Februar 2025 Mamis

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Geschrieben von schroedingerskruemel am 09.05.2024, 8:38 Uhr

Bin etwas niedergeschlagen ...

Du hast hier einen Platz, wo du deine Gefühle rauslassen kannst. Das ist weder "Meckern auf hohem Niveau", noch ist es "Mimimi". Es ist deine Kinderwunschreise und deine Geschichte. Wenn du magst, lass dich drücken. Maxime macht dir eine richtige, echte und ehrliche Schokolade, mit Sahne und Salted Caramel. Das kannst du auch als vegane Variante haben, musst dann aber mit aufgeschäumter Hafermilch leben.


Vertraue mal deiner Wahrnehmung. Eine biochemische Schwangerschaft kann dein Hormonsystem ordentlich durcheinanderbringen. Es gibt diejenigen, bei denen sich der Zyklus direkt nach dem Schwangerschaftsverlust optimiert, und andere haben bis zu einem halben Jahr hormonellen Irrsinn zu bewältigen. Ich habe hier schon oft gelesen, dass besonders die damit Probleme haben, deren Zyklus sonst wir ein Uhrwerk läuft.

Wenn dein ES etwas später ist, dann kann es schon sein, dass die Eizellreifung verlangsamt ist, und sich dadurch die Lutealphase verkürzt. Nach einer kürzeren Lutealphase werden die Eizellen für den nächsten Zyklus, die schon in den Startlöchern stehen, verfrüht abgerufen und haben theoretisch weniger Zeit, um zu reifen. Das alles sind minimale Abweichungen, die sich aber bemerkbar machen können und es ein paar Zyklen dauert, bis sich die erste und zweite Zyklushälfte wieder aufeinander eingespielt haben.

Du verlierst dadurch Zeit; auch wenn es vielleicht nur zwei Monate sind, die in 5 Jahren oder in der großen Weite des Universums keine Rolle mehr spielen. Jetzt, aktuell, in deiner Situation, ist das Mist.

Ich höre das oft... es ist erst ein Jahr; ich bin noch jung, es hat ja schonmal geklappt. Das erinnert mich so sehr an das, was ich heute als maximal verschwendete Zeit wahrnehme. Ich war 25, als ob an deiner Stelle war, und habe mich 5 Jahre mit diesem Quatsch abspeisen lassen.

Die Herangehensweise der Ärzte macht einen Unterschied. Ich habe damals nicht gesehen, dass mir nur verbal über den Kopf gestreichelt wird und mir mit benevolenter Bevormundung meine Wahrnehmung invalidiert wird. Meine Zyklen waren nicht normal, meine Eisprüngen waren nicht regelmäßig, meine Zyklen wichen ab. Es ist eine Sache, zu sagen, Sie haben es noch kein Jahr versucht; die Krankenkasse bezahlt noch keine Diagnostik. Es ist eine andere Sache, zu sagen, "Och, Mädl, nun hab doch mal Geduld, der Storch brauche eine Weile".

Eine Freundin von mit hatte eine MA in SSW 11, mit einer spontan gebildeten Trisomie, mit 21 Jahren. Jeder Arzt, zu dem sie ging, starrte sie an und meinte, wie das denn sein könne, in ihrem Alter, und woher sie das denn wisse. Sie musste jedes Mal den Laborbefund mitschleppen, der sowohl die MA, als auch die Trisomie bestätigte, weil ihr sonst niemand glaubte.

Du siehst, wann auch immer du aus der Statistik rausfällst, läufst du Gefahr, auf diesen Fakt reduziert zu werden. Wenn du das Gefühl haben solltest, dein Doc kann nicht über den Tellerrand schauen, dann brauchst du perspektivisch einen Arzt, der das kann.

Ich würde auf Basis meiner Erfahrungen das Pferd anders aufzäumen: Ich würde meinem Gyn keine Steilvorlage liefern, um mich mit den oben genannten Argumenten nach Hause zu schicken. Ich würde sagen, dass ich eine biochemische Schwangerschaft hatte und seit dem Zyklusstörungen bestehen. Die erste Phase ist zu lang, die zweite ist zu kurz. Das ist etwas Konkretes, was "reparierbar" ist. Damit hat der Doch auch nicht den Druck, dir erklären zu müssen, warum du im besten Schwangerschaftsalter nicht so schnell schwanger wirst, sondern kann sich auf die Zyklusanomalie konzentrieren.

Vor dem Gyn-Termin würde ich den ersten Schritt der Kinderwunsch-Diagnostik gehen, aber an andere Stelle. Dann kannst du die Laborwerten zu deinem Kontrolltermin in Juni ggf. mitnehmen und hast eine andere Gesprächsbasis. Gehe mal zu deinem Hausarzt und bitte um Prüfung der Funktion der Schilddrüse und um Ausschluss von Blutarmut (Blutbild, Eisenstoffwechsel, Vitamin B12). Um diese Werte mal abzunehmen, gibt es Millionen anderer Indikationen: Vielleicht hat jemand deiner Blutsverwandten ein Schilddrüsenproblem, ist du fühlst dich müde und erschöpft, hast Haarausfall und frierst leicht, oder hast das Gefühl, dein Stoffwechsel verändert sich, z.B. geht dein Gewicht hoch, obwohl du nichts anders machst. Vielleicht hast du auch eine verstärkte Regelblutung bemerkt. Da musst du gar nicht über die verlorene Schwangerschaft reden, aber kannst es in diesem Atemzug erwähnen.

Wenn dein Doc mit sich reden lässt, dann kannst du auch um den Vitamin D3 - Spiegel bitten. Das ist einer der wenigen wissenschaftlich gestützen Parameter, die die Eizellreifung beeinflussen. Wir alle haben eine Mangel. Wenn du eine Blassbacke bist, deren Haut so hell ist, dass sie nachts im Dunkeln leuchtet, dann ist das schon doof. Wenn du deine genetischen Wurzeln in Asien oder in Afrika hast und deine Hautfarbe dunkler ist, dann kann der Mangel - besonders nach dem Winter - viel deutlicher hervortreten und behandlungsbedürftig sein. Es gibt nicht wenige Menschen, die Vitamin D3 gar nicht gut speichern können. Die nehmen dann lebenslang eine Minidosis von 500IE, wenn sie erstmal geschafft haben, dass der Speicher wieder voll ist.

Mit diesen wenigen Laborwerten hast du erstmal einen großen Teil der möglichen Risiken ausgeschlossen - oder kannst sie gut behandeln lassen.

Der nächste Schritt in der Diagnostik wäre dann eine Analyse deines Hormonstatus. Das wäre dann ein Auftrag an die Gyn. Oder aber an ein Kinderwunsch-Zentrum. Auch unter 25 sollte die Erstberatung kostenlos sein. Ich empfehle trotzdem, das bei der Terminvergabe nachzufragen. Und du kannst du dich entscheiden, was du erzählst. Niemand kann ganz genau nachvollziehen, ob ihre es nicht doch schon ein Jahr probiert... Aber auch, wenn du knochenehrlich bleiben willst, ist es am Ende eine Entscheidung des Arztes dort, ob er eine Indikation für eine Hormonanalyse stellt.

Die Gerinnungsanalyse ist dann schon etwas spezieller. Die einfache Gerinnung kann ein Hausarzt machen, aber die sagt dir nicht so viel. Auffälligkeiten im Zusammenhang mit Schwangerschaft werden durch eine Analyse der Genetik (z.B. Faktor V-Mutation) durchgeführt. Dafür wirst du extra aufgeklärt und musst unterschreiben. Es darf niemand so einfach sie. genetisches Material entschlüsseln; dafür braucht es eine Indikation.

Das, was danach kommt, Humangenetik und Immunologie, das macht dann kein normaler Gyn mehr. Auch die invasiven Untersuchungen sind noch nicht dran, z.B. eine Prüfung der Eileiterdurchlässigkeit oder eine Probeentnahme von der Uterusschleimhaut zum Test auf Killezellen. Aber ich glaube, darauf willst du gar nicht hinaus.

So, nun issues wieder ein Roman geworden. Ich habe es aufgegeben, kurze und pägnante Antworten schreiben zu wollen. Dazu ist mein Gehirn nicht in der Lage.

 
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