Lesemuffel - So motivieren Sie Ihr Kind zum Lesen

Mädchen mit Buch

© Adobe Stock, altanaka

Lesen ist in der Schule der Schlüssel zum Erfolg, denn Lesen heißt Lernen. Bücher haben jedoch im digitalen Zeitalter gewaltige Konkurrenz bekommen: Spielkonsolen, Smartphones und Co. bieten leicht konsumierbare Unterhaltung.

Auch das Leseverhalten hat sich durch das Internet verändert: Lange Texte mögen User nicht. Dicke Bücher, die man sich mühsam "erlesen" muss, haben es deshalb schwer. Doch im Hinblick auf Schule und Bildung ist Lesen DIE Kernkompetenz, denn Lesen bildet - auch heute noch.

Drehbuch im Kopf

In der Schule müssen sich Kinder ihr Wissen über das Lesen aneignen - umso besser, wenn Ihr Kind gut, sicher und gerne liest. Den Grundstein dafür legt man bereits im Vorschulalter. Denn durch regelmäßiges Vorlesen weckt man bei Kindern das Interesse an Büchern. Schon sehr früh erfahren die Kleinen, dass sie ein ganzes Kino im Kopf haben und Bilderbücher das Drehbuch dazu sind.

Falls Ihr Kind bislang noch keine Anstalten macht, vom Lesemuffel zum Bücherwurm zu werden, hier ein paar Tipps, wie sich das vielleicht ändern lässt:

Zum Lesen motivieren: Der Schlüssel zum Leseerfolg ist Übung. Und die kommt ganz von allein, wenn erst einmal die Lust am Lesen geweckt wurde. Bei manchen kleinen Lesemuffeln ist das einfach, bei anderen etwas schwieriger. Wenn Ihr Kind erst einmal neugierig geworden ist, wird Lesen bald zum Kinderspiel.

Lektüre selbst aussuchen lassen: Gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind in einen Buchladen und lassen Sie es selbst ein Buch aussuchen. Die Motivation, es auch zu lesen, ist danach viel größer, als wenn man ein Buch geschenkt bekommt, das nicht den eigenen Interessen entspricht.

Regelmäßig lesen: Machen Sie aus dem Lesen ein Ritual. Entweder jeden Abend vor dem Schlafen gemeinsam sechs Seiten im Lieblingsbuch lesen. Oder nach dem Mittagessen auf der Couch entspannen und gemeinsam schmökern. So wird lesen für Ihr Kind langsam zur Gewohnheit.

Sich abwechseln beim Lesen: Auch wenn ihr Kind eigentlich schon alleine lesen sollte, wechseln Sie sich trotzdem ab. Eine Seite liest das Kind, die nächste Seite lesen Sie vor. Bei Schulkindern in der ersten und zweiten Klasse kann man auch nach jedem Absatz wechseln. So bekommt ihr Kind ein paar Pausen und das Lesen strengt nicht so an.

Achtung Leseknick: Ihr Kind hatte immer Spaß an Büchern und jetzt, da es schon ein bisschen besser Lesen kann, fasst es kein Buch mehr an? Keine Panik: Untersuchungen zeigen, dass viele Kinder nach der zweiten Klasse einen sogenannten "Leseknick" haben. Eine Weile Vorlesen kann da helfen. Danach sollten Sie das Kind wieder selbst dazu ermuntern, allein weiter zu lesen.

Ab in die Bibliothek: Zeigen Sie ihrem Kind die Welt der Bücher und besuchen Sie beim nächsten Stadtbummel gemeinsam die Stadtbibliothek. Schauen Sie durch die Regale, blättern Sie durch Sachbücher, Bildbände, Kinderbücher und lassen Sie Ihr Kind ein Buch aussuchen. Versuchen Sie es auch mit Ihrem Kind in der angegebenen Ausleihfrist zu lesen - das spornt an.

Persönliche Lieblingsbücher: Können Sie sich noch an Ihr erstes Lieblingsbuch erinnern? Oder an das erste Buch, das Sie selbst durchgelesen haben? Erzählen Sie von ihren ganz persönlichen Leseerinnerungen. Wahrscheinlich wird Ihr Kind neugierig und möchte das Buch auch lesen - umso besser, wenn es bei Oma oder im Internet auffindbar ist.

Jungs besonders fördern: PISA hat gezeigt, dass Jungs wenn es ums Lesen geht, deutlich schwächer abschneiden als Mädchen. Sie haben weniger Motivation zum Lesen und daher weniger Übung als gleichaltrige Mädchen. Interessiert sich Ihr Sohn für fantastische Abenteuer? Dann lesen Sie ein Buch zu dem es auch eine gute Verfilmung gibt. Harry Potter eignet sich da zum Beispiel. Nachdem er den Wälzer bewältigt hat, schauen Sie sich gemeinsam mit ihm den Film an - vorausgesetzt er ist schon alt genug dafür.

Tipp für die Schule: Mit Leseportalen für Grundschüler im Internet (z.B. Antolin) kann man die Lesefreude der ganzen Klasse ankurbeln. Der Lehrer meldet die Kinder an, und für jedes gelesene Buch gibt es Punkte und am Ende des Jahres Urkunden. Sprechen Sie doch mal den/die Grundschullehrer(in) Ihres Kindes darauf an.

Anhaltende Probleme beim Lesen?

Falls Ihr Kind trotz regelmäßigen Übens große Schwierigkeiten beim Lesen Lernen haben sollte, könnte das auch an einer Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie) liegen. Immerhin 10 Prozent aller deutschen Kinder leiden unter LRS. Stockendes, zögerndes Lesen kann hierfür ein Anzeichen sein. In diesem Fall ist Ihr Kinderarzt der erste Ansprechpartner, der Ihnen geeignete Stellen empfehlen wird, wo Ihr Kind auf LRS getestet werden kann, und Ihnen auch entsprechende Fördermaßnahmen nennt.

Zuletzt überarbeitet: April 2019

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