Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Bezugsperson Mama

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Bezugsperson Mama

Lotusblüte99

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Lieber Dr. Nohr. Es geht um meine Tochter (2j7M).Sie hing schon immer mehr oder weniger an mir, zurzeit bin ich aber wieder ihre Bezugsperson Nummer 1. Fast ausschließlich will sie, dass ich Dinge mache (Hände waschen, Buch anschauen-insbesondere am Abend vor dem zu Bett gehen), anziehen usw usw. Wenn ich nicht da bin, darf alles mein Mann machen, ohne Probleme. Sobald sie mich wahrnimmt nur noch ich, aussließlich. Sie schreit und wütet richtig herzzerreißend wenn ich mich ihr abwende oder etwas anderes machen will. Nicht immer, aber schon täglich. Essen kochen ist manchmal ein Graus, weil sie da nur weint und will, dass ich mit ihr Zeit verbringe. Erklärungen helfen so gut wie nichts, sobald ich mich abwende schreit sie wieder. Der Papa ist wirklich sehr engagiert bietet sich an, ist aber zunehmend frustriert, ärgert ich über Verhalten, wendet sich ab und ja, bockt dann auch schon mal, was das alles nicht einfacher macht. Ich versuche immer sie zu animieren was mit dem Papa zu machen. Manchmal geht es aber meistens überhaupt nicht. Ich versuche auch mein Verhalten zu reflektieren und schau, dass ich nicht zu sehr klammere, denn ich will ja, dass der Papa mehr darf. Wir hatten einen schwierige SS mit vielen Ängsten und das Kind vor diesem starb sechs Wochen nach der Geburt. Ich will sie natürlich behüten und liebe sie, könnte sie etwas "spüren" was ich unbewusst vermittle?


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Hallo, ich glaube, das haben Sie gut bemerkt. Kinder spüren sehr genau die (Hintergrund-)gefühle der Bezugspersonen. Und nach solchen Erfahrungen ist es ja auch sehr verständlich, dass beide, Mutter und Tochter, besonders aneinander festhalten. Dann kann auch die "Animation" der Beiden, mehr miteinander zu machen, widersprüchlich (zumindest emotional) erlebt werden. Aber es ist auch gut, dass Sie das bei sich bemerken, denn nur so können Sie aktiv damit umgehen und Trennungen und Grenzen besser gestalten. Aber Loslassen, gerade nach einer solchen gemeinsamen Geschichte, ist immer schwierig, auch wenn es nur in Richtung Vater geht. Je bewusster Sie damit umzugehen lernen, desto eher wird es gelingen. Viel Erfolg. Dr.Ludger Nohr


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