Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Angst bei 4-Jähriger

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Angst bei 4-Jähriger

Mama_Kleini

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Hallo Herr. Dr. Nohr, To 4 Jahre, Einzelkind, ehemaliges Schreikind, hochsensibel, intelligent, fremdeln bereits mit 3 Monaten, Trotz erst seit dem 3. Geburtstag, 2 mißglückte Fremdbetreuungen (mit 1 Jahr Krippe- nach 1 Woche abgebrochen, da sie nur geschrien hat; mit 2 Jahren Tagesmutter: sanfte Eingewöhnung über 8 Wochen, ging 2 Monate problemlos allein für 2 Stunden bis weiteres Kind eingewöhnt wurde, das nur geschrien hat, To hatte Angst allein hin zugehen, wir haben Fremdbetreuung abgebrochen, da To Trennungsangst entwickelte; Nun wollten wir weiteren Versuch mit Kita starten,wenn sie 5 Jahre alt ist (wegen Corona verschoben, da Mama Risikopatient)). Tochter hat ständig Ängste, vor Dunkelheit, vor kleineren Kindern, beim Klettern auf Spielplatz, durch Corona haben sich diese Ängste noch verstärkt, schläft mit Mama in einem Zimmer (braucht das Gefühl, dass jemand da ist) sehr liebevoller und engagierter Papa (darf alles, nur nicht bei ihr schlafen (To: "nur Mama")). Gehen die Ängste von allein wieder weg? Was können wir noch tun, um ihr zu helfen? Wir begleiten sie sehr, gehen stark auf ihre Bedürfnisse ein. Bin mir unsicher, ob sie mit 5 Jahren in die Kita gehen wird, da es ihr häufig zu laut ist mit vielen Kindern. Wie können wir sie hierbei unterstützen? Sie muss ja auch eines Tages in die Schule und kann nicht ewig zuhause bleiben... Herzlichen Dank!


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Hallo, die Kunst der Erziehung besteht ja darin, das richtige Maß an Gelassenheit und Förderung zu finden. Dabei ist auch wichtig zu wissen, was man fördern kann und was nicht und welche Erwartungshaltung man selbst hat (und damit wirksam macht). Es ist für ein Kind eine wesentliche Erfahrung die Eltern als Menschen zu erleben, die ihm etwas zutrauen (es aber nicht erzwingen müssen). Sie beschreiben Ihre Tochter ja als verunsichert/ängstlich in Teilbereichen, dazu auch sehr sensibel, was in der jetzigen Zeit der Pandemie-Ängste die Verunsicherung wohl noch verstärkt. Es ist wichtig zu schauen, wie die Eltern mit Ängsten umgehen, was sie davon selbst kennen und erinnern. Dann gilt es zu ermutigen ohne zu überfordern (Sie beschreiben ja einige Situationen, wo das gut ginge). Ich würde vor dem nächsten KiTa-Versuch andere und kleinere Gruppenformen ausprobieren, um die Tochter leichter an solche Situationen zu gewöhnen, vielleicht auch andere Kontakte zu Gleichaltrigen ermöglichen, um spielerisches Lernen zu ermöglichen. Ich denke, es geht um Ermutigung, was auf Dauer das Selbstbild stärkt und Neues eher ermöglicht. Dr.Ludger Nohr


Mama_Kleini

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Ich wollte noch kurz ergänzen, dass wir To für alles ihre Zeit lassen, bis sie es von sich aus möchte. Z.b. ist sie sehr spät gelaufen, mit 24 Monaten, Radfahren wollte sie selbst von einem auf den anderen Tag (leider durch einen Unfall mit dem Laufrad, hat sie nun wieder Angst vor steilen Abhängen), trocken (sowohl tagsber als auch nachts) ist sie mit 22 Monaten selbst geworden. Wir bieten ihr stets Hilfe/Begleitung an, aber sie bestimmt, wann sie für die einzelnen Entwicklungsschritte bereit ist. Zudem benötigt sie noch ihren Schnuller zum Einschlafen, auch da hatte sie 4 Nächte schon selbst drauf verzichtet, durch den Radunfall wird der Schnuller jedoch wieder benötigt. Gehen wir hier richtig vor, und lassen ihr die Zeit, die sie benötigt?


Mama_Kleini

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Vielen Dank für Ihre Antwort! Dann sollen wir also so weiter fortfahren und sie begleiten und ermuntern? Inwieweit sind denn diese Ängste noch normal bzw ab wann müssten wir professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?


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