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Stillen+Weisheitszahn-OP?

Thema: Stillen+Weisheitszahn-OP?

Hallo, ihr Lieben! ich hab mal eine dringende Frage und wäre über Eure Antworten sehr dankbar: Meine Weisheitszähne müssen raus, daran führt kein weg vorbei. Eigentlich wollte ich bis zum Abstillen warten, damit ich ohne Probleme auch eine Narkose/Schmerzmittel nehmen kann. Tja, mein Kleiner (fast 7 Monate alt) macht mir einen dicken Strich durch die Rechnung - er mag keinen Brei und auch keine Flasche (weder abgepumpte oder industrielle Milch). Das wäre ja ansonsten alles irgendwie überbrückbar. Ich wollte es sonst nochmal mit einem Becher ausprobieren. Nun hab ich aber starke Zahnschmerzen und ich denke, dass die Weisheitszähne nun doch sehr bald alle raus müssen - wer weiß, wann ich das Kind von der Brust weg bekomme... Hat jemand von Euch Infos, ob man trotz Stillens an den Zähnen operiert werden kann und was man da an Medis nehmen darf?? Ich denke es ist auch nicht so gut, wenn ich mit einer Dauerentzündung (und ner Menge Karies) am Weisheitszahn rumlaufe. Liebe Grüße, punkt

Mitglied inaktiv - 10.05.2009, 17:21



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Hy Du, ich kann nur etwas berichten. In der Schwangerschaft musste ich weimal zum Zahnarzt, er spritzte eine viel leichtere Dosierung, dafür etwas öfters nach. Ich fand es fast angenehmer, als sonst, wenn sie eine hohe Dosierung spritzen! Sag auf Alle Fälle Deinem Zahnarzt bescheid, da schaut er schon nach was gutes. Es ist sicher besser, die Zähne rausnehmen zu lassen, als die Entzündung zu verschleppen... Aua- Gute Besserung, Lg's, Tati

Mitglied inaktiv - 10.05.2009, 18:51



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hallo, ich schließe mich meiner vorschreiberin an. lg

Mitglied inaktiv - 10.05.2009, 19:26



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Hallo, ich muss mir auch 2 Zähne ziehen lassen und stille voll. Deshalb hab ich bei der Stillberaterin Bigg Welter nachgefragt. Das war ihre Antwort: Liebe Tanja, schön, dass Du wieder hier bist und noch schöner, dass ich dich beruhigen kann. eine Zahnarztbehandlung, auch eine Wurzelbehandlung mit Betäubung usw., verlangt KEINE Stillpause und auch kein Verwerfen der Milch! Ich zitiere hierzu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 7. Auflage 2006: "Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain®) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Kapitel 4.6). Bei insgesamt 27 Patientinnen, die zur Sectio eine Epiduralanästhesie mit durchschnittlich 183 mg Limain und 82 mg Bupivacain erhalten hatten, wurden nach 2, 6 und 12 Stunden Lokalanästhetika und deren Metabolite im Serum und in der Milch nachgewiesen. Im Mittel fanden sich 860 µg/l Lidocain und 90 µg/l Bupivacain in der Milch sowie 140 µg/l des Metaboliten Pipecolylxylidid (PPX) (Ortega 1999). Die M/P-Quotienten betrugen 0,9, 0,4 und 1,3. Es sind nicht mehr als 1 bis höchstens 4 % der per os ohnehin kaum verfügbaren Wirkstoffe als relative Dosis für ein gestilltes Kind zu erwarten. Die beobachteten Kinder zeigten keine Auffälligkeiten. Bei der Applikation von 3,6 - 7,2 ml Lidocain 2 % ohne Adrenalinzusatz im Zusammenhang mit einer zahnärztlichen Therapie fanden sich für Lidocain und seinen Metaboliten Monoethylglycerinxylidid durchschnittlich nur 73,4 µg/l bzw. 66,1 µg/l in der Milch, toxische Wirkungen beim gestillten Kind wurden für unrealistisch gehalten (Giuliani 2001). Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin®), 25 mg/Stunde, führte zu maximal 0,45 µg/ml in der Muttermilch. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze < 0,1 µg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht in Spigset 1994). Zu Levobupivacain (Chirocain®), Mepivacain (z.B. Scandicain®), Procain und Ropivacain (Naropin®) liegen keine Daten zur Stillzeit vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass diese Substanzen und vor allem solche mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung wie Articain (z.B. Ultracain®) nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der bei Lokalanästhesie übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. Prilocain (Xylonest®) wirkt in stärkerem Maße als die anderen Lokalanästhetika als Methämoglobinbildner. Systematische Untersuchungen zur Anwendung in der Stillzeit fehlen auch für die ausschließlich zur Lokaltherapie eingesetzten Substanzen Benzocain (z.B. Anaesthesin® Creme), Chlorethan (z.B. WariActiv® Aerosol), Oxybuprocain (z. B. Thilorbin® Augentropfen) und Tetracain (z.B. Acoin® Lösung), wobei hier nicht mit einer systemischen Resorption größerer Mengen zu rechnen ist. Empfehlung für die Praxis: Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder anderer Eingriffe) können Lokalanästhetika in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für Kombinationen mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach dennoch erfolgter Applikation ist jedoch keine Stillpause erforderlich." Sollten danach Medikamente nötig sein, gibt es auch genug Alternativen, die mit dem Stillen vereinbar sind. Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich Ihr Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Ich hoffe, Du hast den Eingriff bald hinter dir! LLLiebe Grüße, Biggi

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 14:17



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Mitglied inaktiv - 12.05.2009, 20:24