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Fast 1 Jahr alt....Möchte ENDLICH mit Beikost anfangen-wer weiß Rat?

Thema: Fast 1 Jahr alt....Möchte ENDLICH mit Beikost anfangen-wer weiß Rat?

Hi, meine Süße ist 11 Monate alt und Beikostverweigerin-ich will jetzt auch nicht abstillen,aber mal eine Mahlzeit ersetzen. Ich stille sie noch voll... Ich habe ihr immer wieder Gläschen und Fingerfood angeboten,aber die Gläschen ißt sie meist mal für 2-3 Tage,jedenfalls ein paar Löffel und dann wird der Mund gar nicht mehr aufgemacht.. Groß- oder Kleinstückig alles egal-mit Brotstücken oder anderem Fingerfood kann sie NULL anfangen- wenn sie zufällig was in den Mund bekommt,würgt sie oder puhlt es sich wieder raus Jetzt ist es so,das ihre Haut mit Neurodermitis (Nahrungsmittelallergie)immer schlimmer wird,ich dauernd entzündete Brustwarzen habe,weil sie dauerstillen will,vor allem nachts usw. Ich bin echt genervt. Wenn der Papa füttert -das Gleiche. Aus anderen Gefäßen trinkt sie auch nix. Bin es auch leid,ständig Gläschen weg zu werfen. Wie um alles in der Welt kann ich endlich erfolgreich mit Beikost anfangen??? Wer hat Tips und Tricks? DAAAAAANKE und lg,Alex

von Lexdex am 18.02.2011, 21:34



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hallo! das klingt nach stress, stimmts? euer erstes baby? also gläschen würde ich defintiv gar keine mehr kaufen, nie mehr :) es gibt kinder die sie nicht möchten, ich hab auch so eines, er isst auch erst mehr seid er so 12 monate alt ist. vorher alles mit begeisterung gekostet, aber eben immer wenig. vertragen hat er das essen erst mit 9 monaten, vorher war alles ein krampf, rein verdauungstechnisch...bei unserem 1. kind was das alles einfacher, mehr nach plan :) aber jeder mensch isst/ist eben anders. unser 2.ter ist jetzt 14 monate, ich stille ihn noch oft, auch nachts noch häufig, aber er isst nun seid einigen wochen viel und gut und alles, er vertägt alles. mein tipp: gelassenheit, klingt blöd, ist aber der beste weg. gläschen weg, das essen anbieten was du kochst, egal was :) einfach schlicht und kunterbunt...und das was sie bevorzugt, kann auch obst sein oder joghurt oder ... und auf hungersignal schauen: nur essen anbieten, wenn auch hunger da ist :) - miniportionen auf ganz kleinen tellern, schüsselchen anbieten - eigene gabel (nicht spitz vorne) für kleinkinder und metalllöffelchen anbieten oder plastikspieße, das mögen die total gerne :)) - lieber 5-6 minimahlzeiten anbieten als 3 große...auch wenns nur so 3löffelchen sind, aber die mit genuss und freude essen und ganz viel LOB: immer und überall, bei jedem bissen, toll sind auch tischspiele als ritual beim tisch wie: mit den fingerlein, mit den fingerlein, mit der flachen flachen hand, mit den fäusten, mit den fäusten mit den ellebogen hoch (das kommt voll gut an ;)) alles gute! lg meli

von meli28 am 18.02.2011, 22:15



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Wie ist es bei euch Erwachsenen? Gint es regelmäßige (gemeinsame) Mahlzeiten am Tisch. Wenn ja, setz deine Tochter dazu und biete ihr etwas von eurem Essen an, wenn nicht führe das ein. Unser Sohn hat lange Zeit auch nur Miniportionen gegessen, aber stets mit Freude und Appetit. Ich habe ihm abends oft einen bunten Teller gemacht, mit Rohkost, etwas Obst, Käse, mal einem Ei, Geflügelwurst, kleinen Bratklöpschen, Fischstäbchen, einem gekochten Ei und einem Butterbrot dazu. Irgendetwas davon fand immer seinen Weg in den Mund. Sehr geholfen hat mir "Mein Kind will nicht essen" von Carlos Gonzalez. Es kann auch sein, dass deine Tochter instinktiv das Essen verweigert, weil sie "weiß", dass es ihr nicht gut tut (Allergie). Ich habe das schon öfter gehört, dass Kinder, die in diese Richtung belastet sind, sehr lange viel/ voll stillen. Vertrau ihr einfach! LG

von Kuscheling am 19.02.2011, 08:41



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Tolles Buch, sehr empfehlenswert! Auch unsere Kinderärztin hat zum 1. Geburtstag behauptet: Das Kind kann jetzt alles vertragen, was wir auch essen, die Verdauung ist gut ausgereift, er soll alles essen, weniger stillen,... Mein Instinkt und die Reaktionen meines Sohnes auf Essen verrieten leider das Gegenteil, seine Auswahl war minimal: Süßkartoffelbrei, Pastinake, Kürbis, Getreidebrei pur mit Wasser, Joghurt, nicht viel mehr und das auch nur in kleinen Mengen. Ein Jahr später würde ich jetzt unterschreiben: Das Kind verträgt alles, die Verdauung ist ausgereift. Er hat gewusst, was er tat bzw. auch nicht tat, nähmlich essen. Morgen gehen wir zur U7 und ich werde sagen: das Kind ist alles, was wir essen (nur weniger). (Dazu natürlich jede Menge Mamamilch...) Vielleicht weiß dein Kind, warum es nicht essen will, Neurodermitis klingt so. (Mein Bruder hat eine chronische Darmentzündung, wurde nicht sehr lange gestillt, Zusammenhänge zu Stilldauer laut Forschung nachweisbar, vielleicht rettet mein Sohn sich davor?) Vielleicht findet ihr auch so eine Minimalauswahl? Man muss nicht alle Gemüse dieser Welt essen, um gut zu gedeihen. Zum Stress, den das für dich bedeutet: Kann dein Mann dich irgenddwie aufbauen, entlasten in anderen Dingen, oder so? Zuspruch von anderen Leuten wirkt auch Wunder: Du findest hier bestimmt auch mehrere Mamas denen es genauso ging. Oder im Freundeskreis? Wunde Brustwarzen pflegen (mit Muttermilch und Luft, wie nach der Geburt!), selber gut und ausgewogen essen (stärkt Körper und Seele!). Halte durch und glaube an dein Kind.

Mitglied inaktiv - 21.02.2011, 11:16



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Hallo, wichtig ist, dass Deine Kleine richtig Kohldampf hat, wenn's an eine Beikostemahlzeit geht. Sie sollte daher vorher nicht schon gestillt worden sein, und die letzte Stillmahlzeit ruhig ein paar Stunden zurückliegen. Mit Hunger schmeckt alles gleich viel besser, dieses Phänomen kennen ja auch wir Erwachsenen. Auch würde ich sie nicht dazu drängen, möglichst viele Löffel zu essen. Für den Anfang ist es ein guter Erfolg, wenn sie ein, zwei Löffelchen mit Appetit isst - das ist besser als 10 Löffelchen, die man ihr reindrängt. Denn es hinterlässt eine gute Erinnerung - statt der unangenehmen, zum Essen gedrängt worden zu sein. Generell würde ich keine Panik machen. Das Einzige, was sichergestellt sein muss, ist die Eisen-Aufnahme. Da Muttermilch zwar auch Eisen enthält, aber nicht in einer Konzentration, die für Babys von fast einem Jahr noch ausreicht, kannst Du Deiner Kleinen Ferrosanol-Tropfen aus der Apotheke geben. Das Kind einer Freundin von mir aß zwar Beikost, aber kein Fleisch. Es bekam deshalb auf Empfehlung der Ki-Ärztin im zweiten Lebens-Halbjahr mehrmals täglich ein paar Eisentropfen in etwas Wasser auf einem Plastiklöffelchen. LG

von Hexhex am 19.02.2011, 12:17



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Bei meiner wars egal, ob sie Hunger hatte oder nicht. Sie hat das Zeug einfach nicht gegessen. Aber dann von einem Tag auf den anderen hat sie "umgestellt" von fast voll Stillen auf Familientisch. Das war zu dem Zeitpunkt als ich mich damit abgefunden hatte zu Stillen bis sie in die Schule kommt. Ich denke, es ist einfach Kopfsache. Die Kleinen haben so feine Antennen und merken jede Stimmung der Mutter. Es wird! Anouschka

von anouschka78 am 19.02.2011, 12:45



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ich halte es für keine gute Idee, deinem Kind für mehrere Stunden das Stillen zu verweigern, nur damit es beim Essen richtig Hunger hat. Das hätte bei uns nie funktioniert, weder das Hinhalten, noch hungrig zu essen - dann wollte unser Sohn nämlich etwas, was schnell satt macht, und nicht irgendwelche Beikost, die man erst noch kauen muss, ehe sie nach gefühlten Ewigkeiten dann mal im Magen ankommt. Außerdem hätte ich dabei die Befürchtung, das natürliche Essverhalten des Kindes zu zerstören. Was den mangelnden Eisengehalt der Muttermilch angeht: Das ist ein Gerücht, dass uns die Babykost- und die Fleischindustrie glauben lassen wollen. Ich hänge einfach mal einen Link zu Biggi in die Stillberatung an: http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/Noch-2-Frage-zm-Stille-und-Beikost_117408.htm Ich bin mir sicher, das Kind "weiß", was es tut. LG

von Kuscheling am 19.02.2011, 13:59



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ist keine gute idee, dann verweigern sie noch mehr, weils sie frustriert sind die kleinen mäuse. stille ruhig direkt davor, dann essn die kleinen oft viel viel lieber :) glg

von meli28 am 19.02.2011, 20:18



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ja nicht eisentropfen geben, wenn keine eisenmangelanemie als diagnose besteht! das kann dann für die organe gefährlich werden...die wenigsten babys, die gestillt werden haben einen eisenmangel. und mit mumi nimmt das baby viel mehr eisen auf, als die flaschenbabys, weil mumi eisen besser aufnehmen lässt als mit kuhmilch :)) glg meli

von meli28 am 19.02.2011, 20:20



Antwort auf Beitrag von meli28

Hallo, unsere Kinderärztin sagt genau das Gegenteil von dem, was Du behauptest: Mumi enthält nur in den ersten Monaten genug Eisen fürs Kind, danach steigt sein Bedarf stetig an und kann ohne Beikost oft nicht mehr ausreichend gedeckt werden. Auch sie empfiehlt in solchen Fällen wie dem hier besprochenen Ferrosanoltropfen. Sie macht dabei keine Panik und findet es auch nicht schlimm, wenn z. B. acht Monate statt sechs voll gestillt wird. Doch irgendwann sollte der erhöhte Bedarf schon berücksichtigt werden. In unserem Fall hier geht es ja um ein fast einjähriges Kind. Ich denke, man kann die Meinung von Ärzten nicht einfach so wegwischen, nur weil sie einem nicht passt oder man sich etwas angelesen hat. Ein Kinderarzt hat fünf Jahre Studium plus fünf Jahre Facharztausbildung hinter sich, also eine über zehnjährige Ausbildung. Wenn es um wichtige Fragen zur Babygesundheit geht, ist ein Kinderarzt qualifizierter als Du. Vor allem, wenn er stillfreundlich und wenig dogmatisch ist, sondern klug und aufgeschlossen, wie z. B. unsere Ärztin. Zur Ausgangsfrage: Ich rate dazu, einfach mit dem eigenen Kinderarzt zu besprechen, ob und welche Maßnahmen jetzt sicherheitshalber nötig sind oder nicht. Auch die Eisengabe würde ich nicht hier mit uns Laien, sondern mit dem Arzt erörtern. Zumindest aber würde ich dazu mal Dr. Busse hier bei rub befragen. LG

von Mijou am 20.02.2011, 14:14



Antwort auf Beitrag von Mijou

Im "Handbuch für die Stillzeit" von der LLL gibt's Folgendes zu lesen: "Bei gestillten Babys ist eine Anämie (also ein Eisenmangel) selten. Dafür gibt es mehrere Gründe: Bei der Geburt hat ein gesundes, voll ausgetragenes Baby große Eisenvorräte, die für die ersten Lebensmonate ausreichen, in denen es voll gestillt wird. Der Eisengehalt der Muttermilch ist zwar gering, er wird aber sehr gut verwertet (zu 49 % im Gegensatz zu 10 % des Eisens bei Kuhmilch und 4 % bei mit Eisen angereicherter Flaschennahrung!) Der hohe Laktose- und Vitamin-C-Gehalt der Muttermilch trägt zu der Eisenaufnahme bei. Gestillte Babys verlieren kein Eisen durch ihren Darm, wie es bei mit Flaschennahrung ernährten Babys vorkommt. Flaschennahrung ruft Fissuren (=feinste Haarrisse) in der Darmwand hervor. Die Eisenreserven, die ein Baby bei der Geburt hat UND das leicht zu verwertende Eisen aus der Muttermilch reichen zusammen für gewöhnlich aus, um den Eisenwert auch noch weit ins zweite Lebenshalbjahr des Babys hinein innerhalb des normalen Bereichs zu halten. (10,2 bis 15m/dl) (Pisacane, 1995, Duncan 1985, Siimes 1984, McMillan 1976) Eine Untersuchung an gestillten Babys, die weder Eisenpräparate noch mit Eisen angereicherte Getreideprodukte erhielten, ergab, dass Babys die sieben Monate und länger (!) ausschließlich gestillt wurden, im Alter von einem und auch zwei Jahren deutlich höhere Eisenwerte aufwiesen als jene Babys, die mit weniger als sieben Monaten bereits feste Nahrung bekommen hatten. (Pisacane, 1995) Die Forscher fanden bei den Babys, die mindestens sieben Monate lang voll gestillt worden waren, keinen Fall von Anämie (also Eisenmangel) während des ersten und zweiten Lebensjahres und folgerten daraus, dass ausschließliches Stillen während mindestens der ersten sieben Lebensmonate das Risiko der Anämie senkt. Daher lautete ihre Empfehlung, .... mindestens sieben Monate lang ausschließlich gestillt werden sollte. Mindestens, nicht höchstens!!! Bei einigen der Babys, die vor ihrem siebten Lebensmonat mit fester Kost zugefüttert wurden, wurde an ihrem ersten Geburtstag eine Anämie festgestellt. (!) Frühes Zufüttern oder gar Ersetzen von Still"mahlzeiten", wie es oftmals empfohlen wird, ist also eher kontraproduktiv für einen guten Eisenspiegel! Der Eisengehalt der Muttermilch wird weder durch die Eisenmenge in der Nahrung der Mutter noch durch von ihr eingenommene Eisenpräparate beeinflußt (Vuori, 1980)."

von Pitry am 20.02.2011, 17:29



Antwort auf Beitrag von Pitry

danke dir ;)) ja klar, ich bin ärztin ;)) glg

von meli28 am 20.02.2011, 20:37