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Geschrieben von Nicnac9 am 10.05.2024, 11:47 Uhr

Können sich lebhafte Kleinkinder auch unauffällig weiterentwickeln?

Hallo,
mir ist bewusst, dass der Titel etwas übertrieben ist, das frage ich mich aber tatsächlich.
Wir haben ein sehr lebhaftes Kind, aktuell 2;5, Er ist immer in Bewegung, außer er liest morgens oder abends mal ein Buch. Sonst ist er wirklich permanent on Tour und wirkt dabei auch manchmal etwas getrieben. Wir haben eine Auswahl an Spielzeug, aber er schafft es kaum, sich länger als 5 Minuten mit etwas zu beschäftigen (eigentlich eher 3 oder weniger, gucke nicht auf die Uhr, aber er ist immer super schnell angeleint).
Drinnen ist es mit ihm oft kaum auszuhalten, er wirft Sachen, klettert irgendwo, will permanente Aufmerksamkeit und testet aktuell auch permanent Grenzen.
Mir fällt immer mehr auf, dass er unruhiger ist als Gleichaltrige. Wir gehen viel mit ihm raus, aber es gibt nunmal auch die Randzeiten, wenn man zu Hause ist und da eskaliert es leider sehr oft
Es macht mich auch einfach traurig, wie es ist, weil ich es mir anders vorgestellt habe.

Ich frage mich, ob das noch normal ist. Ich habe mich schon viele ähnliche Beiträge durchgelesenes und oft heißt es, dass Kinder so mit 2,5 bis 3 ruhiger werden; oft ist aber auch genau das schon ein Zeicjen für späteres ADHS, da hab ich natürlich auch Sorge..

 
11 Antworten:

Re: Können sich lebhafte Kleinkinder auch unauffällig weiterentwickeln?

Antwort von Fleurdelys am 10.05.2024, 13:15 Uhr

Ich würde mir die Frage stellen: Was ändert es, wenn mein Kind lebhafter ist als andere? Ich habe im Vergleich zu anderen vielleicht weniger Ruhe, muss mehr aufpassen. Aber Kinder sind so verschieden und haben in unterschiedlichen Bereichen besondere Bedürfnisse, dass sich da kein fairer Vergleich ziehen lässt.
Vielleicht hat mein Kind auch Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und ist deshalb in der Schule später nicht so gut. Hab ich es deshalb weniger lieb? Sicher nicht.
Wenn es Auffälligkeiten gibt, ist es gut, wenn man diese beobachtet und bei Bedarf mit der Hilfe von Fachpersonal weitere Schritte einleitet, um das Kind bestmöglich zu fördern.
Aber in dem Alter ist das Verhalten ja noch absolut normal. Das kann in ganz unterschiedliche Richtungen gehen.

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Re: Können sich lebhafte Kleinkinder auch unauffällig weiterentwickeln?

Antwort von blubb12 am 10.05.2024, 13:30 Uhr

Hm, lebhaft liegt im Auge des Betrachters, habe ich festgestellt. Ich war immer der Meinung, meine Kinder sind sehr bewegungsfreudig. Dann haben wir durch Umzug eine andere Mutter kennengelernt, die von ihrer Tochter behauptete, sie "wäre sehr lebhaft und immer in Bewegung". Als ich meine Tochter das erste Mal vom Spielen dort abgeholt habe, meinte die Mutter fassungslos zu mir: "Also F. ist ja schon lebhaft, aber deine Tochter ist ja gar nicht platt zu kriegen." :) .
Wir hatten abends eigentlich immer Tobestunde: eine ausrangierte Matratze zum Purzelbaum machen/draufspringen, Anlauf durch die gesamte Etage, Klettern an einer Sprossenwand im Zimmer mit Absprung auf die Matratze darunter, ein Kind ist immer von der Treppe auf einen Sitzsack gesprungen, zum Teil von der fünften Stufe , wir haben selbst mit den Kindern gerauft... Unsere Wohnsituation (bzw. die Nachbarn ) hat das aber auch immer hergegeben.
Ja, heute sind sie ruhiger, das liegt aber auch daran, dass sich so ein Verhalten mit zunehmendem Alter verschiebt. Mein ältestes Kind macht viel Sport, und man merkt schon, dass die Kinder ziemlich unleidlich werden, wenn sie zu wenig Bewegung haben.
Wenn dein Kind älter ist, kannst du es auch mal alleine eine Runde um den Sportplatz laufen lassen oder es ist sowieso mit Freunden den halben Tag mit dem Rad unterwegs.
Dann merkst du zu Hause nicht mehr so viel vom Bewegungsdrang.

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Re: Können sich lebhafte Kleinkinder auch unauffällig weiterentwickeln?

Antwort von Kaire am 10.05.2024, 13:34 Uhr

"Oft werden sie mit 2,5 - 3 ruhiger ... oft ein Anzeichen für adhs"
Damit beantwortest du deine Frage doch schon selbst - das beschriebene Verhalten in diesem Alter ist null aussagekräftig bezüglich künftiger Erkrankungen.
Mal ganz davon abgesehen, dass anekdotische Evidenz ebenfalls null aussagekräftig ist.

Adhs wird frühestens mit 5, eher 6 oder 7 diagnostiziert, und das hat seinen Grund.

Und für die anekdotische Evidenz: war selbst ein kleiner Wirbelwind, mein Mann auch. Ich hab kein adhs, er schon. Mein Sohn ist auch ein Wirbelwindkind (2 Jahre alt).
Ist es anstrengend? Ja. Ist es im altersgemäßen Rahmen? Ja. Spekulationen halten wir für wenig zielführend- abwarten und Tee trinken.

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Re: Können sich lebhafte Kleinkinder auch unauffällig weiterentwickeln?

Antwort von Nicnac9 am 10.05.2024, 15:52 Uhr

Ja du hast recht. Allerdings ist es furchtbar anstrengend und ich weiß mir nicht wirklich zu helfen.
Ein Frühstück hier ist für uns fast unmöglich mittlerweile ohne, dass die Situation eskaliert. Er kann mal besser und mal schlechter sitzenbleiben, dann steht er auf uns macht nur Quatsch.
Ja, ich kann es schlecht akzeptieren, dass es so ist wie es ist.

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Re: Können sich lebhafte Kleinkinder auch unauffällig weiterentwickeln?

Antwort von Piccadilly am 11.05.2024, 7:03 Uhr

Geht er in die Kita?

Meiner war auch so ein Wirbelwind. Das legte sich erst als er so 3 wurde.

Seit er mit 3,5 in die Kita geht ist es vorbei mit der Ruhe, er hat auch wieder angefangen Sachen zu schmeissen wie so ein Kleinkind. Egal wie man darauf reagiert, er hört damit nicht auf.
Er sagte dann mal zu mir, dass er in der Kita nicht so einen Quatsch machen kann. Da muss er sich an Regeln halten und zu Hause lässt er das dann raus.
Anstrengend ja und wir haben auch schon Richtung ADHS überlegt. Aber er kann auch mal ruhig sitzenbleiben und auch mal für sich spielen und sich konzentrieren von daher denke ich, dass es bei uns nur eine Phase wieder ist.

Bei uns tritt das aber fast nur auf, wenn noch jemand da ist; Oma oder mein Mann, dann dreht er durch.

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Re: Können sich lebhafte Kleinkinder auch unauffällig weiterentwickeln?

Antwort von kia-ora am 11.05.2024, 7:09 Uhr

Ich kenne viele Mütter, die sooooooooo stolz sind auf ihre ruhigen und zurückhaltenden Kleinkinder. Aber nur wenige Jahre später sind es genau diese Mütter, die sich viele Sorgen machen, ob ihr Kind in der Schule überhaupt zurecht kommt. Auf einmal stört die ruhige = ängstliche Einstellung und das Kind traut sich einfach zu wenig.

Sieh mal die andere Seite der Medaille.

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Re: Können sich lebhafte Kleinkinder auch unauffällig weiterentwickeln?

Antwort von Muffin2020 am 12.05.2024, 16:29 Uhr

Die Sorgen bringen dich nicht weiter. Sie nützen dir nichts.
Was dir hilft ist eine Lösung für jetzt.

Mir hilft es die Problemsituationen genauer zu betrachten.
Wieso eskaliert es? Was passiert kurz bevor es so weit ist? Welche Erwartungen hast du an dein Kind? Sind die realistisch?
Was kannst du vorbeugend tun?

Wenn es bereits eskaliert ist, ist es sehr schwer da wieder rauszukommen.
Gerade bei ADHS-Kindern ist Vorbeugung die beste Lösung. Das heißt nicht das er machen darf was er will, sondern das du auf seine Bedürfnisse eingehst.
Irgendwann lernst du die ersten Anzeichen und dann weißt du, dass du das Ruder schnell rumreißen musst, damit es nicht eskaliert.
Es ist sehr anstrengend, ich weiß. Und die eigenen Vorstellungen eines perfekten Familienlebens muss man ablegen. Das gibt es nicht!

Mein Sohn war übrigens immer sehr ruhig und ängstlich. Mit 5 Jahren sind dann die Sicherungen durchgeknallt.

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Re: Können sich lebhafte Kleinkinder auch unauffällig weiterentwickeln?

Antwort von Jorinde17 am 13.05.2024, 9:14 Uhr

Hallo,

es ist natürlich eine Typfrage, wie lebhaft und impulsiv ein Kind ist. Aus einem kleinen Turbo-Wirbelwind wird kein ruhiges Kind werden, auch wenn er lernt, sich später besser zu steuern. Aber du kannst natürlich dabei helfen, dass dein Sohn sich prima entwickelt.

Wichtig ist, dass man als Eltern lernt, mit so einem impulsiven Kind umzugehen. Und hier ist meist der eigentliche Knackpunkt. Zum einen hat man sich, wie du selbst sagst, das Kind anders vorgestellt, es sich also anders erhofft. Diese Diskrepanz aus Erwartung und Wirklichkeit kann sehr stressen, was sich auch auf das Kind überträgt, weil es spürt, dass es der Mama nicht gefällt, so wie es ist. Und dass sie es gern anders hätte. Wichtig ist daher im ersten Schritt Akzeptanz, das Kind also genau so zu nehmen, wie es ist.

Zum anderen ist es wichtig, dass du deinen Sohn in seinen Bedürfnissen gut auffängst. Ein Kind wie er braucht täglich die Möglichkeit, draußen und bei jedem Wetter zu laufen, sich auszupowern und Erfahrungen in der Natur zu machen - und wenn es notfalls nur der Stadtpark oder Spielplatz ist, Feld und Wald sind natürlich noch besser.

Nicht zufällig zeigen sogar ADHS-Kinder (was dein Sohn sicher nicht hat) im Wald-Kiga meist keinerlei Symptomatik. Daran sieht man, wie ungesund das Wohnungsleben für Kinder ist, und wie existentiell wichtig das tägliche, mehrstündige Erkunden der Natur für die Entwicklung einer gesunden Psyche ist. Draußen können impulsive Kinder ihre Energie loswerden, können Stöcke, Blätter, Steine, Kastanien, kleine Bächer, Insekten entdecken und erkunden, sie können Steinmännchen bauen, am Wasser spielen, interessante Dinge sammeln und mit heim bringen. All das fokussiert und beruhigt perfekt.

Ich war mit meinen Kindern bis zum Schulalter täglich in der Natur. Auch bei Regen, da wurden z.B. Tropffiguren aus Schlamm gebaut, Regenlieder gesungen, in Pfützen gesprungen usw. Es war nicht immer gemütlich für mich, aber es gehört heute zu meinen schönsten Erinnerungen mit den Kids. Und auch sie selbst wissen es noch und finden es toll. An Plastikspielzeug zu Hause und an die Glotze dagegen erinnern Kinder sich später fast null, das ist wie tote Zeit und bei weitem nicht so wertvoll.

Ich würde deinen Sohn später in einen Wald-Kiga geben, falls es bei euch einen gibt. Sobald er zur Schule geht, ist dann auch der richtige Zeitpunkt, ihn in einen Sportverein zu geben, auch das stabilisiert unruhige Kinder sehr gut, vor allem wenn mehrmals die Woche trainiert wird. Das Kind powert sich aus, hat aber auch Erfolgserlebnisse, erfährt Selbstwirksamkeit, wird gelobt, muss sich in die Gruppe integrieren usw. Das ist so wertvoll für kleine Power-Bomben, die Energie wird perfekt kanalisiert. :-)

Stell dich also gut auf seine Bedürfnisse ein und hilf ihm, die Energie loszuwerden. Dann wird er sich gut entwickeln, wirst sehen.

LG

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Re: Können sich lebhafte Kleinkinder auch unauffällig weiterentwickeln?

Antwort von kea2 am 13.05.2024, 10:34 Uhr

Unsere Tochter war viel wuseliger als unser Sohn. Der konnte sich schon früh alleine beschäftigen.
Unsere Tochter hat Grenzen getestet, dass die Wände wackelten. Bei Wutanfällen wurde man vor's Schienbein getreten, wenn man versucht hat, auf sie einzugehen.
Unser Sohn war dagegen ein Lämmchen (im Vergleich zu anderen Kindern war er aber trotzdem nicht einfach).
Unser Sohn (14) hat ADHS, unsere Tochter (17) definitiv nicht.

Sie wurde so ab 3,5 friedlicher.

Was ich bei beiden beobachtet habe, ist, dass die so ab 2,5 zwingend andere Kinder brauchten, um sich wirklich auszutoben und da reichten keine privaten Treffen und nicht einmal die Tagesmutter mit zwei Gleichaltrigen, sondern der Kindergarten war dringend notwendig.

Wenn Dein Sohn noch nicht in die Kita geht, ist vielleicht das ein Grund für seine Unruhe.

Ansonsten ist es nie eine schlechte Idee, klare Regeln aufzustellen und möglichst wenige Ausnahmen zu machen.
ADHS-Kinder brauchen sehr klare Regeln und Ansagen, anderen schaden sie nicht.
Achte mal darauf, wie oft Ihr nachgebt.
Für unsere beiden hieß das auch schon mit 2,5 beim nächsten mal, dass es eine Chance gab, ihren Willen zu bekommen und dass mehr Aufstand Mama und Papa schon irgendwann dazu bewegen würden, nachzugeben.

Unser Sohn ist übrigens mit 8 diagnostiziert worden. Die meisten ADHS-Kinder werden erst in der Schule diagnostiziert, sehr stark betroffene Kinder auch schonmal im Vorschulalter, aber das ist nicht die Regel.
Von daher seid Ihr mit 2,5 noch weit davon entfernt, dass das jemand beurteilen kann.

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Re: Können sich lebhafte Kleinkinder auch unauffällig weiterentwickeln?

Antwort von Mammar am 14.05.2024, 13:10 Uhr

Meine Tochter ist das lebhafteste Kleinkind was man sich vorstellen kann,mit 9 Monaten lief sie,mit 8 Monaten hatte sie die erste Gehirnerschütterung weil sie vom Sofa auf den Wohnzimmertisch geknallt ist
In der Kita im Klettergarten hing immer nur mein Kind in den oberen Seilen die eigentlich ur zum festhalten waren,im Schwimmbad kennt sie keine Angst,rennt durchs Wasser,hat längst den Kopf unter aber will partout zum Wasserfall (ich war die ganze Zeit dabei,sie kennt einfach keine Angst,ich hab sie zurück geholt und sie lief sofort wieder los )

Jetzt ist sie in der Schule und ja es geht das auch so ein Kind still sitzen kann,wir müssen aber am Nachmittag irgendwas mit Bewegung machen um es auszugleichen,aber ob du es glaubst oder nicht,sie ist nach den Schultagen wesentlich müder als nach den noch längeren Kita Tagen

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Re: Können sich lebhafte Kleinkinder auch unauffällig weiterentwickeln?

Antwort von Kaire am 15.05.2024, 8:52 Uhr

Auch wenn deine antwort schon ein paar tage her ist, wollte ich noch mal antworten (hatte Handy Probleme).
Ja, es ist sehr anstrengend - und am Tisch sitzen ist für so kleine zwerge eh schon schwierig (zumindest wenn sie satt sind). Meinen lassen wir einfach laufen, einzige Regel, dass essen ist mindestens im Mund und nicht mehr in der Hand, und mund wird abgewischt.
Manchmal kommt er dann noch wieder und holt sich nachschlag, manchmal tobt er durchs Wohnzimmer.
Mittlerweile hat er verstanden, das wir erst mit ihm spielen, wenn unsere Teller leer sind (und morgens meine Tasse Tee - die 10min brauch ich morgens einfach). Das klappt nicht immer 100%, aber die lernkurve ist ersichtlich.

Ich kann dir nur raten, dein Kind zu akzeptieren wie es ist, und kreative/unorthodoxe Lösungen für die alltäglichen Probleme zu finden. Dein Kind wird sich so schnell nicht ändern und das Idealbild der rama/maggie.... Familie werdet ihr zumindest in den nächsten Jahren eher nicht erreichen.
Uns hat geholfen zu reflektieren, was wir als Eltern brauchen, damit es uns gut geht (z.b. besagte Tasse Tee), und wo Abstriche ok sind. So haben wir weniger Stress und müssen auch nicht ständig Schimpfen.
Und wenn jemand kommt und uns erzählen will, wie "man" dieses oder jenes tut oder das zwergnase dieses oder jenes uu tun und zu lassen hätte... naja, zum einen Ohr rein, zum anderen raus - Varianten von "ja ja" antworten habe ich mittlerweile viele im Programm.

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