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An die Immunsystem-Ahnung-Haber

Thema: An die Immunsystem-Ahnung-Haber

Kann man beim Keuchhusten eigentlich im Nachhinein (nach Impfung) noch herausfinden, ob eine Wildinfektion gelaufen ist? So wie bei Masern (wobei - geht das dort überhaupt so einfach übers Blut? Evtl. geht das da ja auch nur per Lumbalpunktion...). Ich frage, weil ich mir manchmal immernoch über die Atemaussetzer meines Sohnes Gedanken mache. Vielleicht hatte er schlichtweg Keuchhusten als Neugeborenes?!? Die Ärzte haben nie rausgefunden, was er hatte. Aber ich verstehe gar nicht, warum daran keiner gedacht hat. Bei Neugeborenen läuft der Keuchhusten doch eher über Apnoen als über Husten...

von Ottilie2 am 20.09.2013, 18:20



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Hallo Ottilie, ich denke, daß man weder eine Keuchhusten- noch eine Maserninfektion IM NACHHINEIN (wenn also die Bordetellen bzw. der Masernvirus von der Immunabwehr beseitigt wurden) mit kommerziell erhältlichen Tests nachweisen kann, wenn eine Impfung stattgefunden hat. Masern persistieren normalerweise nicht, nur in Ausnahmefällen kommt es dazu (im Hirn). Ja, dann ist die Situation anders, wie Du schreibst. Masern kann man während der Infektion sehr gut labortechnisch diagnostizieren, Blut (dann IgM) ist da gar nicht unbedingt nötig, da tut es fast alles andere an Sekreten (dann z.B. RT-PCR auf dem Material Nachweis Virus-RNA)., Bei Pertussis kann man während der Infektion die Bordetellen gut nachweisen: über Kulturen, über PCR, wenn es sein muß (dafür braucht man wieder Blut, würde ich bei meinem Kind nicht machen lassen) auch serotechnisch über IgG gegen das Pertussis Toxin (das muß dann über einem definierten Grenzwert liegen). Nach der Infektion würde ich sagen wird es schwierig. In Infanrix Hexa (das hat mein Sohn bekommen) sind drei azelluläre Konponenten von B. pertussis drin (Pertussis Toxoid, Pertactin und filamentöses Hämagglutinin). Wenn Dein Sohn geimpft ist, wird er also IgG gegen diese Komponenten haben. Ich weiß es nicht, aber ich bezweifle, daß es kommerziell erhältliche Tests gegen weitere Bordetellen Antigene gibt. Die Frage ist auch, wie aussagekräftig ist das? Sind Menschen, die nicht an Pertussis erkrankt sind, auch immer seronegativ? Das weiß ich nicht. Wenn es Dich sehr interessiert, könntest Du bei Dr. Marion Riffelman vom Helios Klinikum in Krefeld nachfragen. Die arbeiten mit B. pertussis, vielleicht ist sie so nett und antwortet auf eine email. Meines Wissens ist Pertussis i.G. zu Masern gut klinisch diagnostizierbar. Das wäre vielleicht mal eine Frage an einen guten KiA, wird Pertussis, wenn es atypisch verläuft, in der Praxis auch einmal übersehen? Viele Grüße

von emilie.d. am 20.09.2013, 21:33



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Danke. Ich denke schon, dass so ein Nachweis irgendwie gelingt, aber nicht für den Normalbürger gedacht ist. Die Ärzte würden sagen "Was will die denn jetzt noch mit dem Keuchhusten, es ist ja alles wieder gut". Wenn, dann hätte ich im Falle einer Blutabnahme gesagt "Nehmen Sie mal noch ein Röhrchen für den Test mit ab", mehr nicht. Die Viren/Bakterien scheinen über die Antikörper im Nachhinein gut nachwesbar zu sein. Aber der Unterschied (geimpft oder erkrankt) ist nicht mehr so einfach feststellbar. Schon gar nicht beim Keuchhusten.

von Ottilie2 am 21.09.2013, 08:02



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Mich würde das auch umtreiben. Aber serologische Diagnostik allein, selbst wenn sie für die benötigten Antigene verfügbar ist, ist nicht sehr sicher. Schon gar nicht, wenn es um die Fragen: Immun ja/nein? Lag eine Infektion vor? Ja/Nein? geht. Und da die Bordetellen und deren DNA vom Immunsystem "weggefressen" werden, fiele mir nichts ein, was man noch untersuchen könnte. Viele Grüße

von emilie.d. am 21.09.2013, 12:16