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Schon zufüttern?

Thema: Schon zufüttern?

Hallo zusammen, Ich hab schon wieder eine Frage. Mein Sohn ist nun 3 Monate alt. Er ist groß und sehr schlank. Seit zwei Wochen kommt er nun im Schnitt alle 2 Stunden. Oft schon nach 1,5 Stunden. Ich bin am überlegen ob er schon was anderes zu essen bekommen sollte. Altere Verwandte sagen dass das früher immer so war. Eig wollte ich noch einen Monat vollstillen aber bin mir sicher das er nicht mehr richtig satt wird. Und würde halt lieber was "richtiges" geben anstatt pre. Habt ihr erfahrungen? Was kann ich geben? Habe nun mal zur Probe abgepumpt. Es kam nur 30 ml. Vor 3 Wochen kamen ohne Probleme mind das doppelte. Mir ist bewusst das mein Sohn mehr raus bekommt, aber es scheint dennoch nicht zu reichen. Der Arzt meinte auch das mein Sohn zu dünn wäre und er die Flasche bekommen sollte. Hoffe ihr habt ein paar Erfahrungen/ Meinungen für mich. Viele Grüße

von firstbaby2014 am 07.12.2014, 18:25



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Auf keinen Fall mit Beikost anfangen. Das hört sich für mich sehr nach einem Schub an. Bei meinem Kleinen dauerte es manchmal fast 3 Wochen, bis es sich wieder eingependelt hatte. Wenn du weiter voll stillen möchtest, würde ich auch Pre mit der Flasche nicht zufüttern, sondern immer wieder anlegen, wenn dein Baby Hunger hat. Es ist ein Trugschluss, dass feste Nahrung die Babys dicker macht. Die Muttermilch ist fett und energiereicher als jede Beikost. Übrigends, was früher gut war, ist es heute lange nicht mehr.

von Sullira am 07.12.2014, 19:27



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Na also mit 3 Monaten braucht er noch keine Beikost. Schau lieber, dass du oefter stillst. In Schubzeiten sind alle 2 Stunden recht lang. Alles, was dir deine Verwandten von frueher erzaehlen, endet sicher in dem Satz: Und dann hat die Milch nicht mehr gereicht. Das liegt daran, dass sie zugefuettert haben, anstatt die Milchproduktion durch das Baby regeln zu lassen. Er wird satt, und wenn nicht, dann trinkt er eben oefter, damit mehr Milch produziert wird. Das Angebot kommt immer mit der Nachfrage, umgekehrt ist es nur manchmal in den Anfangszeiten (da, wo du auch mehr gepumpt hast). lg niki

von niccolleen am 07.12.2014, 20:32



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Das ist das typische Alter für heftige Wachstums- und Entwicklungsschübe, in denen das Kind sowohl aus psychischen Gründen als auch vor Hunger häufig stillt. Deine Milchproduktion wird sich anpassen, wenn Du Deinen Sohn immer anlegst, sobald er danach verlangt und auch so lange (Seiten ggf. mehrmals wechseln) stillst wie er möchte. Das kann auch erst mal alle halbe Stunde sein, und es kann auch sein, dass Du erst mal gefühlt erst mal nur stillst, kaum aufs Klo oder zu was anderem kommst. Damit kurbelt dann Dein Sohn die Milchproduktion an, und das soll so sein. Mit der Zeit wird sich dann alles normalisieren und die Abstände werden wieder länger. Bei uns waren sie übrigens kaum je länger als 2h in den ersten 1,5 Jahren, es sei denn, nachts bzw. Kind schlief im Tuch oder es waren später außergwöhnlich spannende Situationen, die mein Kind ablenkten. Was Du per Pumpe rausbekommst, sagt NICHTS darüber aus, wieviel Milch "Du hast", wobei ich die Formulierung "Eine Frau hat viel/wenig usw. Milch" irreleitend finde. Du hast immer so viel Milch wie Dein Kind, ohne dass es gestört wird, haben will. Voraussetzung ist, Du stillst Tag und Nacht nach Bedarf und funkst ihm nicht dazwischen. Dann wird er auch nach spätestens 72h wieder satt werden. :-) Ich habe mal zu den besten Zeiten, als mein Kind vorher/nachher knapp 200g mehr wog, in einer Stunde gerade mal 30ml rausgepumpt bekommen, und das nach einer Woche fleißig üben. Insofern ist das bei Dir schon richtig viel. :-) Muttermilch ist innerhalb von 60-90 Minuten verdaut. Das heißt, dann kommt auch schon der Hunger wieder. Insofern macht es Sinn, oft zu stillen, vor allem, wenn nun ohnehin mehr gebraucht wird. Wenn Du Dir Sorgen machst, frage eine Stillberaterin um Rat. Du findest eine in Deiner Nähe hier: Kostenlos: http://www.afs-stillen.de/index.php/afs-vor-ort/stillberatung Kostenlos: http://www.lalecheliga.de/index.php?option=com_content&view=article&id=401&Itemid=93 Kostet was: http://www.bdl-stillen.de/stillberatungsuche.html Du kannst auch Deinem Kind mit der abgepumpten Milch regelmäßig Muttermilchsahne zufüttern. Dazu nimmst Du ein paar 10-20ml-Spritzen, ziehst Deine Milch auf, drehst die Spritzen um (etwas oben abnehmen, damit es nicht tropft) und lässt die Sahne oben absetzen. Die fütterst Du dann mit der Spritze regelmäßig zu. Das gibt den Babys oft noch mal einen schönen Gewichtszunahmeboost. Zufüttern würde ich nur, wenn es trotz vielen Stillens dazu kommt, dass Dein Sohn komplett aus seiner Kurve läuft und sich nicht wieder fängt. Und davor würde ich alle Möglichkeiten der Stillberatung nutzen, die es gibt. Leider wissen Kinderärzte meist zu wenig über das Stillen, um hier kompetent zu beraten. Da wird oft viel zu schnell zum Zufüttern geraten. Damit ist dann aber oft das Stillen schnell vorbei, wenn das Kind sich zur Flasche abstillt. Mein Kind war immer sehr klein und leicht, was immer wieder auch kritisch bemängelt wurde, obwohl sie außer mit ca. 3 Monaten, immer schön auf ihrer Linie blieb und heute auch ist. Und genau in dem Alter, in dem Dein Kind gerade ist, bekam sie einen Wachstums- und Zunahmeknick, weil ich sie nicht nach ihrem Bedarf anlegte (das war alle halbe Stunde!). Als ich das begriff, warf ich alle "Expertenmeinungen" über Bord außer der der Stillberaterin und stillte quasi gefühlt den ganzen Tag zwei Wochen lang, weckte die Kleine auch zum Stillen, da sie nachts den Hunger verschlief. Auf den Fotos aus dieser Zeit ist so schön zu erkennen, wie gut mein Kind in dieser Zeit auf einmal zunahm! Also lass Dich nicht verrückt machen, stille schön häufig und füttere Muttermilchsahne, dann wird es bald wieder schön rundlich werden! Zur Sicherheit lass Dich die nächsten Wochen von einer Stillberaterin begleiten! Sehr empfehlen kann ich Dir das Buch: "Mein Kind will nichts essen" von Gonzalez. Das zum Thema Beikost und was die "Alten" so sagen. Da hat er sehr schön recherchiert. Liest sich nett, vor allem bei einer der diversen Stillsitzungen. ;-) Alles Gute und liebe Grüße! Sileick

Mitglied inaktiv - 07.12.2014, 20:38



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Dass früher schon sehr zeitig zugefüttert wurde, hängt mit der schlechten Qualität der damaligen Ersatzmilch, die oftmals nix weiter als Kuhmilch war, zusammen. Wenn die Babys nicht schon frühzeitig zumindest Möhrensaft in die Flasche bekommen hätten, hätten sie noch viel schlimmere Mangelerscheinungen gehabt. Sowohl Muttermilch als auch Pre-Milch ernähren ein Kind für lange Zeit komplett. Und während diese Milchen etwa 70kcal/100ml haben, hat reiner Möhrenbrei gerade mal die Hälfte. Viele Kinder stillen erstmal auch gar nicht weniger, wenn sie den ersten Brei bekommen, weil sie sich auch erstmal an dieses neue Gefühl der Sättigung gewöhnen müssen. Es wird sich sicherlich bald wieder geben, dass er nicht rund um die Uhr alle 1-2h Hunger hat. Es kann schon mal sein, dass deine Milch kurzzeitig nicht reicht. Aber durch das häufige Anlegen wird die Milchproduktion angekurbelt und dann ist auch wieder genug da. Gib ihm noch wenigstens einen Monat Zeit und dann könnte ihr ja mal ganz langsam und unverbindlich probieren. Achja, und gerade wenn er eher dünn ist, ist es ja wenig hilfreich, wenn er von 1er Milch oder Brei länger satt ist. Dann nimmt er nämlich letztlich weniger Kalorien zu sich.

von enanita am 07.12.2014, 20:39



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Ich danke euch für eure Antworten. Man lässt sich wirklich leicht von anderen beeinflussen. Vll ist mein Kleiner wirklich im Wachstumsschub, da er letzte Nacht auch jede Stunde kam. Wir haben nächste Woche die u4 und dann wird er ja auch mal wieder gewogen und gemessen. Dann ist seine Ärztin auch wieder da und sie ist sehr fürs stillen. Vll sieht sie das ja etwas anders als der andere Arzt und kann mir bessere Ratschläge geben als einfach die Flasche zu geben. Habe mir nun aber vorgenommen noch mind einen Monat vollzustillen. Hoffe doch sehr dass das auch so klappt.

von firstbaby2014 am 08.12.2014, 10:27



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Hallo, Lass dir doch nix einreden, egal ob von der lieben Verwandtschaft oder einem Kinderarzt für den Stillen anscheinend überbewertet wird. stille deinen Sohn weiter nach Bedarf und alles ist chic. Es gibt nun mal schlanke Kinder und kräftige Kinder, das sagt nix aus darüber, ob er zu wenig Milch bekommt. Natürlich soll er nicht abnehmen..... Ich habe immer 6 Monate voll gestillt, heute wird ja Beikost ab dem 5 Monat empfohlen. Aber folge niemals den Altersangaben auf den Gläschen und Packungen der Fertigkosthersteller. 4 Monate ist viel zu früh. So ein Wachstumsschub lässt schnell Zweifel aufkommen, ob die Milch noch reicht. Das sind ein paar Tage Stress und Dauerstillen, danach ist alles wieder entspannt. Lg Khadi

von khadi am 08.12.2014, 16:08



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Die anderen haben ja schon ausführlich geschrieben, dass stillen gerade im Schub anstrengend sein kann, aber dein Kind komplett versorgt. Wäre das nicht so, hätte der Mensch nicht lange überlebt. Beikost gibt man erst, wenn das Kind beikostreif ist! Nicht vorher! Und abstillen zur Flasche hin bedeutet auch mehr spülen ;-) denn Milch (muttermilch oder ersatzweise pre jeweils nach Bedarf) ist im ersten Lebensjahr das hauptnahrungsmittel. Mein Vater hat seine kleine Schwester mit dosenmilch und Bananen groß gekriegt, ob das jetzt so erstrebenswert ist, weiß ich nicht. Sie verträgt viele Nahrungsmittel nicht. Soviel zum Thema, früher war es anders. Vertrau dir und deinem Baby.

von nuria82 am 10.12.2014, 23:34