Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Ablehnung gemeinsamer Spiele

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Ablehnung gemeinsamer Spiele

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unser Sohn ist 27 Monate und spielt sehr gerne mit Kindern solange es kein vorgegebenes Spiel ist. Er spielt auch gerne und intensiv alleine (bevorzugt Rollenspiele) oder mit Mama oder Papa. Jedoch beim Kinderturnen und bei zwei verschiedenen Krabbelgruppen mit gleichaltrigen Kindern will er immer alles alleine machen und verweigert jede Art von Gesellschaftsspiel. Alle anderen Kinder singen und tanzen im Kreis nur unser Maurice nicht. Er geht sofort weg und spielt etwas anderes alleine oder guckt aus der Entfernung einfach nur zu. Das gleiche passiert beim Kindersport. Sobald sich alle an eine Übungsstation (z.B. Trampolin oder Kletterbank) aufstellen, geht Maurice zu einer anderen Station, wo keiner ist, und turnt alleine. Ihn interessiert auch gar nicht, daß ich oder mein Mann mit anderen weiter turnen (als gutes Beispiel). Ganz anders verhält er sich, wenn er selber sein Spiel mit anderen Kindern bestimmen darf. Dann spielt er sehr gerne und ist eher der "Unterhalter" der Kindergruppe. Er sagt sogar zwei älteren Jungs (5 und 7) welches Spiel die mit ihm spielen sollen und läßt sich nicht ohne weiteres auf deren Ideen ein. Ist dieses Verhalten besorgniserregend? Sonst ist er sehr mutig anderen Menschen gegenüber und spricht jeden an. Er ist ein sehr aktives, aufgeschlossenes und fröhliches Kerlchen, das gerne bestimmt wo es lang geht. Der Trotz ist angemessen und läßt sich super durch Erklären oder Ablenken bewältigen. Loslösung ist auch im Gange. Haben wir ihn vielleicht zu intensiv in der Entstehung des Selbst und des Selbstbewußtseins unterstützt? Viele Grüße Anita


Dr. med. Rüdiger Posth

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Stichwort: Einzelkind Liebe Anita, ist Ihr Sohn vielleicht ein Einzelkind? Solche Kinder sind häufig ungeübt im Sich-einfügen in Gruppen und haben die Tendenz, nur dann zum sozialen Spiel bereit zu sein, wenn sie dieses dominieren können. Dieses Auftreten verstärkt sich, wenn solche Kinder auch noch geistig und vor allem auch sprachlich sehr weit sind. Ausgestattet mit einem soliden emotionalen Grundgerüst und hohen Begabungen geht ihr Selbst schon mal leicht in Richtung Überschätzung. Natürlich muss man aufpassen, da nun konstruktiv gegen zu arbeiten. Die Kinder benutzen diese Fähigkeiten ja auch als Instrument zur Selbstbehauptung. Aber sie spüren, dass sie sich in der Gruppe schwer tun, und spielen dann lieber abseits ihre eigenen Spiele. Entweder merken sie mit der Ziet ihr Probleme und stellen sich um, oder sie bleiben in gewisser Weise Eigenbrödler. Besorgniserregend wäre das nur, wenn eine solches Kind anfängt zu leiden. Viele Grüße


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