ADHS Wahrnehmensstörung Emotionale Problem Aggressivität oder doch wir Schuld?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: ADHS Wahrnehmensstörung Emotionale Problem Aggressivität oder doch wir Schuld?

Ich hatte sie schonmal wegen der ganzen Thematik angeschrieben. Aber nochmal von vorne. Unser Sohn 4 Jahre und 1 Monat war schon immer anders als die anderen Gleichaltrigen. Immer sehr anstrengend, immer großer Bewegungsdrang ist immer weggerannt wollte keine Körperliche Nähe. Als Baby hat er tagsüber wenig geschlafen dafür nachts früh 6h am Stück(meine Rettung) insgesamt brauchte er immer weniger schlaf als andere. Haben wir ihn abends hingelegt ruderte er mit den Armen sobald das Licht aus ging und weinte. Also schlief er (u wir mit) erstmal bei LIcht was wir dann nach und nach dimmten. Heute noch dauert es lange bis er in den Schlaf findet. Meist 1 Stunde. Gab es ein Fläschen (mussten STillen nachdem wir 5 Wochen versucht hatten letzten Endes aufgeben) durfte er auf keinen Fall auch nur minimal abgelenkt werden er setzte dann ab und begann nicht wieder. Schrie er und man wollte auf ihn auf dem Arm haben bog er sich einfach durch lehnte also Körperkontakt auf dem Arm ab. Ich war dann natürlich (oder mein Mann) wenigstens neben ihn. Sobald er irgendwie mobil war bewegte er sich nur krabbelte auf und ab und ging überall entlang robbte und krabbelte schneller als alle. Sobald er laufen konnte lief er nur weg (blieb nie auf dem Spielplatz) und scherte sich auch nicht drum ob wir da sind oder nicht. Gefremdelt hat er auch nie. Heute ist es so dass er zu Hause sehr wild ist immer in Bewegung. Beim Essen sitzt er keine Sekunde still er steht auf turnt rum haut mich oder Ähnliches. Er testet ständig seine Grenzen und hört nicht. Wenn es nicht nach ihm geht wird er aggressiv. Aber auch unvermittel aus schönem Spiel oder einfach so als ob es ein Zwang wäre haut er uns oder seinen Bruder oder auch seine Freunde. Weint einer oder sagt nein dann hört er nicht auf. in unserem Neubaugebiet wohnen viele Kinder also hat er täglich welche zum Spielen und er wird immer irgenwann aggresiv ihnen gegenüber auch grundlos. Es gibt schon Nachbarn die lassen die Kinder nicht her sagen er ist ungezogen frech wir müssten ihn nur mal einsperren und dann gibts eine Minute Geschrei und dann ist gut. Auch einsperren als Auszeit haben wir versucht aber er verstand es nicht und demolierte und schrie rum. Wenn er draußen etwas falsch macht und ich bringe ihn als logische Konsequernz rein sieht er es nicht ein schlägt um sich etc haut mich schreit und ich gebe natürlich nicht nach aber das kann dann so ne halbe Stumde und länger dauern. Auch wenn er bei Nachbarn ist verhält er sich nach manchmal ruhiger anfangszeit mit neuen anderen Spielsachen genau wie bei uns. Er eckt überall an. Dabei setzen wir Grenzen. Sagen ihm ruhig und bestimmt wenn er was falsch macht. Loben ihn für alles positiv und seine Stärken. Ausserdem bekommt er viel positive Aufmerksamkeit. Behandeln ihn wenn er etwas falsch macht mit logischen Kosequenzen. Er darf oft raus kann sich da sehr viel Bewegen hat viele Spielmöglichkeiten und viele Kinder zum Spielen. Gehen wir mit ihm irgendwo hin und sei es nur einkaufen schubst und haut er die Leute einfach oder sagt Schimpfwörter. Oder spielt er draußen und Fremde kommen vorbei werden sie beschimpft. Er spielt auch oft destruktiv und haut wie gesagt grundlos (manchmal siehts wie ein reflex aus) und dass er wehtut merkt er nicht oder ist ihm egal. Er ist auch oft sehr laut. War er auch schon seit Geburt ist auch den Hebammen aufgefallen. Er redet viel ohne Punkt und Komma. Hat bei der U mit 2 Jahren den Eintrag Sprachentwicklungsverzögert. Sprach gleich sehr viel aber nicht verständlich. Wir sind in eine Krabbelgruppe gegangen da war er schon allen zu wild und andere ELtern mieden uns. Ab 2 ging er in eine Gruppe 3h 2mal die Woche Da musste die Erzieherin in oft auf den Schoß festhalten Oder machte nur Bewegungssachen. 30 Minuten sollten sie am Anfang immer was basteln er machte es in den letzten 2 Minuten nur um was gemacht zu haben. Wegen ihm wurde abgesperrt weil er mal einfach weglief. Ich ging noch mit ihm in einer Gruppe selbstorganisiert von Müttern von der Kirche, wo es hauptsächlich sing und Bewegungsspiele gab da war ich dabei immer fiehl er aus dem Rahmen, meist musste ich irgendwann mit ihm rausgehen. Jetzt dachten wir an ADHS aber er kann ja auch ruhig alleine spielen oder mal schön mit wem spielen. Da er aber immer so aggressiv ist überall aneckt, immer fremde angreift grundlos haut etc etc beim Essen nicht still sitzt (wie soll das einmal in der Schule werden) Haben wir auch den Kindergarten angesprochen. da geht er seit Januar hin vormittags ca 2-3h. Da ist er aggressiv sagen sie nicht aufgefallen. Er ist wild auch dort oder laut aber das ist eben das Temperament. Er wäre extreme Grenzgänger. Manchmal müssen sie ihm auch 5mal was sagen. Eine situation war wo die Erzieherin ihn immmer wieder fragte ob er weiß warum sie ihn so anschaut aber es schaltet dann wie sie sagt auf stur und antwortet nicht. Sie sagten er kennt nur oben und unten und wenn er da was falsch macht dann schaltet er eher ganz ab und gibt dann keine Antwort oder macht dann nichts im Sitzkreis. Er träumt dann da manchmal vor sich hin eher meinte eine. Und er wechselt ohne Übergang von ganz wild auf ganz ruhig und versunken. Versunken ist er zu Hause nur selten aber auch da antwortet er mir dann nicht auf meine Fragen beachtet mich nicht aus Sturheit oder was auch immer.. Ich habe auch gedacht es liegt vielleicht daran dass er ja nichts "muss" im KIndie aber die Erzieherinnen meinten auch doch sie haben ja auch regeln wie bescheid sagen wenn er aufs Klo geht oder ebn im Stuhlkreis sitzen und er hat eben Temperament ist laut und wild und testet Grenzen aber es geht und er ist noch nicht aggressiv aufgefallen. Zuhause bei Freunden oder bei Nachbarn oder unterwegs mit uns ist das ja das Hauptproblem da er so aneckt.. Kann er denn dann überhaupt adhs oder Wahrnehmensstörung oder was denn sonst haben? Wenns er im Kindie nicht so aggressiv ist? Was denken denn sie? Mit dem Kinderarzt haben wir gesprochen und er hat uns jetzt bei einem SPZ angemeldet und sagte was von emotionalen Problem Wahrnemungsstörung Impulsivität Aggressivität untersuchen. Aber am Ende kann da doch nur rauskommen es ist ein häusliches Problem wie der Kindergarten mal sagte und wir haben etwas in der Erziehung falsch gemacht. Und müssen die ändern.aber wie oben beschrieben machen wir ja schon alles so gut es geht auch wie Trippel P wie ich gelesen habe. Davon sprach der Kinderarzt auch. In welche Richtung denken sie denn was sein könnte? Oder ist er nur sehr temperamentvoll und wir erziehen falsch? Denken sie es steckt mehr dahinter? Wieso ist er im Kindie noch nicht aggressiv aufgefallen? Zu kurz da (2-3h)? Zuviel Ablenkung? Wenn es im Kindergartenumfeld anders ist kann es ja keine Adhs oder andere Störunge sein oder kann es das doch? Da sind wir ja im SPZ an der falschen Adresse auch. Wir haben uns nur an den Kinderarzt gewendt, da er so aggressiv gegen andere ist (außer Kindie) immer aneckt gemieden wird und kaum etwas macht was er mal muss oder nicht still sitzen kann anscheinend (wie soll das mal in der Schule gehen)Und all dies ist trotzdem wir schon nach Trippel P eigentlich alles richtig machen er draußen immer viel Bewegung haben kann viel Aufmerksamkeit bekpommt (positive) viele Spielkameraden (noch) Vielmals entschuldigung für die länge aber ich denke man konnte es lieder nicht kürzer fassen. Und vielen Dank für ihre Mühe! Ich denke sie helfen hier im Forum sehr vielen weiter

von ladanza am 19.09.2012, 21:01



Antwort auf: ADHS Wahrnehmensstörung Emotionale Problem Aggressivität oder doch wir Schuld?

Hallo ladanza Da Ihr Sohn im SPZ (Sozial-Pädiatrisches Zentrum) GANZHEITLICH untersucht wird, sind Sie dort ganz bestimmt an der richtigen Stelle! Machen Sie sich bitte keine Vorwürfe in der Erziehung etwas falsch gemacht zu haben. Der Beschreibung nach tun Sie bereits Alles, was Sie selbst tun können um ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen. Positive Erziehung versuchen meiner Ansicht nach alle Erziehenden, die ihre Kinder lieben, wobei es kein PROGRAMM oder Rezept gibt, nach dem ein Kind INDIVIDUELL in eine sichere Selbstständigkeit geführt werden sollte.- Wüßten die Erzieherinnen, was Sie falsch gemacht haben KÖNNTEN, läge es in deren Verantwortung Ihnen entsprechende Tipps zu geben, was verbessert werden könnte.- Im Grunde genommen sind sowohl der behandelnde Kinderarzt als auch die Erzieherinnen genauso ratlos wie Sie, wobei es immer leichter ist die Verantwortung Anderen zuzuschieben. Im SPZ werden die beobachteten Auffälligkeiten im Verhalten Ihres Sohnes auch aus medizinischer Sicht untersucht, sodass ich Ihnen empfehle jeweils einen Kurzbericht von Arzt UND Kiga mit zu dem Untersuchungs-Termin zu nehmen und sich selbst schon mal Alles aufzuschreiben, was die Schwangerschaft, die Geburt, die weitere Entwicklung Ihres Sohnes (wann gekrabbelt, wann gelaufen, wann erste Worte,...), das familiäre Umfeld beeinflusst haben könnten. Bis zum Schuleintritt sind mind. noch 2 Jahre Zeit -genug, um Ihrem Sohn zur Schulfähigkeit fit zu machen! :-) Bitten Sie den behandelnden Kinderarzt darum ein gutes Wort für Ihren Sohn einzulegen und den SPZ-Termin dringend zu machen, da es meist lange Wartezeiten dort gibt. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 20.09.2012



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