Sarah250317
Liebe Frau Henkes, meine sechsjährige Tochter ist im Sommer eingeschult worden. Sie geht sehr gerne in die Schule und hat in der Klasse einen guten Anschluss gefunden. Vor ein paar Tagen wurde in der Klasse ein Hörspiel angemacht (die kleine Hexe ). Davor hatte sie Angst. Sie hat generell vor aufregenden Hörspielen und Filmen Angst. Am liebsten schaut sie Wissenssendungen oder unaufregende Dinge wie Conni. Bei der kleinen Hexe wusste sie,dass diese von den anderen Hexen ausgeschimpft wird und wollte dies nicht hören .Sie ist ein sehr emphatisches Kind und fühlt sich sehr intensiv in andere hinein. Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn sie zu aufregende Filme oder Hörspiele nicht schauen/hören mag. Bei Büchern hat sie überhaupt kein Problem. Sie liebt es vorgelesen zu bekommen.In Situationen während der Schulzeit ist dies dann natürlich schwer. Haben sie vielleicht Tips für mich, wie ich ihr da helfen kann? Liebe Grüße und vielen Dank für die Hilfe.
Guten Tag, Sechsjährige haben oft schon eine intensive Phantasietätigkeit und machen sich von Gehörtem/Gesehenen eigene Bilder. Gerade bei empathischen Kinder kann so leicht Angst entstehen, da die innere Trennung von Phantasie und Realität nicht immer gelingt. Zunehmend lernen Kinder jedoch, diese immer mehr auseinander zu halten. Besprechen Sie mit Ihrer Tochter, dass das Ausschimpfen der großen Hexen der kleinen Hexe geholfen hat, so blöd es war. Sie hat dadurch plötzlich ihre Eigenständigkeit entdeckt und viel Gutes tun können. Auf diese Ideen wäre sie sonst sicher nicht gekommen. Das kann auch Ihrer Tochter helfen, ihre Autonomie weiterzuentwickeln. Für ähnliche Situationen finden Sie sicher andere Auflösungen. Für die Schulzeit können Sie Ihrer Tochter empfehlen, auf die Reaktionen der anderen Kinder zu achten. Vielleicht kann sie sich zudem eine Beschäftigung suchen und z.B. während des Hörens ein Bild malen. Sprechen Sie im Zweifelsfall mit der Lehrerin, wenn Ihre Tochter das möchte. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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