Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

2jähriger ist aggressiv

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: 2jähriger ist aggressiv

CinniMinni

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Guten Tag, ich hoffe sie können mit weiterhelfen. Seit einiger Zeit ist mein fast 2-jähriger aggressiv gegen mich. Er tritt auf dem Wickeltisch nach mir, beißt mich, zieht an den Haaren, kneift... Das macht er nur bei mir (Mama) und ab und an mal bei einer Oma. Mir scheint, als macht er das nur bei den Hauptbezugspersonen. Ich kümmere mich den ganzen Tag um Ihn (Ausnahme Krippe), wickeln ihn, bringe ihn ins Bett, kümmere mich, wenn er nachts aufwacht.... Leider findet er das alles lustig. Ich sage ihm zwar immer wieder ganz klar, dass mir das weh tut und dass er das lassen soll, aber er macht immer weiter. Er geht in eine Krippe und kommt mit den Kindern dort super klar. Was soll ich noch machen? Wie soll ich auf solche Ausfälle reagieren? Klar, er zahnt und für ihn ist alles, was er neues dazu lernt, auch schwer zu verarbeiten, aber ich will mich nicht hauen und beißen lassen. Wenn ich ihn ermahne, lacht er noch! Ist das normal? Habe das Gefühl nur mein Sohn ist so.


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Hallo, heute beziehen sich die Fragen auf die Trotzphase, sodass ich mich vielleicht wiederhole (s.auch unter dem Stichwort Trotz). Die beste Beschreibung dieser Zeit macht m.E. Erikson, der sie "Autonomie versus Scham und Zweifel" nennt. In dieser Zeit testen die Kinder ihre Grenzen aus (bes. bei den "sicheren" Personen), demonstrieren ihre Selbstständigkeit und erleben dabei viel inneres Hin und Her (Komm-geh, ich will-ich will nicht, du sollst-du sollst nicht usw.). Das ist auch für die Kinder keine einfache Zeit und die Eltern fühlen sich oft provoziert und nicht ernst genommen (z.B. lachen über Belehrungen u.ä.) Die Haltung, die Eltern in dieser Zeit einnehmen sollten, ist m.E. die der "liebevollen Klarheit". Es ist wichtig klare Grenzen zu setzen ohne das Kind für seine Impulse zu kränken. Wenn kurze begrenzende Erklärungen nicht ausreichen (was die Regel ist), ist es wichtig sein "übergriffiges" Verhalten zu stoppen, immer wieder wenn es nötig ist. Liebevoll und klar. Das Kind braucht diese Hilfslinien immer wieder, auch wenn sein Verhalten etwas anderes auszudrücken scheint. Es lernt an der Klarheit des Verhaltens mit kurzen Erklärungen, nicht an Belehrungen und vor allem nicht an Abwertungen. Diese Phase gut zu lösen ist sehr wichtig für die weitere Beziehung und dafür braucht es Verständnis UND Klarheit/Eindeutigkeit. Dr.Ludger Nohr


SarahLuise

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Hallo, wir stehen vor dem exakt gleichen Problem. Unsere Tochter ist 21 Monate und haut/kratzt primär mich. Es ist häufiger wenn sie müde ist. Ich dachte zuerst es ist nur eine "kurze" Phase, aber das geht mittlerweile seit mehreren Monaten so. Es kann aus heiterem Himmel kommen und dann interessiert sie die Reaktion und lacht dabei oder eben wenn ihr etwas nicht passt, dann wird sie richtig wütend und schlägt/kratzt gezielt in das Gesicht. Auch bei anderen Kindern scheut sie sich nicht. Wir pflegen einen liebevollen Umgang mit ihr und können uns das Verhalten nicht erklären. Auf die Antwort bin ich sehr gespannt. Viele Grüße


lafatina79

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Ich lege euch das Buch „das gewünschteste wunschkind „ ans Herz! Es half zumindest mir ganz enorm, solches Verhalten zu verstehen und besser damit unzugehen! Alles liebe von einer Mama eines sehr herausfordernden dreijährigen


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