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Hilfe! Freu mich nicht auf's Stillen...

Thema: Hilfe! Freu mich nicht auf's Stillen...

Hallo Mütter! Ich brauch mal eure Hilfe: Bin in der 27. SSW (1. Kind) und hab das Gefühl, dass ich die einzige bin, die ein komisches Gefühl bei der Vorstellung hat, dass bald ein Baby aus meiner Brust trinken wird. Ich will schon stillen, aber der Gedanke daran ist mir irgendwie unangenehm. Ich weiß, dass es das Beste und nur natürlich ist, aber irgendwie spür ich eine innere Abneigung bei dem Gedanken daran. Meine Brust war bisher eine erogene Zone, übertrieben ausgedrückt ein Lustobjekt für mich und da hatte dann eher ein Mann was dran zu suchen... Hab schon ein schlechtes Gewissen und Angst, dass es nachher nicht klappt. Überkommt einen nach der Geburt vielleicht so ein Muttertrieb, dass man da garnicht mehr nachdenkt und das Kind einfach anlegt, oder wie sind eure Erfahrungen? Könnt ihr mich beruhigen? LG Tina

Mitglied inaktiv - 19.01.2007, 11:34



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Ich kann es gut nachvollziehen, dass du solche Gefühle hast. Schlimm finde ich es überhaupt nicht. Es ist einfach ein ungewohnter Gedanke, etwas ganz neues, was vorher gar kein Teil deines Lebens war. Viellecht kann dir die Lektüre eines Buches über das Stillen (z.B. das "Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga oder das "Stillbuch" von Hannah Lothrop) helfen, einen anderen Blick auf das ganze zu bekommen als dein bislang "gewohnter". Wenn du Stillen willst, was ja für dein Kind von unschätzbarem Wert sein würde, dann wäre es wichtig, dass du solchen inneren Blockaden frühzeitig begegnest, denn die können das Stillen ganz erheblich erschweren.

Mitglied inaktiv - 19.01.2007, 11:44



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Hallo Tina, hier schreibt Dir eine "überzeugte Langzeitstillerin", die bereits 15 Monate hinter sich hat und es nicht missen möchte: Glaub mir, mir ging es am Anfang genauso wie Dir. Konnte es mir ÜBERHAUPT nicht vorstellen, habe mich aus reiner Kopfentscheidung (das beste fürs Kind, mind. 6 Monate lang usw.) dazu entschlossen, es wenigsten einmal zu versuchen. Nach einem Notkaiserschnitt noch im Kreissaal haben wir das erste Mal angelegt. Mein Sohn saugte super, alles bestens - bloss: es war immer noch komisch. Ein komische Gefühl, dieses Saugen, ein komisches Gefühl überhaupt, jemanden da "hängen" zu haben. Am Anfang blieben die Schwierigkeiten groß, wunde, blutige Brustwarzen und wegen großem Busen und nicht zuletzt der Kaiserschnitt-OP nur im Liegen Stillen... (Anfangsschwierigkeiten, kennt wohl fast jede Mutter) Ich schreibe das alles, um Dir zu zeigen - bei mir war es eher die Kopfentscheidung denn der "müttelliche Drang". Ich sagte mir immer, aufhören kannst Du immer noch, das geht dann ganz schnell - ein zurück von der Flasche zur Brust ist allerdings immens viel aufwändiger. Am Anfang half mir immer noch der Kopf am besten: ich sah, dass ich mein aufgebrachtes Baby sofort mit stillen beruhigen konnte, wo andere viel mehr Mühe hatten. Wenn er sich mal wehgetan hatte, konnte er dadurch wieder sofort "runterkommen". Einschlafen jederzeit problemlos möglich ohne große Einschlafrituale oder gar schreien. Ausserdem hätte ich nicht gewusst, wie ich die Nächte überlebt hätte. 14 Monate lang alle 1-2 Stunden trinken (vor allem nachts) - wie hätte ich das überleben sollen wenn ich jedes Mal hätte aufstehen müssen, um in der Küche das Fläschchen zuzubereiten.... So war alles ganz easy, er lag neben mir und wir haben nach dem andocken beide einfach weitergeschlafen. ...und nach einigen Tagen/Wochen habe ich dann einfach nur noch genossen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, Dein Baby ganz nahe bei Dir zu haben und sein glückliches, strahlendes Gesicht zu sehen. Das kannst Du mit Deinem Busen hervorzaubern!!! Welch Glück, wenn es dann zufrieden mit einem Schmatz loslässt und Du Dir sagen kannst, jetzt ist alles gut. Ich will nicht sagen, dass dies nicht auch mit Fläschchen geht, ich glaube nur, der Aufwand dazu ist einfach geringer ;-) Vielleicht lässt Du es auch einfach mal an Dich herankommen, schaust mal, wie es sich wirklich anfühlt, und jeden Tag entscheidest Du neu, ob Du es noch möchtest? Wenn Du nicht mehr magst geht davon die Welt auch nicht unter!!! LG und alles Gute für Euch, Joshi P.S.: Heute kann ich aufgrund einer neuen Schwangerschaft nicht mehr so ausgiebig stillen, wie ich wollte. (Milch bleibt bei manchen Schwangeren weg), aber mein Sohn darf noch zum Einschlafen nuckeln. Wir geniessen es einfach, wie er selig nach wenigen dahingeschlummert ist und friedlich und geborgen schläft.

Mitglied inaktiv - 19.01.2007, 12:23



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Halloho, Stille erst seit fast 5 Monaten. Habe aber letztens was sehr interessantes gelesen, warum Mütter auch gern stillen. Wenn das Baby trinkt, erotisiert es (unterschwellig) seine Mutter. Es werden auch ähnliche Hormone frei gesetzt, als wenn der Mann sie liebkost, nur dass du nie einen Höhepunkt haben wirst, weil es wiederum andere Hormone und Empfindungen gibt, die dir sagen, es ist was anderes als SEX. Das Kind empfindet ja ebenfalls Lust, deine Brüste im Mund zu haben. Sie geben ja mehr als nur Milch. Ich sag nur orale Lustbefriedigung. Ich glaub fast jede Frau findet es beim ersten Kind so eine Art befremdlich, wenn die Brüste auf einmal zur Ernährung dienen, nicht den Freuden des sexuellen Verlangens. Mit deinem Kind wächst auch du als Mutter und ihr als Familie. Vielleicht wird Stillen für dich Normalität, vielleicht ist es aber so befremdlich, dass du nicht weiter Stillst. Ich musste erst mal wieder umschalten im Kopf, als mein Freund dann irgendwann wieder nach der Geburt an die beiden wollte beim Liebesspiel. Paar mal hab ich auch gesagt, er soll sie nicht anfassen, weil es im Kopf komisch war auf einmal. Die Kleine ist anfangs auch lustigerweise oft aufgewacht in den Momenten, als er meine Brüste berührte. Liebe Grüße SUSE

Mitglied inaktiv - 19.01.2007, 13:28



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Danke für eure Antworten. Bin schon etwas ruhiger und werde versuchen, keine großen Blockaden aufzubauen, sondern das Abenteuer Stillen auf mich zukommen zu lassen, ohne mich vorher schon vogelig zu machen. Vielleicht haben bis zu meinem ET ja schon ein paar Freundinnen ihre Babys und ich kann meine Ängste abbauen, wenn ich denen beim Stillen beiwohnen kann und es etwas "normaler" für mich wird/wirkt. Alles Liebe Tina

Mitglied inaktiv - 19.01.2007, 14:18



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Setz dich bloß nicht selbst unter Druck wegen des stillens. Dass Muttermilch das beste fürs Kind ist, steht außer Frage. Aber wenn es dir dabei unangenehm ist, solltest du dich nicht nur des Kindes wegen dazu zwingen. Damit ist dir nicht geholfen und das Kind wird auch merken, dass was nicht stimmt. Man kann ein Kind auch sehr gut und auch gesund mit Flaschenmilch ernähren. Meine Kinder MUSSTEN beide mit Flasche gefüttert werden, da ich bei beiden nicht stillen konnte (es wurde so gut wie keine Milch produziert wurde, obwohl ich stillen wollte). Aber ich hab das letzten Endes auch nicht so eng gesehen. Hauptsache sie werden gesund und munter groß. Und das sind sie! Und lass dir vor allem kein schlechtes Gewissen einreden, wenn du dich gegen das Stillen entscheidest. Es gibt wirklich wichtigere Dinge für ein Baby: eine liebevolle Erziehung und Geborgenheit in der Familie. Du wirst es schon so machen, wie du es für richtig hälst.

Mitglied inaktiv - 19.01.2007, 15:00



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Ich glaube, wenn nach der Geburt der kleine Wurm zu suchen beginnt, dann wird es fuer dich selbstverstaendlich sei,ihn an die Brust zu nehmen, es ist das Einzige, was du in dem Moment fuer ihn tun kannst. Es ist ja nicht so, dass eine Schwangere oder eine Mutter nicht mehr erotisch ist. Im Gegenteil, dein Mann und dein Kind muessen sich ja nichts teilen. Deine Brueste werden sicher erogene Zonen bleiben. Cata

Mitglied inaktiv - 19.01.2007, 15:15



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Hallo Tina, Du bist nicht die Einzige mit diesem Gefühl; mir ging es änlich. Bis zur Schwangerschaft war ich im Glauben nicht zu stillen. Aber als mir dann bewußt wurde, wie gut es meinem Kind tun würde, wollte ich es einfach versuchen. Seit der Geburt hab' ich keinen Zweifel mehr daran gehabt. Es ist für mich ein wundervolles Gefühl meiner Tochter so nah zu sein und so viel geben zu können. Hätte ich mir niiiiieee vorstellen können. Ein Wunder der Natur! Allerings hat alles Schöne auch seine anderen Seiten. Mich hat das Stillen viel Energie gekostet. Ich dachte früher, es wäre mit einfach "andocken" getan, aber dem ist nicht so. Ich könnte nach jedem Stillen ein Schwein verdrücken...oder 100 Tafeln Schokolade. Nach 6 1/2 Monaten bin ich jetzt auch soweit gerne abzustillen. Aber diese Zeit wird mir immer als eine besonders schöne in Erinnerung bleiben. Ups, da kullert ja prompt ein Tränchen!!! Laß es einfach auf Dich zukommen! Entscheide doch, wenn Dein Würmchen bei Dir liegt und Dir's zuflüstert! Hi-h!

Mitglied inaktiv - 19.01.2007, 23:00



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mir ging es am Anfang auch wie Dir und ich habe erstmal nur aus rationalen Gründen (Allergievorbeugung etc) gestillt. Letztlich bin ich dann aber überzeugte Langzeitstillerin geworden - tja, so kann's laufen.... *g* VG Babsi

Mitglied inaktiv - 19.01.2007, 23:06