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nächtliches Abstillen

Thema: nächtliches Abstillen

Hallo liebe Stillmamis, ich hab hier ein wenig gestöbert und erst vor ein paar Tagen gab es hier ein ähnliches Problem. Möchte euch um eure Meinung bitten. Mein Sohn, 22 Mon. stillt in der Nacht zwischen1 und 100 mal. Ich wollte versuchen ihn nachts abzustillen, vielleicht schläft er ja dann besser. Gestern haben wir einen ersten Versuch gestartet. Um 23 Uhr wurde er dann wach. Ich hab ihn dann versucht zu trösten, er schläft bei mir. Er suchte (hab extra was hochgeschlossenes und BH angezogen), fand nix und fing das Brüllen an. Ich hab ihn hoch genommen, leise zugeredet, hab ihn rumgetragen. Er brüllte ganze 20min., länger hab ich es dann nicht ausgehalten. War ich zu inkonsequent? Ist er noch nicht reif? Wär euch dankbar für eure Meinungen. LG Lorina

von Lorina_2010 am 10.09.2012, 09:05



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Guten Morgen, ja! Du warst zu inkonsequent. Du musst in der Tiefe deines Herzens davon überzeugt sein dass es JETZT soweit ist. Der Gedanke: "Schaun wir mal wies wird." Reicht nicht. Sag es deinem Sohn auch schon immer am Tag vorher, er versteht ja sicher schon sehr gut und wird auch schon ein wenig was sagen, oder? Und dann nachts: es wird definitiv nicht gestillt. Und zwar von der Zeit des 1. Einschlafens bis zum frühen Morgen. Du kannst einen Becher Wasser anbieten falls er Durst hätte aber nur 1x pro Erwachen. Auf jeden Fall auf den Arm, kuscheln, singen, schaukeln, keine Schnullerversuche o.ä.. Dunkel muss es bleiben. Diese "Kur" musst du mindestens 3-5 Tage durchziehen. Erst DANN kann man sagen, ob er reif dafür ist und es akzeptiert oder nicht. Wenn er nach der Zeit immer noch gleich viel plärrt dann muss man das Abstillen abbrechen und in ein paar Wochen wieder probieren. Ein Wochenende ist recht günstig denn da kann man nach ner unruhigen Nacht vielleicht selbst ein Mittagsschläfchen machen. Anouschka

von anouschka78 am 10.09.2012, 09:15



Antwort auf Beitrag von Lorina_2010

Liebe Lorina, ich versuchte meine Tocher im gleichen Alter nachts abzustillen und es war nicht ganz einfach. Ich brauchte in paar Anläufe. Zu deinen Fragen, natürlich warst du inkonsequent, das weisst du eh selber, ich würd es mir aber nicht verdenken, ist ist keine leichte Aufgabe. Ist er nicht reif? Er ist reif wenn du es bist, ganz sicher. Und du bist reif, wenn du konsequent deine Wünsche vertreten kannst, egal wer protestiert, und wenn es dein geliebtes Kind ist. Also, sobald du weisst warum und dass du nachts abstillen willst, sag es deinem Kind und mach es. Auf Protest kannst du dich einstellen, aber je wichtiger dir die Gründe sind desto leichter wird es am Entschluss festzuhalten. WEnn es dir Ernst ist merkt das dein Kind und der Protest wird weniger heftig ausfallen. Es muss dir nur klar sein, dass hier dein Wunsch nach Schlaf, Autonomie, weniger Beruhrung, ... was es eben ist... seinem Wunsch nach Stillen entgegensteht, es geht hier aber nicht drum, wer "gewinnt" oder sich "durchsetzt" es geht drum die Wünsche des Gegenüber zu respektieren und dennoch seine eigenen Wünsche zu vertreten. Als praktische Tipps würde ich sagen, stell sicher dass du etwas zu trinken fürs Kind am Bett hast, so bist du sicher dass er nicht Durst hat, wenn er Durst hat wird er auch was anderes trinken. Stell sicher dass du dir vorher überlegst, wie du mit Geschrei umgehst, dann "fällst" du nicht so leicht um. Sei gut ausgeruht an dem Tag an dem du "anfängst". Wenn du selbst übermüdet bist, geht es sehr schlecht. Und das ist auch völlig verständlich. Alles Gute Morgen

von Morgen am 10.09.2012, 09:29



Antwort auf Beitrag von Lorina_2010

Danke für die fixen Antworten. Seine Trinkflasche hatte ich bereit gestellt und ihm angeboten, das machte ihn nur wütender. Er hat 20 min. geschrien, er war schon ganz erschöpft und wurde erst wieder um 7 Uhr wach, er war also richtig fertig. Ich bin mir sicher, dass ich nachts abstillen möchte. Ich war mir aber nicht sicher, ob ich ihn dazu zwingen soll. Immerhin war keine Beruhigung in Sicht. Er wollte nicht auf den Arm, gut zureden war auch nicht möglich. Eigentlich "durfte" ich nur dabei zusehen wie er herzzerreissend schrie und sich wandt. Ich fühlte mich nicht wohl dabei. Mir war klar, es wird nicht einfach und ich stellte mich auf harte Nächte ein, wie gesagt, ich war nicht sicher ab welchen Punkt ich abbrechen sollte. Am Tag ging das abstillen ganz gut, da ließ er sich aber auch ablenken. Wie war das denn bei euch? LG Lorina

von Lorina_2010 am 10.09.2012, 10:22



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Ich persönlich hätte diese Rosskur nicht durchgehalten... Zwanzig Minuten brüllen bis zur Erschöpfung wäre mir zuviel gewesen, vor allem weil ja kein Trost möglich war. Google mal nach Abstillen nach Dr. Gordon, und versuche im nächsten Anlauf einen Punkt zu verhandeln, ab dem er stillen darf!!! Es reicht IMHO nicht nur, selbst überzeugt zu sein, auch das Kind sollte bereit sein, die Umstellung zu akzeptieren! Protestlos wird es eher selten ablaufen, aber zwanzig Minuten Wutgebrüll und nicht trösten lassen hat für mich was mit einem heftigen Bruch zu tun, und nicht mit einer sanften Ablösung. Nachts abgestillt hatte ich mit 18 Monaten, aber mein Kind liess sich damals innerhalb weniger Minuten beruhigen - vom Papa!!! Die allerletzte Stillmahlzeit war bei uns übrigens die vor dem abendlichen Einschlafen, und die haben wir im gegenseitigen Verhandeln irgendwann nach dem dritten Geburtstag ausgeschlichen...

Mitglied inaktiv - 10.09.2012, 11:01



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Huhu! Mein großer hat insgesamt bis 2J und 4 Monate gestillt. Das letzte halbe Jahr nur noch 1-2 Mahlzeiten. Bei uns lief es nicht nach meinen Plänen. Da er ein Kind ist, dass sich sowieso schwer beruhigt, sich schnell in etwas rein steigert schon von Anfang an, habe ich sowas wie du nur einmal probiert. Erstmal finde ich es schrecklich dem Kind sowas aufzuzwängen und zweitens wird durch das stillen ja nicht nur das Hunger/Durst Bedürfnis gestillt. Ich hatte bei ihm auch nachgegeben, so wie du, was ich allerdings echt nicht schlimm fand. Je mehr ich ihm zu meinen Zeiten die Brust entziehen wollte, wollte er umso mehr dran. Letztendlich habe ich ihm nachgegeben und es war genau richtig so. Das hat nichts mit inkonsequent zu tun meiner Meinung nach sondern mit Respektvollem Umgang zwischen Mutter und Kind und zeigt eher, dass man die Beedürfnisse seiner Kindes ernst nimmt. Heißt nicht das diejenigen die es so machen, falsch machen. Ich fand es allerdings nur brutal meinem Kind gegenüber und hätte selber mitheulen können, somit war es nicht unser weg. Meiner ließ sich einfach nicht beruhigen. Zudem stillte er nachts mehr, dafür tagsüber maximal 1 mal. Daher war mir das dann so lieber. Bei uns ist es ganz langsam ausgeschlichen. Wenn er nicht an kam, habe ich die Brust nicht ausgepackt und ihm angeboten. Somit wurde es automatisch weniger und uns beiden fehlte es an nichts. Wenn man keinen Druck hat, das Kind unbedingt abstillen zu müssen, finde ich diesen Weg sehr viel besser. Wenn sich dein Kind schnell beruhigen lässt, liest sich allerdings nicht so, dann würde ich es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal so versuchen. Vielleicht hat er einen Wachstums oder Entwicklungsschub, braucht einfach mehr Mama in der Nacht, weil er tagsübr aktiver ist... wer weiß. Er wird nicht ewig an der Brust hängen. Bei uns ging das abstillen wie von alleine und ohne Tränen. Ich hab mir auch oft den Kopf zerbrochen im Vorfeld. Letztendlich ging es dann von alleine nachdem ich nach meinem Bauchgefühl gehandelt habe und das war goldrichtig für uns. Genieße deine Stillzeit noch. Als das Stillen bei uns vorüber war, hab ich es fast schon vermisst. Meist geht es super, wenn die Kinder mobiler werden und anfangen sich sowieso nach und nach abzunabeln. Innerhalb einer Woche hatte er das saugen im übrigen verlernt.geht dann echt schnell :-) Liebe Grüße und viel Erfolg beim finden euren weges zum Abstillen! Traeummaus

von Traeummaus am 10.09.2012, 15:37



Antwort auf Beitrag von Traeummaus

Danke Dir! Also hat es bei euch irgendwann nachts von selbst erledigt? Wenn ich wüsste, es hört von allein auf und er kann auch ohne Brust weiterschlafen, würde ich es aushalten. Aber es heisst von allen Seiten, dass ich nachts aktiv abstillen muss, damit er es lernt. Wollte sowieso noch ein wenig einschlafstillen, das geht so herrlich schnell und ohne Geschrei :) LG

von Lorina_2010 am 11.09.2012, 13:54



Antwort auf Beitrag von Lorina_2010

Ich stimme Traeumemaus zu! Ich denke, es ist zusätzlich auch wichtig, den Kindern die Wünsche auch zu sagen - und zwar tagsüber und nachts nur kurz daran erinnern. Ich habe meinen erklärt, dass sie es mit Kuscheln versuchen sollen, und seitdem verändert sich etwas. Das mit dem "Wasseranbieten" finde ich nicht so erfolgversprechend. Mit 2 Jahren können Kinder schon genau unterscheiden, ob sie Trost (Brust) oder Trinken wollen und es vor allem SAGEN. (Ich stelle mir vor, ich habe Sorgen, Angst etc. und will einfach umarmt und getröstet werden... und dann hält mir jemand einen Becher mit Wasser hin. TOLL! Da würde ich wohl nicht nur brüllen...)) Bei mir sind zwar beide (25 Monate) noch am Stillen, aber es wird deutlich weniger. Mein Sohn ist im Moment noch sehr schlecht ohne Brust zu beruhigen (manchmal klappt es aber schon), meine Tochter hat den Dreh raus und beruhigt sich meist, indem sie ihren Kopf an die Brust drückt... Ich war eigentlich der Meinung, dass das nie funktionieren würde (Milchgeruch und so...). Wenn man es sich erlauben kann, ist es wohl wirklich möglich sanft abzustillen. Aber man braucht eben Ausdauer und Zeit. Viel Erfolg!

von 2010Zwillingsmama am 10.09.2012, 23:35



Antwort auf Beitrag von Lorina_2010

Hallo,ich möchte gern auf das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen " hinweisen,denn ich hatte genau das gleiche Problem ,mein Sohn ist jetzt 9 Monate und er wollte Nachts auch immer angelegt werden,da wurde mir dieses Buch empfohlen und ich kann es nur weiter empfehlen,er war sonst jede Stunde wach und seid ich nach dem Buch vorgehe schläft er von 19 Uhr bis 5 Uhr durch.Wir sind dadurch alle entspannter.Und er schläft viel besser seid er nicht mehr nachts gestillt wird.Er ist im selben Zug auch gleich in sein Zimmer umgezogen,wo er mehr Ruhe hat beim schlafen. Ich wünsche viel Erfolg,es ist nicht schwer bei uns hat die Umstellung knapp 2 Wochen gedauert.Ich kann es nur empfehlen. LG Maren

von maren1102 am 11.09.2012, 13:12



Antwort auf Beitrag von maren1102

Hallo, danke, aber ich kenne das Buch. Und ehrlich gesagt bin ich entsetzt, dass Du Dein Kind zwei Wochen hast schreien lassen. Ich konnte es nicht mal für eine halbe Stunde ertragen. Das ist sicher nicht unser Weg. Ich weiß Du meintest es gut und ich danke Dir für Deine Antwort.

von Lorina_2010 am 11.09.2012, 13:51



Antwort auf Beitrag von maren1102

Dir ist ja schon klar, dass man mit dem gezielten Schreienlassen das Urvertrauen des Kindes kaputt machen kann? IST ES DAS WIRKLICH WERT?!?!?!?!? Ich finde es schon schlimm wenn ich mein Kind nicht trösten kann wenn ich dabei bin aber alleine muss es NIEMALS dabei sein!

von mausejule2010 am 11.09.2012, 13:57



Antwort auf Beitrag von mausejule2010

Ob man ein Baby/Neugeborenes schreien lässt also alleine in ein dunkles Zimmer steckt ins Gitterbett und ggf. höchstens das Händchen hält Oder Ob man ein fast 2-jähriges laufendes, sprechendes und verstehendes Kind auf dem Arm hält, mit ihm redet, es schaukelt usw. Also meine Tochter kann ihr Plärren an- und abschalten wie es ihr gefällt, wenn das Eis zu klein, der Bruder den Bagger usw. hat. Und dann ist sie auch untröstlich. Ich habe da nicht immer Angst um das Urvertrauen. Anouschka

von anouschka78 am 11.09.2012, 15:07



Antwort auf Beitrag von anouschka78

Da gebe ich dir vollkommen Recht, glaube aber die Dame mit dem Buchtipp meinte schon eher die Methode aus dem Buch. ;-)

von MaSchie28 am 11.09.2012, 20:22



Antwort auf Beitrag von MaSchie28

JKkSl - sorry, das war mir kompliziert. A.

von anouschka78 am 11.09.2012, 20:49



Antwort auf Beitrag von anouschka78

Ja, siehe Post von maren1102

von MaSchie28 am 11.09.2012, 23:57



Antwort auf Beitrag von maren1102

....dieses Buch ist schrecklich und Ferber hat die meisten seiner Aussagen relativiert, zur allgemeinen Abschreckung muss man nur mal die Rezensionen bei "amazon" lesen! Ich empfehle lieber das Buch "Besucherritze" von Eva Solmaz!

von Kimmy07 am 14.09.2012, 00:28



Antwort auf Beitrag von Lorina_2010

Es wird besser! Meine Tochter (26 Monate) hat nun schon zweimal 8h durchgeschlafen (sie schläft nachts nur 9h). Sonst will sie mittlerweile nur einmal nachts an die Brust. Letzte Nacht ist sie zweimal weinend aufgewacht und nachdem sie Schwierigkeiten hatte wieder einzuschlafen habe ich ihr die Brust angeboten (damit ich auch weiter schlafen kann), einmal wollte sie gar nicht und das andere Mal hat sie kurz genuckelt, sich umgedreht und geschlafen. Vor einem halben Jahr haben wir nachts noch dauergestillt.

von Missy27 am 11.09.2012, 23:19



Antwort auf Beitrag von Lorina_2010

Huhu! Nur weil andere der Meinung sind, man muss zu einem bestimmten Zeitpunkt abstillen, ob Nachts oder Tags, musst du es nicht genauso machen. :-) Es wird definitiv besser!!! Bei uns war mit dem Einschlafstillen Schluss, als er eine Stunde lang immer wieder die Brust gewechselt hat und nicht einschlief. Da merkte ich, er brauch es zum einschlafen nicht mehr und habe mir viel Zeit genommen und mit ihm gemeinsam Rituale entwickelt. Ging super! Wir sind zusammen auf dem Schaukelstuhl gesessen, ich hab ihm Lieder vorgesungen und als er etwas älter war haben wir eingeführt noch eine Geschichte vorzulesen. Er ist ne ganze Zeitlang bei mir auf dem Arm eingeschlafen und wurde dann ins Bett gelegt. Heute wird nach dem abendessen, waschen, Zähne putzen und Gute Nacht sagen eine Geschichte vorgelesen,gebetet, dann 2 Lieder gesungen, CD an gemacht und Händchen gehalten bis er schläft. Wir genießen diese Zeit sehr. Mit dem Nachts stillen, das hat sich bei uns von alleine ausgeschlichen, je länger er geschlafen hat und nachdem er im eigenen Bett und Zimmer war. Nochmals viel Erfolg und alles Gute euch! Traeummaus

von Traeummaus am 14.09.2012, 00:23