Grenzen setzen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Grenzen setzen

Hallo, ich hoffe sie können mir einen Rat geben. Mein Sohn ist 28 Monate alt und ich weiß nicht wie ich ihm Grenzen setzten( bzw. strafen) soll. Er ist im Moment in einer Phase des ständigen provozierens zum Beispiel Türen zuknallen, Bücher oder andere Dinge durch die Gegend werfen, schlagen (meist mit einem Schlachtruf und viel Gelächter seinerseits) .... Ich weiß, viele Dinge sind normal für das Alter und ich versuche schon einige Dinge im Vorfeld zu vermeiden z.B. Türstopper... aber bei vielen Dingen geht es halt nicht. Wenn er dann wieder etwas macht um zu provozieren, immer mit grinsen und Seitenblick auf mich oder meinen Mann, gehen wir zu ihm sagen NEIN das darf man nicht, das geht kaputt, das tut weh.... Aber leider bringt das gar nichts. Er lacht nur und macht weiter. ( Viele sagen, man muß nur oft genug NEIN sagen, dann lernt er es irgendwann, aber bei uns geht das nun Monate !!! so) Wie verfahre ich in so Situationen weiter? Unser Kinderarzt gab uns den Rat ( wobei ich diesen Weg von vorne herein nicht so toll fand) ihn in solchen Augenblicken zu ignorieren, was wir aber auch bald aufgegeben haben, weil unser Sohn schon weiß wie er NICHT ignoriert wird. (Es ist auch schwer einen kräftigen 2 jährigen, der einen knufft zu ignorieren) :-) Es hört sich vielleicht doof an, aber wie strafe oder besser unterstütze ich ihn in so Situationen, wenn er auf ein NEIN nicht hört? Ich habe ihn eine Zeit lang bei so etwas in sein Zimmer geschickt, meist für ein paar Minuten mit offener Zimmertür und er ist auch dringeblieben, und dann mit ihm altersgerecht über sein Verhalten gesprochen (p.s. mein Sohn ist psychisch und physisch auch lt. Kinderarzt sehr weit für sein Alter). Ich denke auch er weiß ganz genau dass man manche Dinge nicht darf, aber alles ist nach 15 Minuten vergessen und es geht von vorne los. Auch will ich ihm sein eigenes Zimmer nicht abspenstig machen, wenn ich ihn öfter zur Strafe reinschicke. Aber mir fällt nichts mehr anderes ein. Denn ihn alles gewähren lassen kann ich nicht, nur weil er ein NEIN nicht akzeptiert. Selbst mein Mann, der ein sehr ruhiger Mensch ist, sagt dass er langsam die Geduld verliert. Es ist auch nicht so, dass er zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, ich arbeite nur stundenweise, mein Mann ist nachmittags früh von der Arbeit zu Hause, ich denke viele andere Kinder haben nicht die Möglichkeit so viel Zeit (vor allem intensiv genutzte Zeit) mit ihren Eltern zu verbringen. Woran könte es liegen, dass mein Sohn sich so "extrem" verhält? Oder ist das noch im Rahmen in dem Alter? Habe auch wenig Vergleichsmöglichkeiten, weil seine gleichaltrigen Freunde alle vom Typ her viel ruhiger sind. Was auch seine Nachteile hat. Wie setzte ich ihm psychologisch am besten die Grenzen, die nötig sind? Viel Dank schon jetzt!!!!

Mitglied inaktiv - 17.09.2008, 01:33



Antwort auf: Grenzen setzen

Hallo Ratsuchende Grundsätzlich brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, da Ihr Sohn sich durchaus altersgerecht verhält, wenn er immer wieder auf`s Neue seine eigenen Grenzen und Ihre Reaktionen ausprobiert. Gewähren lassen mit jeweils einer kurzen Begründung sollten Sie ihn nur dann, wenn sich ein Kompromiss finden lässt zwischen seinen und Ihren Wünschen. Damit er lernt, sich an begründete Grenzen und Regeln zu halten, nutzt es gar nichts, ihn in sein Zimmer zu schicken, da er über ein etwaiges Fehlverhalten noch gar nicht nachdenken kann und dann zusätzlich wütend wird auf Sie, was sein beschriebenes Verhalten eher noch verstärken kann. Lassen Sie Ihren Sohn nach Möglichkeit aus LOGISCHEN Folgen lernen, nachdem Sie ihn mit der Äußerung Ihres Wunsches auf diese Folgen hingewiesen haben. Knallt er z.B. die Türen, wird er zu klein (jung) sein, um sie leise zu schließen, sodass Sie ihn an die Hand nehmen werden, um das leise Schließen mit ihm zu üben! Wirft er Bücher durch die Gegend, wird er sich diese Bücher, die für ihn unerreichbar in ein Regal gestellt werden,nur noch gemeinsam mit Ihnen anschauen können, da er scheinbar zu "klein" ist, um "SELBER" ein Buch anzuschauen! Spielzeug wird durch Herumwerfen zerstört und zur Stolperfalle, sodass es konsequent weggeräumt wird, damit sich Niemand verletzt (nicht zur Strafe). Je gelassener, aber auch begründet konsequent Sie sich verhalten, umso rascher wird er lernen können, sich an Grenzen und Regeln halten zu müssen und umso besser wird ihm ein sicheres Orientieren ermöglicht werden. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 17.09.2008



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