Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Angst vor der Kita

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Angst vor der Kita

Sandra88

Beitrag melden

Guten Tag Frau Henkes,  Mein dreijähriger Sohn tut schon von Beginn an schwer damit in die Kita zu gehen.  Er war lange Zeit Mittagskind um ihm die Situation zu erleichtern.  So war er immer von 9.00 bis 11.30 Uhr in der Kita. Vor drei Monaten haben wir dann damit begonnen,  dass er 6 Stunden dort blieb und es gefiel ihm dann auch und er bewegte sich sicher,  wäre sogar gerne länger geblieben.  Dann begann vor etwa 1,5 Monaten eine eher umstrukturierte Phase in der Kita. Drei Tage waren beide Bezugserzieherinnen mit den älteren Kindern auf Kitafahrt, in der Zeit war er Mittagskind, dann kamen auf Grund von Brückentagen und Fortbildungen mehrere Wochen, in denen die Kita nur 2 oder 3 Tage geöffnet hatte.  Seit dem möchte er gar nicht mehr gehen.  Es beschäftigt ihn und er redet auch an freien Tagen 4 bis 5 Mal täglich davon,  dass er nicht im die Kita möchte.  Er wirkt dabei ängstlich,  aber einen genauen Grund kennen weder er noch wir. Wir reden ihm gut zu, äußern Verständnis und sagen ihm,  dass er aber dennoch in die Kita gehen muss. Er ist desweiteren auch wieder deutlich mehr auf mich fixiert, in allen Lebenssituationen. Wenn ich für kurze Zeit nicht da bin erzählt er mir,  dass er seine liebe Mama vermisst hat.  Und möchte wissen,  ob ich ihn auch vermisst habe.  Wie können wir unserem Sohn helfen und ihn so unterstützen,  dass er diese schwierige Situation gut meistert? Er wurde außerdem vor etwa 4 Wochen von einem anderen Kind in die Hand gebissen,  dieses hat ihm dann sein Kuscheltier weggenommen. Das hat ihn durchaus auch beschäftigt.  Vielen Dank für Ihre Einschätzung und noch einen schönen Pfingstmontag.


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Beitrag melden

Guten Tag, möglicherweise hat der eine Weile unregelmäßige Kitabesuch Ihren Sohn irritiert. Plötzlich war er wieder mehr zu Hause und hat vermutlich festgestellt, dass es ihm dort am besten gefällt. Das ist ganz normal, denn Dreijährige befinden sich sehr gerne in der Gesellschaft ihrer Eltern. Wenn man dann auch noch so übel misshandelt wird, kann einem das den Kitabesuch schon verleiden. Sie können versuchen, in Gesprächen mit Ihrem Sohn den Schwerpunkt darauf zu legen, dass dieses Kind etwas ganz Gemeines gemacht hat, wofür die Kita aber nichts kann. Mit der Zeit wird die Erinnerung an diesen Vorfall verblassen und ihr Sohn wird weniger ängstlich reagieren. Sie können Ihrem Sohn sagen, dass Sie ihn auch vermissen, dabei aber ganz beruhigt sind, weil Sie ja genau wissen, dass Sie ihn nach der Kita wiedersehen. Sie können Ihrem Sohn auch etwas von sich mitgeben in die Kita. Das könnte ihm helfen, die innere Verbindung zu Ihnen aufrecht zu erhalten, wenn ihm das in bestimmten Situationen manchmal noch schwerfällt. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Frau Henkes,  mein Sohn ist 14 Monate alt und hat immer sehr gerne gebadet. Vor 2 Wochen ist er im Sitzen weggerutscht und untergetaucht. Er hat sich sehr erschrocken und geweint. Seitdem ist Baden unmöglich geworden. Er schreit und weint ganz schlimm, sobald ich ihn ins Wasser setze. Ich habe schon mehrere Sachen probiert: mit ihm baden, ...

Sie haben mir letzte Woche schon so toll geholfen.    Nochmal kurz zur Situation:  Meine Tochter ( 4  1/2) war immer gerne in den Kindergarten gegangen. Hatte nie Probleme mit Trennungen etc.    Seit 2 Wochen reagiert sie total emotional überfordert und ich habe heute im Gespräch mit dem Kindergarten erfahren das es einen Jungen gibt de ...

Guten Tag, mein Kind ist 3 Jahre alt. Es hat einen Cousin, welcher älter ist und das Downsyndrom hat. Als mein Kind noch ein Baby war, hatte sein Cousin Angst vor ihm, da er noch nicht sprechen konnte, ab und zu weinte, eben ein Baby war. Mein Kind wurde älter, merkte jedoch mit zunehmendem Alter, dass sein Cousin ihn mied, ihn zornig anschaute ...

Hallo, mein Sohn ist fast 20 Monate alt. Wir hatten immer mal offenere Phasen, allerdings ist er in letzter Zeit immer zurückhaltender geworden. Ich mache mir etwas Sorgen, weil er in ca. 1 Monat in die Kita kommt. Er ist aber im Grunde nur bei Kindern so. Wenn auf dem Spielplatz ein Kind auf ihn zukommt, schreckt er richtig zurück und distanzi ...

Liebe Frau Ingrid Henkes, wir sind vor 1 Monat mit meiner Tochter draußen am See ins Gewitter geraten mit sehr starken Sturm. Ich war leider alleine mit Ihr und all unsere Sachen sind weggeflogen wo ich selber auch falsch und panisch reagiert habe. Wir hatten noch eine strecke zum Auto laufen. Nun hat Sie seit dem großen Angst raus zu gehen. Sie m ...

Hallo, meine Tochter ist 21 Monate alt und hat schon seit ein paar Wochen extreme Angst vor anderen Kindern und Erwachsenen. Wenn sie zB ein Erwachsener anschaut oder ihr zu Nahe kommt beginnt sie zu weinen und schreit nach Mama. So ist es auch wenn Kinder auf sie zulaufen. Sie hat das leider auch bei Personen die sie kennt. Bei Kindern scheint ...

mein Sohn (24M) hat richtige Angst vor anderen Kindern, obwohl oder gerade weil er noch kaum Berührungspunkte hatte. Wir wohnen auf dem Dorf und sind die ersten in unserem Familien- und Bekanntenkreis, die ein Kind bekommen haben, er kennt sonst nur ganz kleine babys, die er alle paar Tage mal kurz sieht. Er ist generell ein sehr ruhiges und vorsi ...

Liebe Frau Henkes,   lieben Dank für Ihre Zeit! Mein Sohn(4) ist leider aufgrund eines Immundefektes seit 2-3 Jahren in ständiger Behandlung.Bis vor einigen Wochen hat er alles immer extrem tapfer mitgemacht und sich ohne mit der Wimper zu Zucken Blut abnehmen/ Impfen lassen usw... Nun ist es seit einigen Wochen so, dass er extrem panisch ...

Guten Tag Frau Henkes, ich habe mich kürzlich schon einmal an Sie gewandt. Mein Sohn (27 Monate) geht seit acht Monaten in die Kita. Er hatte anfangs sehr mit der Trennung zu kämpfen, zwischendurch war es deutlich besser, seit einem Monat weint er wieder fast jeden Morgen heftig, weil er nicht hinmöchte. In der Kita hat er laut Erzieherinnen Sp ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist im September 3 Jahre alt geworden und im Oktober in den Kindergarten gekommen. Dort gab es keine "klassische" Eingewöhnung, er musste dort von Anfang an alleine bleiben. Dies hat anfänglich gut funktioniert, er blieb zunächst mehrere Stunden alleine dort und ich hatte den Eindruck, dass es ihm gut gefiel. ...