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Ist doch alles normal, oder?!

Thema: Ist doch alles normal, oder?!

Guten Morgen, ich muß mir hier gleich mal Luft machen, weil es mich schon die ganze Nacht beschäftigt. Weiß gar nicht, ob's hier her paßt, aber wir stillen ja noch :-) Eigentlich ähnelt mein Problem ziemlich dem Beitrag vom "klammernden Stillkind" . Meine Kleine ist 8 Monate alt und sie ist sehr auf mich fixiert, was ich in dem Alter eigentlich mehr als normal empfinde. Sobald ich den Raum verlasse, weint sie herzzerreissend, beruhigt sich aber sehr schnell, wenn ich wieder da bin. Z.Z. ist das Insbettbringen auch bisl schwierig, nur Mama und wenn ich denke, sie schläft und ich will mich rausschleichen, Augen auf und weinen. Ist für mich alles gar nicht schlimm, klar anstrengend und manchmal auch nervenzehrend, aber es ist eben so, geht vorbei und schreien lassen absolut nicht meine Option. Nun ist meine Schwiemu da, die mich gestern doch ernsthaft gefragt hat, ob wir uns nicht mal professionelle Hilfe holen wollen, damit die Kleine nicht immer so verzweifelnd nach mir weint, sie müßte jetzt langsam mal lernen mit Frust umzugehen, sie würde sonst denken, die Mama springt immer gleich, wenn was ist. Ich dachte, ich steh im Wald Als sie vor ner Weile meinte, ich solle ihr das mal endlich abgewöhnen, hab ich's noch überhört, aber das gestern war echt der Hammer!! Ich hab ihr entgegnet, dass sie erst 8 Monate ist und kein Frusterlebnis braucht und ich das zwar anstrengend, aber durchaus normal empfinde. Es ist doch normal, oder? Also mein Gefühl sagt mir das zumindest. Es war ein sehr unangenehmes Gespräch für mich und irgendwie hab ich gar keine Lust mehr ihr die Kleine in den Arm zu drücken So, jetzt geht's mir schon etwas besser, danke fürs "zuhören". LG, Minum

von Minum am 01.11.2013, 09:16



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Hallo!!! Mein Sohn ist genauso!!! Er ist morgen elf Monate alt und wehe ich verlasse den Raum. Ich empfinde es noch als normal. Meiner Schwiegermutter würde ich was husten ;-) Ich durfte mir auch schon so oft anhören,das ich doch endlich mal aufhören soll,zu stillen. Dann würde es ja angeblich alles besser werden. Durch das lange Stillen sei er ja noch mehr auf mich fixiert usw. Das geht mir mittlerweile in ein Ohr rein und in das andere Ohr wieder raus. Alles Gute!

von M.S. am 01.11.2013, 10:27



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Mein Kleiner ist zwar erst 4 Monate, aber ich hab auch schon größere Kinder. Ich find es völlig normal, wenn Kinder in dem Alter Trennungsängste haben. Du bist als Mutter nun mal die Bezugsperson und von daher für dein Kind grad unverzichtbar. Genieß lieber diese Zeit - bald kann sie gar nicht schnell genug wegrennen. :-) Es ist das Fremdel-Alter, da weinen alle Kinder, wenn Mama den Raum verlässt. Auch das Kind deiner Schwiegermutter damals... Was sagt denn dein Mann zu den Ansichten seiner Mutter?

von Jole3 am 01.11.2013, 11:16



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Mein Mann hält sich da im Moment ziemlich zurück. Natürlich versucht er sie auch zu erklären "sie meint's ja nur gut, dass du etwas entlastet wirst,..." Er möchte irgendwelchen Konflikten lieber aus dem Weg gehen. Manchmal meint er aber leider auch zu mir, dass das Stillen eine zu enge Bindung macht und es ja irgendwie kein Wunder ist,was mich schon etwas traurig macht, denn man will ja als Mutter nur das Beste für sein Kind und solche Kommentare sind da nicht hilfreich.

von Minum am 01.11.2013, 12:15



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Konflikte vermeiden ist ja gut und schön, aber immer wird das nicht gehen. Auch wenn deine Schwiegermutter es gut meint, hat sie wohl vergessen, dass Kinder in dem Alter ihre Mama brauchen wie die Luft zum Atmen! Versuch es nicht an dich ranzulassen. Was die Ansicht deines Mannes betrifft: schade, dass er solche Sachen sagt und kein Verständnis zeigt für die Entwicklung seines Kindes. Vielleicht kannst du mit ihm nochmal darüber reden und es ihm erklären?

von Jole3 am 01.11.2013, 15:39



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Dein Kind verhält sich, wie es in seinen Genen festgeschrieben ist. Ein "Steinzeitbaby", nicht mobil da es nicht laufen kann, ist so lange fest an die Mutter gebunden, bis es selbst mobil wird. Nur in der Nähe der Mutter ist es sicher vor Säbelzahntigern und anderen Gefahren. Ein bisschen Abwarten und leise Jammern wenn die Mutter geht, das bringt nix. Es muss sofort laut schreien damit die Mutter sofort wiederkommt und es beschützt. Unsere menschlichen Gene sind immer noch so und wir verhalten uns weiter wie damals in der Höhle. Im 1. Lebensjahr unterscheiden die Kinder zwischen "Mama" und "Nicht-die-Mama". Mama da = alles gut Mama weg = laut schreien Umso älter die Kinder werden umso mehr unterscheiden sie zwischen bekannten und unbekannten "Nicht-die-Mama´s" aber im Ernstfall muss immer Mama her! Das dauert lange, ich schätze mal so bis zur Pubertät. Dass dein Kind nicht mal ohne dich schläft, deutet darauf hin, wie sehr es dir vertraut und wie gut Eure Bindung ist. Was deine Schwiegermutter erzählt... lass sie reden. Kaufe dir bzw. der Schwiegermutter das Buch "in Liebe wachsen". Da ist sowas und andere "Situationen" ganz nett beschrieben. A.

von anouschka78 am 01.11.2013, 11:21



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Danke schonmal für Eure Beiträge, es tut gut das zu lesen und bestätigt mir, dass meine Intuition und mein Gefühl richtig ist. Wahrscheinlich muß ich wirklich lernen "zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus" Aber es macht mich unglaublich wütend!

von Minum am 01.11.2013, 12:18



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Kann Deinen Ärger total verstehen. Ich war anfangs auch immer angefasst, wenn ich solche Sprüche gehört habe. Heute sage ich dann immer: "Wir machen das eben so." (ohne Trotz oder Ärger) bzw. "Das ist bei uns eben so." Seitdem sind die Sprüche weniger geworden. Halte durch, genieße und lass Dich nicht beirren, diese Phasen kommen immer wieder und sie gehen, wenn Du das Bedürfnis stillst, auch immer wieder von selbst.

Mitglied inaktiv - 01.11.2013, 13:37



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Hallo, meine Kleine ist jetzt 6 1/2 Monate und ich bin auch die einzige, die sie ins Bett bringen kann. Ich stille sie in den Schlaf. Und manchmal dauerts auch bis zu 2 Stunden, eh ich raus kann. Der Papa sitzt in der Zeit alleine im Wohnzimmer. Aber ich denke, die Mäuse werden sooooo schnell groß und mit 12 wird sie wohl nicht mehr an meiner Brust einschlafen wollen ! Solche Kommentare kenn ich aber zu gut. Hat doch nicht vor ein paar Tagen ein Bekannter (selbst 3 Kids im Alter von 5,7 und 9) zu mir gesagt:" was rennst du denn gleich, wenn sie nur mal quickt! Du verwöhnst sie und sie VERARSCHT dich jetzt schon. Lass sie schreien und mach die Tür zu, dann schläft sie schon ein, wenn sie zu müde zum schreien ist. So haben wir es auch gemacht." Ich muß sagen, ich war geschockt und die Kinder haben mir leid getan! Mach dir keinen Kopf! So wie du es machst, machst du es genau richtig. Der Zeitpunkt wird kommen, wo es auch wieder anders wird. Liebe Grüße von Susanne mit der gerade im Tuch schlafenden Lena.

von Lunali2 am 01.11.2013, 13:44



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Für viele Leute ist es anscheinend zwanghaft so, dass immer die Mutter schuld ist. Was hab ich damals nicht alles gehört! Ich war u.a. durch das Stillen (und das Alleinziehendsein) schuld daran, dass sie geklammert hat, dass sie auf mich fixiert war, dass sie bei mir im Bett schlafen wollte, dass sie abends immer Hunger hatte kurz vor dem Einschlafen, dass sie bockig war, dass sie ängstlich war...... und, und, und. Immer wird die Schuld bei der Mutter gesucht, das hat mich ja so genervt! Anststt das Kind einfach so zu akzeptieren, wie es ist, und einzusehen, dass viele Verhaltensweisen auch einfach normal sind! Ohren auf Durchzug oder klare Worte... das sind gute Strategien.

von Ilad am 01.11.2013, 15:40



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Ich wollte dir auch sowas schreiben wie Anouschka. Es hilft, auf Durchzug zu schalten und sich zu belesen (Gonzalez, Renz-Polster), wie normal die Verhaltensweisen der Kleinen sind. Wenn du genug Kraft hast, kannst du deiner Schwiegermutter auch sagen, dass du es nicht so machst wie sie. Mir wäre das zu stressig (bei mir gilt Schwiegermutter = Brustentzündung), aber manchen hilft es.

von Ottilie2 am 01.11.2013, 18:37



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Auch guten Morgen, ich finde es sehr interessant und schön zu sehen, dass sich die heutige Gesellschaft wieder langsam an den Gedanken gewöhnen muss, dass die Mütter von heute endlich ihrer Intuition folgen und nicht mehr den Experten (ob Wissenschaft oder Familie), denn das Thema "Kindererziehung" hat für jeden eine andere Definition. Ich glaube auch nicht wirklich an richtig oder falsch, sondern eher daran die Bedürfnisse für beide Parteien (also Eltern und Kind - denn sonst geht es keinen etwas an!) so angenehm wie möglich zu gestalten. Nur mal simpel gesprochen: wenn die kleine weint, könntest Du weinen - was daran sollte denn "richtig" sein? Nur damit Du der heutigen Mode folgen kannst? In der Dein Kind von Geburt an alleine "funktionieren" muss? Meine Schwiegereltern sind auch so, Sie halten sich zwar schön raus, aber einen Kommentar gibt es immer! Ich kann über das Unverständis nur lächeln, denn ich habe etwas, das die nicht haben und das ist die Freiheit über einen eigenen Willen zu verfügen ... und meinem Sohn gefällt es :-) DAS ist die Hauptsache. Ich hoffe für Dich das Du Dich weiterhin nicht beirren lässt und auf Dein Herz hörst, so lebt es sich doch am einfachsten! :-) Gruselig wenn wir alle permanent das Gleiche machen würden oder?

von Sunshine2502 am 02.11.2013, 09:09