Hallo, mein Sohn ist 2 1/2 Jahre alt und hat momentan vor vielen Sachen Angst. Bei Oma stehen z.B. 2 Nußknacker, die sie jedesmal sofort wegstellen muß, wenn wir zu ihr kommen. Tut sie das nicht sofort, beobachtet er die Nußknacker aus sicherer Entfernung und sagt "Angst". Er hat auch Angst vor der Dunkelheit oder vor großen Spielzeugpuppen , die in Kaufhäusern stehen oder die er in einem Spielzeugkatalog sieht. Ich nehme ihn sehr ernst, nehme ihn dann an die Hand und versuche ihm zu erklären, daß ich bei ihm bin und ihm nichts passieren kann. Aber das hilft nicht viel. Ist diese Angst normal? Wie kann ich ihm helfen? Er ist ansonsten ein sehr offenes Kerlchen, probiert alles aus und versteht sehr viel. Lieben Gruß, Birga
Mitglied inaktiv - 05.12.2005, 16:21
Antwort auf:
Angst bei 2 1/2-Jährigem
Hallo, Angsterscheinungen sind im KIndesalter weit verbreitet und gehören bis zu einem gewissen Grad sogar zur normalen Entwicklung. Das hat etwas damit zu tun, daß Säuglinge und Kleinkinder bestimmte Phänomene und Ereigniskonstellationen sich einfach noch nicht richtig erklären könne, weil ihnen das dazu benötigte Wissen fehlt. Aber es gibt auch erbliche Anlagen zur Angst, und es gibt Fehlverhaltensweisen von Eltern und anderen Erwachsenen, die die Angstneigung bei Kindern erheblich vergrößern.
Die beste Methode, mit erkennbaren Realängsten umzugehen, ist die "beschützte Annäherung". D.h. Mutter oder Vater nähern sich gemeinsam dem bedrohlichen Gegenstand oder Phänomen, und zwar immer soweit, wie es das Kind zulassen kann. Dabei wird in kindgerechten Worten erklärt, was der Gegenstand darstellt und wie man mit ihm umgeht. V.a. erklärt man, daß er harmlos ist. Zum guten Schluß untersucht man den Gegenstand gemeinsam und setzt ihn sachgerecht ein: Nußknacker - Nüssen knacken. Große Puppen kann er selbst bewegen oder theoretisch umschmeißen usw. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.12.2005