mehrmals pro Woche (2-3 Mal) von meinen Eltern betreut, da ich wieder ein paar Stunden arbeiten gehe. Tagsüber bringen wir sie ins Bett indem wir ...

Hallo Dr. Posth, 1. Was halten Sie von der Methode, Kinder, die nicht alleine einschlafen wollen, in bestimmten Minutenintervallen "kontrolliert" schreien zu lassen, bis sie kapiert haben, dass sie schlafen sollen? Ist das ein Vertrauensbruch oder ein wahrer Lerneffekt? 2. Mein Kinderarzt rät zum Abstillen, da unser Sohn (knapp 10 Monat ...

Hallo,meine Kleine ist jetzt 10 Monate alt.Seit 08/05 schlief sie aufeinmal nicht mehr durch, es stellte sich raus das Sie von 08/05-12/05 unerkannt Krätze hatte(es wurde immer auf Allergien,Pilze,etc. getippt und dementsprechend auch so behandelt).Ich tat in den Monaten alles was man so tut, wenn das Kind wach wird-Windeln wechseln, rumtragen, Fla ...

Guten Tag, meine Tochter 21 Mt schlaeft mit mir um ca 20h30 ein und ich trage sie dann in ihr Bett.In der Nacht erwacht sie häufig und ich lege mich dann wieder mit ihr hin.Leider will sie dann nicht mehr in ihr Bett getragen werden.Ich schlafe besser in meinem Bett.Wieviel Wahres ist an der Theorie ein Kind sucht bei naechtlichem Erwachen die g ...

Hallo Herr Dr. Posth, unsere Tochter, 19 Monate alt hat eigentlich noch nie richtig durchgeschlafen. Jetzt ist es aber so, dass sie nachts wach wird, meist so nach 3 Stunden, und wie am Spieß schreit. Sie zeitgt zur Tür, möchte raus aus dem Schlafzimmer. (Z.Zt. schläft sie bei uns im Schlafzimmer, fast jede Nacht auch in unserem Bett). Ich gehe mi ...

Lieber Herr Posth, ich habe schon im Suchlauf einige Tipps und Lösungen für uns gefunden, möchte aber dennoch Ihren Rat. Ich fange am besten mal vorne an. Meine Tochter (13 Monate) hat schon immer, seit ihrer Geburt, wenig geschlafen, man kann sagen, immer am untersten Limit. Daran gewöhnt man sich irgendwann, auch wenn unsere Umwelt in der H ...

Lieber Herr Posth, (Kurzfssg. v 28.7.) Meine Tochter (13 Mo, temperamentvoll, willensstark, sprachl weit entwickelt, gute Auffassungsgabe, erste Widerstände) geht in d Krippe. Eingewöhnung ganz gut, weint nur beim Hingeben, lässt sich schnell beruhigen, freut sich, wenn ich wieder komme. Z.Zt. ist Papa d Hit, lässt sich bedingt auch durch ihn trös ...

Danke für Ihre Antworten, habe dazu noch ein paar Fragen und möchte Ihre Fragen auch beantworten: Leider ist der Krippenbesuch nicht mehr rückgängig zu machen. Ich hätte gerne einen Telearbeitsplatz gehabt, was nicht möglich war. Was können wir zur "Schadensbegrenzung" unternehmen? Und sollte ich dennoch die Brustentwöhnung über Nacht in Angriff ...

Lieber Herr Posth, danke für Ihre Hilfestellung bzgl. der Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Im Übrigen schläft unsere Kleine wieder wesentlich besser, seit wir - entgegen aller sicherlich gut gemeinten Ratschläge unserer Umwelt - nicht mehr versuchen, sie alleine in ihrem Bett einschlafen zu lassen. Sie ist auch wieder wesentlich ausgeglichene ...

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, Mit ca.16 Mon. begann unsere heute 2 jährige Tochter, beim Schlafen gehen zu weinen.Ich blieb dann zunehmend bei ihr. Leider hat es sich eingeschlichen, dass sie zum Einschlafen meine Hand benötigte. Mein Mann durfte sie seither gar nicht mehr ins Bett bringen u die Schreizeiten haben sich bis 2 Std hingezogen. Es dau ...