Frage: Gewichtszunahme bei Immobilisation

Vorab, vielen Dank für die Gelegenheit, hier Fragen stellen zu können. Ich lese ihre kurzweiligen und sicherlich auch fundierten Antworten immer sehr gern... ...insofern nun zu meiner Frage: Ich, Ausgangsgewicht 56 kg bei 1,69 m, wiege aktuell (34 ssw) 62,5 kg. Soll heißen, Zunahme insgesamt 6,5 kg. Meiner Frauenärztin, die ich wirklich sehr mag und schätze, ist das allerdings ein Dorn im Auge (da ihrer Meinung nach viel zu wenig). Nun muss man dazu sagen, dass ich seit der 18 SSW nahezu vollständig liegen muss (eh. vorzeitiger muttermundswirksamer Wehen), in der 21SSW in einem Perinatalzentrum stationär auf Adalat in Höchst-Dosis eingestellt wurde und dort gleichzeitig - nach Fruchtblasenprolabs - auch noch eine Cerclage erhielt. Alles in allem also keine leichte und fluffig Traumschwangerschaft. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich will nicht jammern, ich bin absolut dankbar und froh, dass mit all den erfolgten Maßnahmen mein Kind noch im Bauch ist. Ich versuche auch alles in meiner Macht stehende zu tun, um den Erfolg nicht zu kontakarrieren (liege beispielsweise wirklich streng und ganz brav seit nunmehr 4 Monaten, nehme alle Medikamente korrekt, trotz mancher Nebenwirkung) ... Lediglich das Thema Gewichtszunahme ist ein zähes, da ich hier nicht weiß, was ich noch tun soll... Da ich mit einem Blutdruck von mal höchstens 90/45 (Adalat inkl. Bewegungsmangel) liegen muss, geht halt kaum was runter... ich meine nicht Sodbrennen. Es fliegt buchstäblich vieles einfach wieder raus. Die ersten 12 der nunmehr 16 Wochen lag ich auch noch mit hochgelagertem Becken - ich kann ihnen versichern, dass die Nahrungsaufnahme allein dank Gravitation hier irritiert ist ... Fresubine erhalte ich schon zusätzlich. Ich esse hochkalorisch - alles breiig püriert. Das Kind wog gerechnet nach Sono in der 32 SSW knapp 2 kg. Da war ich doch recht stolz , unter den widrigen Bedingungen;-))... Neben den o.g. Medikamenten/Maßnahmen nehme ich noch 150 Mikrogramm l Thyroxin, 4000 ie Clexane, 150 mg ASS, Lefax und fembion 2 und Bryophyllum. Frage 1: ist eine Gewichtszunahme von 6,5 kg in der 34 SSW bei meinem Ausgangs- BMI signifikant zu wenig? Oder nur ein wenig zu wenig ;-)) Frage 2: wenn ja, was soll ich tun? Haben sie ggf. noch gute Tips für mich? Frage 3: meine Frauenärztin hat Sorge, dass es aufgrund meines eher mäßigen körperlichen Zustands schwer wird mit dem stillen. Wie kann ich es fördern, dass es doch klappt? Wenn jetzt nicht noch akut etwas schiefgeht, bin ich sozusagen eh auf der Zielgeraden, da das Kind in der 37 SSW in Sectio geholt wird. Ich wuerde die noch verbleibenden 3 Wochen gern nutzen, um ihm und mir möglichst noch etwas mehr Nahrung zukommen zu lassen, insbesondere da es ja eh etwas zu früh geholt werden muss kann das ein oder andere Gramm ja nicht schaden... Weder bei mir, noch bei ihm... ;-)) Vielen Dank und beste Grüße!

von Tulpe7 am 19.03.2019, 10:59



Antwort auf: Gewichtszunahme bei Immobilisation

Zwar kann ich verstehen, dass Sie die Schwangerschaft nicht als "leichte und fluffige Traumschwangerschaft" empfinden. Allerdings ist Ihr Zustand für mich als Arzt, der für viele Risikoschwangere zuständig war und ist, wirklich ein Traum ! Aus Lebensgefahr und Aussichtslosigkeit ist nun der Zustand der Normalität entstanden, weil Ihr Kind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit völlig gesund auf die Welt kommt. Man muss Ihnen und den behandelnden Ärzten nur gratulieren ! Das Thema "Gewichtszunahme" ist absolut zweitrangig, glauben Sie mir. Das Gewicht des Kindes in der 32 SSW (knapp 2 kg, wie Sie schreiben) ist normal. Und darum geht es in erster Linie, egal was die Mutter zu- oder abnimmt... Zu Ihren Fragen: Frage 1: Die Gewichtszunahme von 6,5 kg in der 34 SSW bei Ihrem Ausgangs- BMI stufe ich als "nur ein wenig zu wenig". 1 Kg pro Monat ist so als "Idealgewichtszunahme" anzusehen, bei Ihnen ist es ein bisschen weniger. Frage 2: Essen Sie so normal, wie es geht, Im Prinzip so wie bisher. Frage 3: Was das Stillen angeht, sollten Sie mal abwarten. In den vielen Jahren meiner Tätigkeit habe ich alles Mögliche gesehen und ich kann keine Prognose abgeben. Neulich sah ich eine Frau in der Sprechstunde, die sehr schlank ist und sehr kleine Brüste hat. Sie erzählte mir, dass sie so viel Milch hatte, dass sie einen Teil davon an eine Milchbank abgeben musste, weil es zu viel war. Woher diese Milch kam, kann ich Ihnen nicht sagen... Nach der Geburt müssen Sie sich erst einmal erholen. Wenn es Ihnen gelingt, 4-6 Monate zu stillen, wäre das wieder einmal traumhaft... Aber bei dem, was Sie bisher geschafft haben, mache ich mir keine Sorgen... Vorsorglich können Sie jetzt gar nichts tun. Aber etwas doch - denken Sie nicht daran ! Alles, was in nächster Zeit passiert, ist nicht mit dem zu vergleichen, was Sie schon hinter sich gebracht haben. Drücke Ihnen die Daumen, dass es noch bis zur Sectio dauert. Bis dahin essen Sie das, was Ihnen schmeckt . So viel, wie Sie können, nicht mehr...

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 23.03.2019



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