crocodoc
Hallo, ich habe einen Mann, 2 Kinder (1. Klasse und 8. Klasse), ein Haus mit Garten, ich arbeite 30 Stunden/Woche. Unter der Woche ist mein Mann durch Fahrzeit und Arbeit ca. 11 Stunden aus dem Haus. Ich bin dann also allein zuständig, was ja kein Problem ist. Dann freue ich mich aufs Wochenende...und....Pustekuchen! Er findet IMMER irgendwas, was dringend erledigt werden muss. Eines der Autos waschen, polieren, Reifen wechseln, Garage aufräumen, irgendwas im Keller, im Garten an irgendwelchen Büschen herumschnipseln....und alles dauert eeeeewig..... ist er drinnen, sucht er sich auch ständig Arbeit (Küche putzen, Papiere abheften, etc. etc.) Kommt Besuch, kommt er schnell zum Essen (in seinen Arbeitsklamotten) oder kommt irgendwie zu spät, aber dafür umgezogen herein, dann treibt er sich wieder in diesem Garten oder der Garage herum, oder wahlweise, wie schon gesagt, drinnen mit irgendwelchen Erledigungen. Echt, ich fühle mich, wie ein Renterehepaar.... Nicht falsch verstehen, das allermeißte, was in einer Familie nun einmal so anliegt, mache, einfach auch aus Zeitgründen, ich (Familienorganisation, Konten, Haushalt, Wäsche, etc.) Er scheint aber regelrecht froh, wenn er mal wieder etwas findet, was er tun kann- er macht auch sehr gerne sämtliche Dinge im Haushalt, wenn ich nicht schneller bin. Er sucht also nach Arbeit! Ich habe wenig Lust, die Kinder ständig alleine zu beschäftigen!! Bemängele ich das, nimmt er das kleine Kind mit hinaus. Mir geht es aber nicht darum, Freizeit vom Kind zu haben, sondern: das er mal vernünftig mit den Kindern spielt, wie früher. Das wir als Familie regelmässig etwas unternehmen. Das wir beide mal mehr Zeit miteinander haben als abends nach 20 Uhr. Grundsätzlich verstehen wir uns supergut, uns gehen nie die Gesprächsthemen aus, auf der Beziehungsebene haben wir keine Probleme. Früher hat er auch und sogar viel mit den Kindern gespielt, vorgelesen, auf die Schulaufgaben geschaut. Jetzt beläuft sich die Zeit, die er mit ihnen verbringt, in der Regel auf Frühstück und Abendessen und Gutenachtsagen. Und abends jammert er noch, dass er schon wieder nicht alles geschafft hat und am nächsten Tag dies, das, jenes tun muss. Spreche ich das an, argumentiert er, dass unsere Beziehung weitaus besser läuft als die meißten anderen und er nicht faul ist und ich keinen Grund hätte, mich darüber zu beschweren. Aber dieses "wir sind zu dritt und er hat zu tun" jedes Wochenende geht doch auch nicht.... Ich glaube nicht, dass er sich von uns fernhalten will, sondern eher, dass er sich irgendwie für wenig nützlich hält, wenn er nichts zu tun hat und einfach nicht aufhören kann... Dazu kommt, dass er Dinge unglaublich langsam und oft viel zu gründlich macht. Habt ihr einen Tipp? Ich gehe echt am Limit und für mich ist das Wochenende so keine Erholung. Abgesehen davon, tut er nichts anderes, als immer nur Arbeiten. Entweder auf Arbeit oder eben zuhause.
Klingt für mich nach Workoholic mit Perfektionismus. Das hat weniger etwas damit zu tun, dass er mit euch keine Zeit damit verbringen möchte, sondern mehr damit, dass er es nicht (mehr) aushalten kann, Zeit nicht effizient zu nutzen. Ein Getriebener. Kann man mit ihm darüber sprechen, dass er vielleicht ein Problem hat, da in etwas hineingerutscht ist?
Hallo crocodoc, Dein Mann tut mir leid - ich kann mich prima in ihn hinein versetzen. Weißt du, ich bin Single, alleinerziehend mit zwei Kindern (knapp 17 und knapp 9). Ich arbeite im Schichtdienst, Vollzeit, völlig unregelmäßig, meist spät, nachts, Wochenenden, Feiertage. Eine Wegstrecke fahre ich rund 50 Minuten, pro Arbeitstag bin ich also auch über 10 Stunden weg, an den Wochenenden sogar 13 Stunden. Im Haushalt bleibt bei mir sehr, sehr viel liegen, inzwischen bin ich so weit, zumindest das putzen "outzusourcen" und mir zumindest 2x pro Monat eine Reinigungskraft zu gönnen. Habe ich frei, dann benötige ich immer mehr Zeit, mich zu regenerieren, und wenn es mir dann gut geht, wurschtele ich auch irgendwo im Haus herum. Oder fahre einkaufen. Ansonsten passiert in meinem Leben nicht mehr viel, und auch wenn es blöd klingt, ich bin inzwischen einfach froh, wenn ich Zeit, Kraft und Energie habe und irgendwas im Haus erledigen kann - und daraus ziehe ich dann für mich auch eine gewisse persönliche Befriedigung. Ich kann mir vorstellen, daß es deinem Mann ähnlich geht - es ist ja auch eine Art und Weise, für euch zu sorgen und auch noch seinen Part rund ums Haus zu erfüllen. Würde er das alles liegen lassen, wäre es dir vermutlich auch nicht recht - und du würdest dich darüber beschweren, daß alles, aber auch alles an dir hängen bleibt. Ich bin ehrlich, an deiner Stelle wäre meine größte Angst, daß mein Mann sich übernimmt und irgendwann mit Herzinfarkt zusammen bricht. Da würde ich ansetzen und ihn fragen, ob er findet, daß er genügend Erholung und Ruhezeiten hat, und ob gewisse Arbeiten nicht von jemand anders erledigt werden könnten, um ihn zu entlasten. Kind1 würde ich sowieso nicht mehr groß in Familienunternehmungen einplanen, das ist jetzt wie alt? 15? Da fangen die Kids doch so langsam an, eigene Wege zu gehen und Familienbespaßung generell blöd zu finden. Ansonsten würde ich Kind2 schnappen und halt mit dem oder der Kurzen alleine was unternehmen. Oder K2 zum Vater in den Garten stellen und was für mich selbst tun: Freundin besuchen, Buch lesen, Bad nehmen, keine Ahnung. Du hast doch dadurch die Möglichkeit, auch mal was für dich zu tun. Wirklich, für mich klingt das eigentlich ganz schick. (Und ansonsten gilt: Einfach mal ansprechen, ohne Vorwürfe oder Erwartungshaltung)..
Hallo crocodoc, Dein Mann tut mir leid - ich kann mich prima in ihn hinein versetzen. Weißt du, ich bin Single, alleinerziehend mit zwei Kindern (knapp 17 und knapp 9). Ich arbeite im Schichtdienst, Vollzeit, völlig unregelmäßig, meist spät, nachts, Wochenenden, Feiertage. Eine Wegstrecke fahre ich rund 50 Minuten, pro Arbeitstag bin ich also auch über 10 Stunden weg, an den Wochenenden sogar 13 Stunden. Im Haushalt bleibt bei mir sehr, sehr viel liegen, inzwischen bin ich so weit, zumindest das putzen "outzusourcen" und mir zumindest 2x pro Monat eine Reinigungskraft zu gönnen. Habe ich frei, dann benötige ich immer mehr Zeit, mich zu regenerieren, und wenn es mir dann gut geht, wurschtele ich auch irgendwo im Haus herum. Oder fahre einkaufen. Ansonsten passiert in meinem Leben nicht mehr viel, und auch wenn es blöd klingt, ich bin inzwischen einfach froh, wenn ich Zeit, Kraft und Energie habe und irgendwas im Haus erledigen kann - und daraus ziehe ich dann für mich auch eine gewisse persönliche Befriedigung. Ich kann mir vorstellen, daß es deinem Mann ähnlich geht - es ist ja auch eine Art und Weise, für euch zu sorgen und auch noch seinen Part rund ums Haus zu erfüllen. Würde er das alles liegen lassen, wäre es dir vermutlich auch nicht recht - und du würdest dich darüber beschweren, daß alles, aber auch alles an dir hängen bleibt. Ich bin ehrlich, an deiner Stelle wäre meine größte Angst, daß mein Mann sich übernimmt und irgendwann mit Herzinfarkt zusammen bricht. Da würde ich ansetzen und ihn fragen, ob er findet, daß er genügend Erholung und Ruhezeiten hat, und ob gewisse Arbeiten nicht von jemand anders erledigt werden könnten, um ihn zu entlasten. Kind1 würde ich sowieso nicht mehr groß in Familienunternehmungen einplanen, das ist jetzt wie alt? 15? Da fangen die Kids doch so langsam an, eigene Wege zu gehen und Familienbespaßung generell blöd zu finden. Ansonsten würde ich Kind2 schnappen und halt mit dem oder der Kurzen alleine was unternehmen. Oder K2 zum Vater in den Garten stellen und was für mich selbst tun: Freundin besuchen, Buch lesen, Bad nehmen, keine Ahnung. Du hast doch dadurch die Möglichkeit, auch mal was für dich zu tun. Wirklich, für mich klingt das eigentlich ganz schick. (Und ansonsten gilt: Einfach mal ansprechen, ohne Vorwürfe oder Erwartungshaltung)..
die eine klagt, weil er nach der Arbeit gar nix mehr tut ausser am PC od. vor dem TV hängen, der andere arbeitet zu viel, der nächste macht zu viel im Haushalt und rund um Garten.............. Männer haben es echt nicht leicht mit uns Weiber Ich versteh dich schon auch. Aber sag mal, hast du mit ihm geredet? Davon geh ich jetzt mal aus. Was sagt er denn dazu, dass er sich zu wenig mit den Kids beschäftigt bzw. ihr kaum noch Familien/Paarzeit habt. Und was mich auch interessieren würde, beklagen sich die Kinder auch? LG
die eine klagt, weil er nach der Arbeit gar nix mehr tut ausser am PC od. vor dem TV hängen, der andere arbeitet zu viel, der nächste macht zu viel im Haushalt und rund um Garten.............. Männer haben es echt nicht leicht mit uns Weiber Ich versteh dich schon auch. Aber sag mal, hast du mit ihm geredet? Davon geh ich jetzt mal aus. Was sagt er denn dazu, dass er sich zu wenig mit den Kids beschäftigt bzw. ihr kaum noch Familien/Paarzeit habt. Und was mich auch interessieren würde, beklagen sich die Kinder auch? LG
die eine klagt, weil er nach der Arbeit gar nix mehr tut ausser am PC od. vor dem TV hängen, der andere arbeitet zu viel, der nächste macht zu viel im Haushalt und rund um Garten.............. Männer haben es echt nicht leicht mit uns Weiber Ich versteh dich schon auch. Aber sag mal, hast du mit ihm geredet? Davon geh ich jetzt mal aus. Was sagt er denn dazu, dass er sich zu wenig mit den Kids beschäftigt bzw. ihr kaum noch Familien/Paarzeit habt. Und was mich auch interessieren würde, beklagen sich die Kinder auch? LG
die eine klagt, weil er nach der Arbeit gar nix mehr tut ausser am PC od. vor dem TV hängen, der andere arbeitet zu viel, der nächste macht zu viel im Haushalt und rund um Garten.............. Männer haben es echt nicht leicht mit uns Weiber Ich versteh dich schon auch. Aber sag mal, hast du mit ihm geredet? Davon geh ich jetzt mal aus. Was sagt er denn dazu, dass er sich zu wenig mit den Kids beschäftigt bzw. ihr kaum noch Familien/Paarzeit habt. Und was mich auch interessieren würde, beklagen sich die Kinder auch? LG
Hi Das kann ich gut nachvollziehen, wie du dich fühlst.kann aber auch deinen Mann verstehen. Bei uns ist es zeitweise genauso. Bei meinem Mann ist es so, dass er das rumfriemeln an Haus, Auto, usw als eine Art Ausgleich braucht vom Alltag und der Arbeit. Ich lasse ihn in einem gewissen Rahmen natürlich auch das tun worauf er Lust hat, denn was anderes ist das "das Auto MUSS gewaschen werden" nicht. Nur mache ich ihm auch meinen Standpunkt deutlich, wenn ich und die Kinder gerne Zeit mit ihm hätten oder ich einfach mal etwas ausspannen möchte und er nun eben nicht in der Werkstatt hocken "darf" um was zu bauen oder zu reparieren. Das funktioniert. Vielleicht ist es gut, wenn du ansprichst, dass ihr irgendeine Unternehmung vorhabt gemeinsam. Z.B. ein Wandertag oder ein Ausflug in einen Freizeitpark oder ähnliches. Oder du sprichst einfach an, dass er an kommenden Wochenende einfach mal nichts zu tun haben soll, um mit euch als Familie einfach Familie sein soll. So wie du von ihm schreibst istber sicher kein Grummelbär, der nur für sich sein will!? LG
Bin auch irgendwie so. Ich brauch auch immer was zu tun bzw. zu arbeiten. Wenn ich nur rumsitze, wird mir langweilig. ABER ich liebe Ausflüge mit der Familie. Hast du ihm schon mal erklärt wieviel dir daran liegt gemeinsame Ausflüge zu machen? Ev. vielleicht nicht jedes WE, aber vielleicht jedes 2. WE wenigstens mal ein paar Stunden? Mein Mann arbeitet 7 Tage/Woche (in einem Hotel) und in der Hauptsaison sehen wir uns kaum und für Ausflüge bleibt 0 Zeit, aber wenn die stressige Zeit vorbei ist, schaffen wir es schon hin und wieder mal gemeinsam einen Ausflug zu machen (wenn auch nicht einen ganzen Tag lang).
Klingt für mich nach Deückeberger. Harte Tour? Abhauen für 1 Wochenende und ihn mit den Kids alleine lassen. Dann MUSS er andere Prioritäten setzen. Ganz ehrlich? Eine aufgeräumte Garage gibt ihm nicht die Kindheit seiner Kinder zurück. Irgendwann kommt der Punkt, an dem er sich nach der Vergangenheit sehnt bzgl der Kinder und dann sind sie groß und er alleine. Das wäre es mir niemals wert
das Wichtigste zuerst macht (du tickst so) oder lieber das zuerst macht, was einem am meisten Spass macht (dein Mann tickt so). Grüsse
...ist aber auch die Frage, wer wie seine Prioritäten setzt, was "das Wichtigste" ist. Mein Mann findet die geschnittene Hecke oder das gemähte Gras regelmäßig wichtiger als den gewischten Esstisch oder den gesaugten Fußboden. Ich seh das anders. (Auch wenn ich einsehe, dass man im Garten viele Arbeiten halt nur bedingt schieben kann - Boden saugen kann man prima auch bei Regenwetter oder man lässt die Brösel halt noch ein paar Tage liegen.)
Wer nicht in der LAGE ist die gemeinsame Zeit mit Frau und Kind HÖHER zu werten als eine saubere Garage, der sollte keine Familie gründen. Denn sowas merken die Kinder irgendwann und es tut verdammt weh, soetwas zu erfahren, zu spüren, zu sehen und zu wissen. Ich kenne mich da aus. Mein Vater hat 28 Jahre gebraucht, um mich als seine Tochter, als Mensch wahrzunehmen. Und kaum ist das Verhältnis, nach 4 Jahren Arbeit endlich gut und richtig, verstarb er... Das kann es auch nicht sein. Ich mag es nicht, dass viele Männer (rein subjektives Empfinden!) ihrer Familie einen so kleinen Wert beimessen. Und nicht für die Zukunft extrapolieren können...
Merkst du noch was? Keine Familie gründen weil er gewissenhaft ist? Aber mit einem Kiffer den man kaum kennt kann man eine Familie gründen??
Mein erster Gedanke ist, dass dein Mann sich vlt überarbeitet und nicht weiß wie er sich entspannen kann. Wenn du etwas "krankhaftes" ausschließen kannst dann würde ich das einfach noch mal in Ruhe mit ihm besprechen. Möglicher Weise ist diese Arbeit am Haus auch seine Art abzuschalten damit er nicht überarbeitet. Vlt könnt ihr euch einigen, dass ein Tag der Garten/das Haus dran ist, und Sonntag ist dann bewusst FAMILIENZEIT. Und ihr könntet regelmäßig einen Abend für euch einführen. Kino/Essen/Sprachkurs... Das muss doch zu organisieren sein das alle zufrieden sind wenn es bei euch eigentlich gut läuft. Kann er vlt seine Arbeitszeiten umstruckturiernen? 2x die Woche länger dafür Freitag frei? Oder ist ein Jobwechsel mit weniger Fahrzeit eine Option? Ihr werdet schon eine Lösung finden.