Bin ich als Mutter schuld am Fremdeln meiner Tochter?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Bin ich als Mutter schuld am Fremdeln meiner Tochter?

Guten Tag! Hab schon in anderen Foren darüber geschrieben. Aber ich bekam kein gescheites Feedback, ausser den Rat, einen Psychologen aufzusuchen. Aber das halte ich für übertrieben, jetzt frage ich also Sie: Meine Tochter, 26Monate alt, ist extrem schüchtern gegenüber Fremden und mitunter auch gegenüber Familienmitgliedern. Sie freut sich zwar immer auf besuch, ich kündige ihn vorher an, damit sie sich darauf einstellen kann, aber wenn dann der Besuch da ist oder sei es nur der Bäcker, Postbote etc., dann schreit sie und will nur noch von mir getragen werden. Sie hat so Angst vor Fremden!! Wenn sie dann wer anspricht, kriegt sie die Krise und rennt zu mir und schreit mit am Spiess. Ich muss Ihnen ja nicht beschreiben, wie die Kinderarzt-Termine ablaufen. Wenn ich zur Post gehen will, dann fängt sie Theater an, weil wir halt wo REINgehen, sie hat einfach soviel Angst! Sie war von Geburt an schon so sensibel... ist jedoch jetzt stärker geworden, da ich mal eine ganze Woche im Krankenhaus lag wegen zweitem Kind. Wir haben entschieden, dass sie mich lieber nciht besuchen kommen soll, weil sie auch Angst vor Ärzten und so hat. Also blieb sie diese Zeit über beim Papa, der jedoch ein bisschen strenger mit ihr war. Nicht böse, um Himmels Willen, aber halt anders. Mein Mann hat ja bereits zwei Söhne grossgezogen und hat eben so getan wie bei seinen Jungs. Dann mussten wir unsere Tochter auch mal für paar Stunden abgeben, weil mein Mann in die Firma musste (er ist selbstständig). Das hat unsere Tochter im Großen und Ganzen gut vertragen. Sie hat nie geweint, manchmal halt gesagt, Wo ist mama? Dann musste ich wieder ins Krankenhaus, diese mal fast für 3 Wochen. Dieses Mal blieb sie aber nur beim Papa daheim. Dieses Mal besuchte sie mich auch, wir haben es einfach ausprobiert. Und es hat geklappt! Fast keine Angst, zwar immer Papa-anhänglihc, aber es ging. Aber jetzt gehts einfach nicht mehr, wenn sie wer anschaut, dann schreit sie. Geschweige denn mit ihr reden will!! ich möchte sie so gerne im Herbst mal in den KIGA integrieren weil ich denke, dass es jetzt so wichtig wäre, wenn sie Umgang mit anderen Kindern hätte. Ich selbst komme leider nicht viel raus, hab ja jetzt einen Zwerg von 2 Monaten daheim und muss mich immer noch schonen, hatte schwere Bauch-op aufgrund des 2. Kaiserschnittes. Ich denke nur, hab ich was falsch gemacht in der Erziehung? Hätte ich damals als meine tochter klein war, viel merh unter Leute gehen müssen? Ist es ricthig, wenn so eine Situation ist, in der sie sich an mich krallt, sie auch krallen zu lassen? Oder soll ich sagen "ist ja nich schlimm etc". Wie soll ich mich denn nun richig verhalten, wenn sie sich wieder mal fürchtet vor Leuten??? Das bringt mich jetzt schon langsam zum Verzweifeln. Bitte um Rat! Dankeschön.

Mitglied inaktiv - 19.05.2009, 16:07



Antwort auf: Bin ich als Mutter schuld am Fremdeln meiner Tochter?

Hallo Ratsuchende Falsch gemacht haben Sie sicherlich nicht, da es nun mal sensible Kinder genauso gibt wie temperamentvolle Kinder. Sicherlich haben Ihre Krankenhaus-Aufenthalte mit dazu beigetragen, dass Ihre Tochter recht stark fremdelt, aber zum Psychologen müssen Sie meiner Ansicht nach nicht mit ihr. Haben Sie Jasmin auf bestimmten Besuch vorbereitet informieren Sie bitte gleichzeitig darüber, dass sie auch gar nicht zu weinen braucht, da Sie ja bei ihr sind. Kommt sie dennoch schreiend zu Ihnen gelaufen, nehmen Sie Ihre Tochter "nur" an die Hand mit der gleichzeitigen Info, dass sie schon zu groß ist um getragen zu werden. Fügen Sie hinzu, dass Sie doch bei ihr sind, sodass sie keine Angst zu haben braucht und dass das Schreien ihr überhaupt nicht weiterhelfen kann. Ggf. begründen Sie die Absicht des jeweiligen Gegenübers, der sie doch nur begrüßen, Ihnen nur Etwas verkaufen möchte o.Ä. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 20.05.2009



Antwort auf: Bin ich als Mutter schuld am Fremdeln meiner Tochter?

Hallo, erstmal vielen Dank für Ihre Antwort. Ich praktiziere das ja bereits *grins* Wenn sie schreit, dann nehm ich sie bei der Hand, sag, dass sie keine Angst haben braucht. Manchmal nehm ich sie auch hoch, meinen Sie, dass das keine gute Idee ist? .... Auch sag ich meiner Tochter, dass nichts passiert, ich ja EH DA BIN. Und wenn meine Tochter Angst kriegt sagt sie seit neuestem immer "Mama eh da, sicher" ... das sagt sie wie ein Mantra. Ich sag auch immer, was der besucher will oder dieser Fremde. Aber das hilft alles nix!! Deswegen bin ich ja so am Verzweifeln... Aber wenn Sie mir sagen, dass das im grunde das Richtige ist, weil nichts anderes mach ich in solchen Situationen, dann kann ich ja nur abwarten, oder? Anfang Juli fahren wir in Urlaub nach italien. Entweder sie wird dann die Fremden Leute gewöhnt, weil im urlaub sind wir ja nicht alleine...oder sie schreit die zwei Wochen durch wie am Spieß.

Mitglied inaktiv - 20.05.2009, 14:14



Antwort auf: Bin ich als Mutter schuld am Fremdeln meiner Tochter?

Ich habe auch so ein sensibles Kind zu Hause. Allerdings ist meine Tochter inzwischen 4 Jahre alt. Sie war von Geburt an sehr menschenscheu und hat stark gefremdelt. Ich habe ihr immer wieder versucht ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Ich glaube nicht, dass es zuviel ist, wenn du deine Tochter auf den Arm nimmst, wenn sie es wünscht und wenn es gerade möglich ist. Natürlich ist es jetzt schwieriger mit zwei Kindern, aber es ist zu schaffen. Meine Beiden sind nur 1,5 Jahre auseinander und wenn die Große zu mir wollte, habe ich mich hingesetzt und beide Kinder auf dem Schoß gehabt. Bei uns hat geholfen: viel Geduld, immer wieder versichern, dass alles in Ordnung ist (so wie du das ja schon machst) viele behutsame Kontakte (seit sie im KiGa war, wurden viele Kinder zu uns eingeladen) Kindergartenbesuch ist aus meiner Sicht sehr gut und hilft den Kindern weiter. Suche dir einen KiGa mit sehr verständnisvollen Erzieherinnen aus. Ich sehe bei meiner Tochter sher viele Fortschritte. Sie ist viel offener geworden. Grüßt lauthals alle Nachbarn, geht sehr gerne in den Kindergarten, kann sich verbal sehr gut verteidigen. Also rundum: sie ist vom Typ eher zurückhaltend, aber in gewohnter Umgebung sehr offen und temperamentvoll. Auf keinen Fall solltest du Kontakte vermeiden, deine Tochter wächst ja und wird mit der Zeit immer mehr begreifen. dass sie vor diesen ganzen Situationen keine Angst zu haben braucht. LG Ines

Mitglied inaktiv - 20.05.2009, 14:58



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