Liebe Frau Ubbens,
unsere Tochter, 28 Monate, schläft leider noch nicht von selbst ein bzw. nachts alleine wieder weiter wenn sie aufwacht. Unsere Situation ist folgendermaßen: Ein Elternteil schläft mit ihr abwechselnd im Ehebett während der andere im Gästezimmer schläft. In ihrem Gitterbett, welches sich in unserem Schlafzimmer befindet, bleibt sie nicht. Erst werden im Ehebett gemeinsam Bücher angeschaut, dann schläft sie nur auf einem liegend ein, mit Schnuller im Mund und "knetet" dabei die Finger (von einem), das "Fingerkneten" ist sehr wichtig für sie damit scheint sie sich zu beruhigen, auch tagsüber kommt sie zwischendurch zum "Fingerkneten". All das wird natürlich nachts beim Aufwachen auch wieder verlangt. So kann es nicht weitergehen, jetzt wissen wir nicht wo und wie wir hier anfangen sollen dieses abhängige Einschlafen zu ändern ohne ihr psychisch gesehen zu schaden? Da sie auch in eine Krippe bis 3 Uhr geht, sind wir uns nicht sicher, ob sie diese Nähe so braucht? Vielen Dank im Voraus. LG
von
Kolibri17
am 13.04.2015, 07:36
Antwort auf:
Wie kann ich das abhängige Einschlafen verändern?
Liebe Kolibri17,
wie lange soll/darf Ihre Tochter noch im Elternschlafzimmer nächtigen? Ist geplant, dass sie in absehbarer Zeit in ein eigenes Zimmer zieht? Wie schläft Ihre Tochter in der Krippe? Akzeptiert sie ein Kuscheltier/-tuch?
Ihre Tochter wird sich sicherlich nicht mehr überzeugen lassen, dass das Gitterbett im Schlafzimmer ein toller Schlafplatz ist. Im Schlafzimmer wird sie noch lange Zeit im Elternbett bleiben wollen. Einfacher ist es, sie an das eigene Zimmer zu gewöhnen. Richten Sie ihr dort eine gemütliche Schlafecke ein, evtl. eine Matratze auf dem Boden, damit Sie sich zum Einschlafen dazu legen können. Lesen Sie im neuen Schlafdomizil die Gute-Nacht-Geschichte. Zeigen Sie Ihrer Tochter, wie toll sie ihr Kuscheltier "kneten" kann. Bieten Sie ihr dieses auch tagsüber an, wenn ein Knetbefürfnis da ist. Gerne darf sie dazu auf Ihrem Schoß sitzen oder wie auch immer das bisherige Kneten ausgeführt wurde. Hat sie das Kuscheltier als Knetobjekt am Tag akzeptiert, bieten Sie es ihr auch am Abend entsprechend an.
Als nächsten Schritt können Sie Ihrer Tochter sagen, dass Sie noch etwas erledigen müssen, z.B. Einkaufszettel schreiben, etwas nähen, ... und darum nicht mit ihr im Bett liegen können, sich aber neben die Matratze setzen. Klappt auch dieses, können Sie unter einem kleinen Vorwand, wie z.B., dass Sie zur Toilette müssen, kurz den Raum verlassen. Versprechen Sie, dass Sie gleich wieder kommen und gehen dann auch wieder hin. Verlängern Sie die Abstände, bis Ihre Tochter irgendwann (aus Versehen) von alleine eingeschlafen ist.
Es wird ein wenig dauern, bis Ihre Tochter wirklich alleine einschläft und sicherlich wird sie abends in der nächsten Zeit etwas länger zum Einschlafen benötigen. So verabschieden Sie sich aber in ganz kleinen sanften Schritten von Ihrer Tochter. Wie lange die einzelnen Phasen dauern, bestimmen Sie. Sie sehen, wie es Ihrer Tochter damit geht und in welchem Tempo Sie vorgehen wollen.
Es gibt viele weitere Möglichkeiten, die schneller dazu führen, dass Ihre Tochter alleine einschläft, mit Sicherheit wird sie dabei aber ein paar Tränchen vergießen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 13.04.2015