Sehr geehrter Professor Dr. Costa, ich wende mich an Sie, weil ich seit ein paar Tagen in einer Never-Ending-Listeriose-Schleife gefangen scheine und das jetzt kurz vor Schluss (ab Freitag 37. ssw), obwohl ich in dieser Schwangerschaft bisher entspannter war als in der letzten... Seit Weihnachten schlage ich mich mit einem grippalen Infekt herum Ab 25.12. Nebenhöhlen dicht, Druckschmerz beim Bücken und Kauen, kein Fieber oder geschwollene Lymphknoten. Ich Inhalierte viel und war dann am 27.12. beim Arzt, der mir, da fieberfrei, nichts verschrieb, sondern einfach weiter zum Inhalieren anhielt.Das war für mich auch okay und die ganze Sache an sich auch nicht weiter spektakulär. Am 28. nachmittags und 29. vormittags schien es dann auch schon besser/gut. Dann setzte am 29.12. nachmittags Übelkeit und nachts erhöhte Temperatur (37,4 im Mund), Schüttelfrost und Gliederschmerzen ein und ich fühlte mich kotterig, Nebenhöhlen aber frei, keine geschwollenen LK. Ich bin am Samstag dann wieder zum Hausarzt, der ein Magen-Darm-Infekt diagnostizierte. Da ich mich über den Wechsel der Symptome wunderte, sprach ich die Möglichkeit einer Listeriose an. Das hielt er zwar für unwahrscheinlich, meinte jedoch, ich könne zur Beruhigung am Dienstag also heute zum Bluttest und zur Kontrolle kommen. Am 31. reihten sich Kopfschmerzen und ein schöner Husten in die Symptomreihe ein und weil es grad so spaßig ist, gesellte sich gestern noch das Gefühl eines HWI dazu (Ergebnis heute des Stixens: Leukos (++) und Blut im Urin, Kultur ist angelegt). Nun war heute bei meinem Hausarzt nur die Vertretung, die mir, nach einem langen Gespräch mit dem Labor sagte, es gäbe keinen Listeriose Bluttest bzw. das wäre so aufwändig, das würde das Labor nicht machen. Der Gynokologe könnte aber einen Vaginalabstrich auf Listeriose machen. Insgesamt hätte ich wohl einfach einen unspezifischen Ketteninfekt. Ich habe meine Frauenärztin dann zu Hause direkt angeschrieben, die wiederum antwortete, es gäbe keinen Vaginaltest, wenn getestet würde dann eben Blut. Sie hält es aber auch nicht für notwendig, das Listeriose eher ein „Kolibri“ sei...was ich auch weiß, aber auch ein Kolibri lässt sich manchmal fangen. Ich habe jetzt auch hier in der Uniklinik (MHH) angerufen, in der ich auch entbinden möchte. Auch die testen nicht (Aussage: „Wir haben vielleicht alle 3 Jahre 1 Schwangere mit Listeriose“. Ob die drei Jahre vielleicht gerade um sind , konnte sie mir natürlich auch nicht verraten...). Ich habe zwar aktuell essensmäßig nichts Konkretes im Verdacht , aber bei einer Inkubationszeit von 3-70 Tagen, ist das jetzt auch eher schwierig. Wir waren gerade jetzt im Dezember öfter aushäusig essen, aber insgesamt halte ich mich schon recht sklavisch an die die Speisevorschriften und auch zu Hause gehe ich meinem Mann damit auch häufig auf die Nerven... er lagert z.B. angeschnittenen Schafskäse in der Plastikverpackung in Tupper, aber später als am Folgetag haben wir die Reste im Salat o.ä. Auch nie verzehrt. Salat esse ich insgesamt nur zu Hause usw Lange Rede kurzer Sinn, ich fühlte mich bis Weihnachten eigentlich recht sicher, aber diese Kette an unterschiedlichen unspezifischen Symptomen macht mich gerade echt weich. Vor allem da man angeschlagen auf dem Sofa viel Zeit zum Grübeln...und Googlen hat. Auch das eine Testung hier anscheinend ein Ding der Unmöglichkeit darstellt, reibt mich grad etwas auf. Ich weiß, dass Sie keine Diagnose stellen können, aber über eine Einschätzung wäre ich dankbar! Denn die Sorge um das Mini, das ja gar nicht mehr so mini ist, ist wirklich schlimm! Vielen Dank für ihre Arbeit und ein gesundes neues Jahr SKB
von SKB am 02.01.2018, 17:10