Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Bindung und Trotzphase

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Bindung und Trotzphase

Dohach

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Hallo liebe Experten, unsere Tochter ist 2,5 Jahre alt, war ein Schreibaby und war aufgrund mehrerer medizinischer Notfälle (extreme Milchallergie mit kollabieren, Fieberkrampf...) schon häufig in der Klinik. Demnach war sie schon immer sehr auf mich als Mama fixiert. Aktuell ist sie in der Trotzphase.Bekommt heftige Wutanfälle, wo sie um sich schlägt. Seit 3- 4 Monaten kommt mein Mann auch kaum noch an sie ran. Er darf sie nicht anziehen, sie will nicht mit ihm spielen. Immer heißt es "MAMA und Papa weg/nein". Dies trifft meinen Mann sehr und mich auch, obwohl wir natürlich wissen, dass man das nicht persönlich nehmen soll. Aber mein Mann liebt unser Kind sehr und kann natürlich nicht nachvollziehen, weshalb sie ihn so ablehnt. Er arbeitet und kommt spät heim. Ich arbeite auch an 3 Tagen die Woche und muss jobbedingt sehr früh aufstehen. Seit Wochen schreit sie nun morgens extrem, wenn ich aufstehen muss und aus dem Schlafzimmer gehe. Mein Mann kann sie dann kaum beruhigen. 2x war es so schlimm, dass sie sich reingesteigert hatte, dass sie Schnappatmung gehabt hatte und ich wieder ins Bett zurück und später angefangen habe zu arbeiten. Sie schläft noch bei uns im Familienbett und ich stille sie noch max.1-2x. Mich belastet ihr extremes Weinen, das Schreien nach mir und das Papa ablehnen sehr. Ist das eine normale Phase bei ihr? Schadet es ihr, wenn ich "gehen muss"? Und was kann mein Mann tun? Wie mit der extremen Wut umgehen? Vielen Dank für Ihren Rat. LG DoHaCh


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Hallo, hier geht es ja nicht nur um Themen der Trotzphase (s. Text dazu auf dieser Seite), sondern auch um Trennungen und Distanzierungen. Dass Ihre Tochter sich so an Sie bindet und den Vater auf Anstand hält, kann durch den Krankenhauserfahrungen verstärkt sein, gibt es aber auch so in der Entwicklung. Entscheidend ist, dass der Vater das nicht persönlich nimmt, nicht bedrängt, sondern anbietet, auch wenn es abgelehnt wird. Er kann auch sein Bedauern zeigen, aber ohne moralischen Druck auszuüben ("das finde ich jetzt schade, aber vielleicht machen wir ja ...."). Wenn es da zu einem verbesserten Kontakt kommt, könnten auch die Morgenstunden einfacher sein. Ansonsten macht es Sinn, morgens mehr Zeit einzuplanen (später mit der Arbeit anfangen, wenn möglich), bis die Betreuung vom Vater wieder akzeptiert wird. Ansonsten könnte der Morgenschmerz zusätzlich auf den Vater projiziert werden, was deren Beziehung weiter verschlechtern würde. Es geht in diesen Zeiten nicht sehr rational zu, die Kinder müssen ausreichendes Vertrauen entwickeln und das geht eigentlich nur über positive Erfahrungen, nicht über Druck oder lange Erklärung. Kommen Sie gut durch diese Zeit. Dr.Ludger Nohr


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