Sehr geehrte Frau Ubbens, unser Sohn (Max) wird im April 4 Jahre alt. Er geht seit dem er 1 1/2 Jahre alt ist in die Kita, zunächst auf Rügen und jetzt durch unseren Umzug in Bayern. Am Anfang hatte er Probleme mit Kindern, die zu forsch und zu laut auf Ihn gewirkt haben. Nachdem die Kita auf Rügen der Meinung war, der Max hätte Probleme bei der Konzentration und mit seinen Bewegungen, konsultierten wir eine Ergotherapeutin, die mit der Kita zusammenarbeitet. Diese war der Meinung, Max hätte zu wenig Rückenmuskulatur und die müsste man durch verschiedene Bewegungsarten stärken. Des Weiteren gab Sie uns zu verstehen, Max hätte eingeschränktes Schmerzempfinden und würde sich schwer tun, Hindernisse zu überwinden. Es wäre Ihm wohl einmal ein Junge mit dem Dreirad über den Fuß gefahren und er hätte dabei keinen Schmerz wahrgenommen (war auf einer Wiese)! Er könne wohl auch Höhen bei Hindernissen schlecht einschätzen. Weiterhin hat er Probleme mit anderen Kindern in Kontakt zu treten und er würde immer nur in der 3. Person von sich reden. In einem klärenden Elterngespräch konfrontierte ich alle Beteiligten und bat um Stellungnahme der Erzieher. Ich vermutete, Sie wollten uns mitteilen, das Max an einer Form von Autismus leide und sprach dies offen an. Die Erzieher waren sich nicht einig und wir als Elternteil konnten alle Argumente konkret widerlegen. Kurze Zeit später wollte Max nicht mehr gerne in den Kindergarten gehen. Da wir kurz vor unserem Umzug nach Bayern standen, haben wir Ihn dann auch aus der Kita genommen. Jetzt in Bayern hat er wieder viel Spaß im Kindergarten und dennoch wurde ich heute schon wieder von einer Erzieherin angesprochen. "Sie würde sich Sorgen um den Max machen, er wäre so verschlossen und findet keinen Anhang". Ich kann das bald nicht mehr hören. Max ist zu Hause ganz anders. Er spricht gut, hat grundsätzlich keine Berührungsängste mit anderen Kindern, er hat ein ganz normales Schmerzempfinden, er tobt gerne auf dem Indoor-Spielplatz, ist technisch sehr zu begeistern. Er hilft im Haushalt, kann sämtliche Farben bestimmen, kann das Alphabet mit Großbuchstaben benennen, er malt gerne, spielt gerne mit Knete und Lego und mein Tablet kann er auch schon wie ein "Großer" bedienen. Er ist meiner Meinung nach wie jedes andere Kind. Mal testet er wie weit er gehen kann, mal ist er total verschmust, mal launisch und bockig, aber immer mit dem nötigen Respekt. Er hat gute Manieren, kann sich mitteilen ist ein rundum glücklicher Junge soweit ich das beurteilen kann. Wie sollten wir denn nun auf diese erneute Anspielung aus dem Kindergarten reagieren? Ich habe nämlich ebenfalls eine Vermutung. In der Kita gibt es strenge Regeln. Max ist sehr hilfsbereit im Haushalt und das vermisse ich dort total. Die Kinder dürfen die Küche nicht betreten, er darf nicht in ein anderes Zimmer zum spielen und die Erzieherinnen machen einen recht strengen Eindruck. Vielleicht müsste sie Ihm ein wenig Verantwortung übertragen. Er räumt gerne die Spülmaschine ein, wäscht Wäsche usw. Am Anfang hieß es noch, alle Kinder könnten sich während einigen festen Zeiten frei zwischen den Spielräumen bewegen. Davon ist nichts zu bemerken. Früher konnte der Max in der anderen Kita auch immer Mittagsschlaf machen, dort ist dies jedoch nicht möglich. Er ist von 07.30 Uhr bis 16.00 Uhr in der Kita und des Öfteren wurden wir schon drauf angesprochen, ob es nicht zu lange für den Max wäre. Tja was sollen wir machen, beide berufstätig und dem Max macht es ja Spaß. Mir ist jedoch auch aufgefallen, das das Spielzimmer in der Kita für Ihn wohl so eine Art magische Linie hat, die es jeden Morgen zu überwinden gibt. Man muss Ihn regelrecht hineinbegleiten, ansonsten bleibt er in der offenen Tür stehen. Ich freue mich über Ihre Antwort und hoffe, der Text war nicht gar zu lang.
von diddi3011 am 13.02.2017, 11:22