Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Bindung

Anzeige rewe liefer-und abholservice
Frage: Bindung

AR_0106

Beitrag melden

Hallo, Wir besuchen hin und wieder eine Spielgruppe. Wobei Spielen bei uns nicht wirklich angesagt ist, denn unser Sonnenschein (21 M.) verbringt die Zeit fast ausschliesslich damit die Situation und die anderen Kinder zu beobachten. Sie weicht auch nicht von meiner Seite. 'Mama Hand/Mama Arm' (wie auch zuhause gern). sie spielt nicht allein und auch nicht mit den anderen. Spricht kaum mehr. Sie ist ganz vertieft in der Beobachtung. Nur beim Jauseteilen ist sie immer ganz grosszügig und teilt gerne mit anderen. Am Abend erzählt sie mir dann immer was sie alles gesehen hat. 'Bubi geweint, hingefallen.' 'Mädi ball gefangt.' 'Kinder seifenblase gemacht' usw. Sie ist ein absoluter sonnenschein, sehr schlau, extrem gutes gedächtnis und sprachlich auf zack. Auf Erwachsene/ältere Kinder geht sie offen zu, winkt und grüsst und macht Späße. Und Ich finde wir haben eine enge Bindung (habe gestillt, sehr viel getragen, Familienbett, noch nicht fremdbetreut) Soweit so gut. Bis hierher hatte ich mir noch keine grossen Gedanken gemacht. Unser kind ist einfach gegenüber (gleichaltrigen)  kindern bzw einer grösseren gruppe eher schüchtern. sie ist wunderbar genau so wie sie ist. Nun hatte eine Bekannte/eine Pädagogin aber in einer privaten Gesprächsrunde bei einer Feier ganz allgemein davon gesprochen, dass Kinder, die bei zb der Eingewöhnung lange arg an der Mama klammern und lange nur die Beobachterrolle einnehmen und nicht ins Spiel kommen, oft eine unsichere ambivalente Bindung zur Mutter hätten. Das verunsicherte mich. Ist dem wirklich so? Oder ist das Verhalten doch ganz normal in dem Alter bzw einfach ihr Charakter? Wie kann ich meinem Kind in solchen Situation helfen? (lieber an der hand mitgehen und zum spielen animieren oder zurücknehmen und es lieber doch einfach in ruhe ihre beobachtungen machen lassen). Ich freue mich auf ihr Feedback. Danke


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Beitrag melden

Guten Tag, Ihre Tochter ist gut entwickelt und Ihre Beziehung zueinander gut. Ihre Tochter ist gegenüber anderen Kindern noch schüchtern, anders als bei Erwachsenen. Das ist gar nicht so selten. Kinder können das Verhalten anderer Kinder nicht einschätzen, weil es sich in diesem Alter häufig noch impulsiv ändert. Das kann Ihre Tochter verunsichern. Ihr Verhalten wird sich ändern, wenn ihre Neugier größer wird. Dazu können Sie sie motivieren. "Komm lass uns auch mal mit dem Ball spielen". Dann ist das Interesse zuerst auf das Tun fokussiert und nicht auf die anderen Kinder. Das ergibt sich dann schon. Sie kennen Ihre Tochter am besten und werden sie dabei nicht überfordern. Für Zweijährige sind Eltern noch die wichtigsten Personen, die ihnen im Kontakt genügen. Vielleicht kann der Vater mit der Tochter etwas ohne Sie unternehmen. Dadurch erfährt Ihre Tochter, dass Sie ihr nach einer Trennung immer wieder zur Verfügung stehen und kann diese Erfahrung generalisieren. Über eine unsicher ambivalente Bindung müssen Sie sich keine Sorgen machen. Die kann unter den üblichen, normalen Aufwachsbedingungen nicht entstehen.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes  


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Henkes Vielen Dank für Ihre Arbeit in diesem Forum. Mich beschäftigt schon länger etwas, mal mehr, mal weniger.  Unsere Tochter ist 12 Monate alt und die ersten 10 Monate war ich Vollzeit mit ihr zu Hause. Sie ist ein total fröhliches Kind, schläft gut, isst gut (und nahezu alles) und läuft seitdem sie 10 Monate alt ist. Ein rich ...

Meine Frau und ich habe eine 16 Monate alte Tochter. In der Beziehung kam es oft zu Streit durch Fehlverhalten meinerseits. Ich habe mich so sehr auf mich selbst konzentriert, dass ich meine Frau alleine gelassen habe mit allen Situationen und schaffe es nun auch nicht zu entlasten. Sie ist sehr liebevoll und fürsorglich zu unserer Tochter, ist im ...

Liebe Frau Henkes, ich bin 38 Jahre alt, Mutter dreier Kinder (1, 4 und 7 J. alt) und leide selber unter einer generalisierten Angststörung und aktuell einer mittelschweren Depression. Vor 20 Jahren habe ich bereits eine Verhaltenstherapie gemacht, die auch vorerst gut half. Jedoch war die Zeit seit meiner ersten SS vor 8 Jahren geprägt von Äng ...

Mein Sohn ist ein absolutes Wunschkind und ich wusste von Anfang an um die Wichtigkeit sich feinfühlig und voller Liebe mit ihm zu beschäftigen und prompt auf seine Bedürfnisse einzugehen, um eine sichere Bindung aufbauen zu können. Leider entwickelte ich nach einer sehr schwierigen Geburt, bei der ich fast verstorben wäre, auch noch eine postnat ...

Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir Sorgen um die Bindung zwischen meiner 10 Monate alten Tochter und mir.  Schon im Krankenhaus hat meine Tochter mit mir keinen Blickkontakt aufgenommen, dafür aber mit dem Papa, der sie anfangs allein mit dem Fläschen fütterte, da ich Stillprobleme hatte. Noch lange Zeit danach hat sie nur den Papa ange ...

Guten Tag, momentan befindet sich meine Tochter (21. Monate)  in der Eingewöhnung (Berliner Modell). Die ersten beiden Tage hat sie sich quasi direkt auf die Erzieherinnen eingelassen und eine Stunde gespielt+ sich nicht für mich interessiert (auch nicht wirklich geschaut); am Ende konnte ich sie zumindest ohne Protest nehmen und gehen. Am d ...

Liebe Frau Henkes, ich betreue mein Baby aktuell in Elternzeit zuhause, muss aber für 2 Monate wieder Vollzeit arbeiten gehen, wenn unsere Tochter 1 Jahr alt wird. In diesen 2 Monaten übernimmt mein Mann die Betreuung zuhause(er ist derzeit voll berufstätig, aber kümmert sich sonst viel um unsere Tochter) und danach nehme ich wieder Elternzeit. We ...

Guten Tag,   ich hatte eine schwere Schwangerschaft, viele fachzentren immer wieder die Aussage alles sei topp obwohl ich spürte dass es das nicht ist. Letztlich kam meine Tochter /unterversorgt zur welt.  Es war eine schwere Zeit und es gibt keine einzige schöner Erinnerung für mich an diese Zeit… nach der geburt gings ähnlich weiter die ...

Sehr geehrte Frau Henkes, seit geraumer Zeit beschäftigt mich das Verhalten unserer Tochter (15 Monate) sehr und bevor ich mich mit weiterer Google Recherche verrückt mache, wollte ich Ihnen gerne meine Beobachtungen schildern: Sie war schon immer sehr umgänglich mit fremden Personen und "pflegeleicht". Allerdings frage ich mich mittlerwe ...

Guten Morgen, ich hatte bereits immer mal wieder die Angst, dass meine Tochter eine unsichere-vermeidende Bindung hat. Ich habe sie zwar nie schreien lassen, sie schläft bei uns im Zimmer und natürlich auch immer alle Bedürfnisse gestillt, aber ich weiß, dass sie oft auch mehr Aufmerksamkeit beim Spielen hätte bekommen müssen (wobei ich mich na ...