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Milch wird weniger

Thema: Milch wird weniger

Hallo, ich bin mit meinem Kleinen (8 1/2) Wochen seit 1.12. im Krankenhaus, weil er sich den RS-Virus zugezogen hat. Ich stille ihn noch voll. Hat auch die ganze Zeit gut geklappt. Jetzt hat mir meine Zimmernachbarin gesagt (ihr sohn - 3 Wochen- hat das gleiche), dass sich bei ihm das zuerst so geäußert hat, dass er weniger getrunken hat und bei ihr die Milch zurückgegangen ist. Sie gibt ihm jetzt zusätztlich (abwechselnd zum stillen) ein Fläschen. Ich habe dann meinen hier im Krankenhaus immer vorm und nachm stillen gewogen, um zu sehen, was er so trinkt. (Zuhause hat er immer sehr gut getrunken und wenn er mal abgepumpte Muttermilch bekommen hat, dann warens immer 120 - 130 ml). Ich habe dann, als ich gesehen hab, dass er teilweise nur zwischen 40 und 70 ml trinkt den Rest abgepumpt. (Er hat immer nur eine Brust pro Stillen getrunken). Das ging die ersten beiden Tage auch ohne Probleme. Vorgestern abend bemerkte ich dann, dass ich nachdem er 40 ml getrunken hatte, nichts mehr abpumpen konnte, weil nichts mehr kam. Die Brust hat sich auch sehr leer angefühlt. In der nacht habe ich ihn ganz normal gestillt und er ist auch satt geworden, obwohl ich merkte, dass er sehr wenig trinkt. Ich habe dann gestern morgen beschlossen, dass ich mit dem Wiegen aufhöre und es schon wieder wird. Jetzt hab ich heute aber festgestellt, dass sich meine Brüste nicht sehr voll anfühlen. Am Nachmittag bekam mein sohn dann ein Fläschen abgepumpter Muttermilch (weil ich ne Auszeit brauchte) und hat dann 100 ml getrunken. Ich habe dann ja abgepumpt und bin mit müh und not an diese Menge gekommen. Beim letzten Stillen jetzt hab ich dann gemerkt, dass es ihm an der einen Brust nicht gereicht hat. ich hab ihn dann noch an der andern angelegt und er hat da auch noch etwas getrunken. Jetzt ist meine befürchtung, dass ihm die Milch nicht mehr reicht. Was kann ich machen, damit ich wieder mehr milch bekomme? LG Schnuckl25

von Schnuckl25 am 05.12.2010, 20:49



Antwort auf Beitrag von Schnuckl25

trinkst du ausreichend? ansonsten melde dich doch mal bei deiner hebamme. die kennen doch immer tricks und wirken meist beruhigend. gute besserung auf jeden fall!.

von alexandra_13 am 06.12.2010, 09:11



Antwort auf Beitrag von Schnuckl25

Hallo, lass Dich von Deiner Zimmernachbarin nicht anstecken mit ihrer Unsicherheit. Sie hat mit dem unnötigen Zufüttern bereits den Anfang vom Ende ihrer Stillzeit eingeläutet. Auf Zufüttern reagiert die Brust mit verminderter Milchproduktion, weil sie denkt, das Baby trinke weniger, der Bedarf sei also gesunken - obwohl das Umgekehrte der Fall ist. Bitte wiege Dein Kind nicht ständig. Man ist ja von diesem Wiegen vor und nach dem Stillen eigentlich schon seit 20 Jahren wieder abgekommen - weil es die Frauen nur kirre gemacht hat, statt zu helfen. Wenn ein Kind normal aussieht und gut gedeiht, ist Wiegen unnötig. Bei einem Infekt - wie bei Euch jetzt - ist Stillen sogar das Beste, was man machen kann. Muttermilch enthält Abwehrstoffe und ist leicht verdaulich - belastet den Körper also nicht wie Kunstmilch. Es ist normal, bei jeder Stillmahlzeit beide Brüste zu geben. Man fängt immer mit derjenigen an, mit der man bei der vorigen Mahlzeit aufgehört hat - so werden sie gleichmäßig zur Milchbildung angeregt. Vertraue Deinem Körper: Du kannst die Milchmenge beliebig (!) steigern. Eine Frau kann problemlos auch zwei Kinder (z. B. Zwillinge) stillen. Das Einzige, was man dafür tun muss, ist: Anlegen, anlegen, anlegen. Häufiges Anlegen regt die Milchbildung zuverlässig an - sonst nichts. Phasenweise muss man ruhig stündlich anlegen, das ist normal, zum Beispiel bei Wachstumsschüben des Kindes. Die Brust wirkt dann einige Tage lang so, als käme nicht genug Milch, aber das hat nichts zu bedeuten. Nach einigen Tagen hat sie die Milchproduktion angepasst. Bis dahin legt man sehr, sehr oft an, denn dann wird das Baby auch satt. Es wäre unheimlich schade, wenn Du den häufigen Kardinalfehler machen und zufüttern würdest. Eine gesunde Frau kann ihr Kind locker 6 Monate allein voll stillen - sonst wäre die Menschheit längst ausgestorben. Es ist die schlechte Stillberatung in den Kliniken und die Unwissenheit vieler Frauen, die die meisten Frauen vorzeitig zum Abstillen bringen. LG

von Mijou am 06.12.2010, 09:36



Antwort auf Beitrag von Mijou

Hallo, das Einzige, was noch zu ergänzen bleibt: Bitte höre mit dem Abpumpen auf! Auch dies ist völlig unnötig und stört die Brust dabei, harmonisch den Bedarf des Kindes zu erfüllen. Die tote Milchpumpe stört den Milchbildungsreiz im Gehirn. Abpumpen ist absolut überflüssig. Es lohnt sich erst später, wenn das Stillen sehr gut eingespielt ist und man abends mal ausgehen möchte. Dann kann der Partner oder Babysitter das Baby mit der abgepumpten Milch füttern. Ansonsten ist die Milchpumpe zu nichts gut - leider auch etwas, das viele Klinikschwestern noch nicht verinnerlicht haben. Es reicht, das Kind oft anzulegen, dies und nur dies sorgt dafür, dass sich Angebot und Nachfrage einspielen können! Die Milchpumpe verwendet man so früh eigentlich nur bei Frühgeborenen, weil die oft noch keinen ausreichend ausgebildeten Saugreflex haben. Normale Babys profitieren nicht von dieser toten Maschine - wie könnten sie auch? Ich empfehle Dir dringend, das "Stillbuch" von Hannah Lothrop zu lesen, die Klinikzeit ist eine prima Gelegenheit dazu! Ich finde, man kommt in der Stillzeit gar nicht ohne dieses wunderbare Buch aus, weil die Stillberatung im Krankenhaus immer noch so mies ist. MIt dem Buch ist man unabhängig und weiß rasch selbst, wie das Stillen funktioniert, was nötig und was nicht nötig ist. Man bekommt Vertrauen in den Körper und weiß, dass man ausreichend Milch bilden kann für sein Kind. Ich selbst habe Dank des Buchs 6 Monate voll gestillt und weitere 7 Monate weitergestillt, obwohl ich auch einige Anfangshürden nehmen musste. LG

von Bonnie am 06.12.2010, 09:44



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Danke für eure Antworten. Bin seit heute morgen wieder daheim. Ich habe auch heute nacht festgestellt, dass ich wieder mehr Milch habe. Es hat sich alles wieder geregelt. Meine Hebamme hat gemeint, dass es höchstwahrscheinlich am Streß gelegen hat. Aber jetzt gehts uns wieder gut und wir sind wieder zu Hause. Es kann also nur aufwärts gehen. Trotzdem nochmal danke für euere Antworten, haben mir schon geholfen. LG Schnuckl25

von Schnuckl25 am 06.12.2010, 14:41