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Erfahrungsbericht Stillfreie Nacht

Thema: Erfahrungsbericht Stillfreie Nacht

Hallo ihr lieben, ich habe ein paar Post´s weiter unten die Frage gelesen und dachte mir, da dieses Thema grad bei uns top aktuell ist, berichte ich mal. Zu den Eckdaten: Mein Sohn ist gute 11 Monate alt und kann laufen, er kennt weder Schnuller noch Flasche und wurde immer nach Bedarf gestillt. Er isst ganz gut vom Familientisch, Brei gibt es kaum noch (höchstens Mal beim zahnen). Er schläft im Familienbett bzw. im angestellten Gitterbettchen. Bevor ich dieses Thema angegangen bin habe ich mich hier belesen und bin ebenfalls auf den Artikel von Anouschka gestoßen. Nun aber zeitlich zurück zu Donnerstag vergangener Woche.... DER ERSTE ABEND Ich weiß nicht warum ich ausgerechnet an diesem Abend angefangen habe aber mein Mann hatte langes WE und als ich mit meinem Sohn das Abendritual (haben wir seit er 3 Monate alt ist, mit modifizierungen) begann, habe ich einfach auf meinen Bauch gehört. Ich erzählte ihm, dass ich ihn zum einschlafen stillen würde und dann erst wieder wenn es hell sei. Ich habe ihm versichert, dass er nicht alleine ist und das ich immer da bin um auf ihn aufzupassen, aber ich bräuchte wieder etwas mehr zeit zum schlafen. ----> hier noch eine kurze Erklärung: Ich bin nicht der Typ der gerne in natürliche Prozesse reinpfuscht, doch mein Sohn kommt seit ca 10 Wochen stündlich. Ich bin die ganze Woche alleine mit ihm und fühlte mich langsam als sei ich aus Glas, als würde ich bei dem kleinsten Anlass zerbrechen. Aus diesem Grund habe ich die stillfreie Zeit eingeführt. Ich nutze niemandem wenn ich nicht "funktioniere". Ich beendete das Ritual und er stillte sich friedlich in den Schlaf. Als ich etwas später ins Bett ging, wurde er wach. Meine Nachtischlampe war an (ERgo: es war hell) ich stillte ihn nochmals und machte dann das licht aus. Als er das nächste Mal wach wurde, nahm ich ihn in den arm und erzählte ihm nochmals "die Abmachung" oder besser meine neuen Regeln. Er schlief schnell weiter, meckerte nur kurz. Ich war so verblüfft, das ich nicht mehr schlafen konnte. das ganze wiederholte sich natürlich mehrfach. Die nacht war unruhig, mein Sohn musste die neue Situation erst kennenlernen. Allerdings weinte er nicht, oder nicht richtig. Er schimpfte!! und ich finde das durfte er auch. Es kahm keine Träne und er lies sich schnell beruhigen. Als es gegen 6 Uhr dämmerte und er wieder wach wurde, sagte ich er dürfe stillen, es sei ja schon fast hell (er hatte 10,5 Std. ohne Essen ausgehalten) er stillte und schlief dann nochmal bis 8 Uhr. Mein Mann und ich platzten vor Stolz DIE ZWEITE NACHT nach dem einschlafstillen wurde mein Sohn nicht mehr wach als ich ins Bett kahm, sondern erst 4 Std. später. auch diese Nacht war unruhig aber die Abstände von einem Aufwachen zum nächsten wurden länger. Mal genügte es seine Hand zu halten, mal musste ich ihn etwas schuckeln... DIE DRITTE NACHT Mein Sohn schlief von 19:45 Uhr bis 4 Uhr durch!!! Wachte nur kurz auf und wimmerte etwas...ich sprach leise mit ihm und streichelte seinen Kopf, dann war er wieder eingeschlafen. Um 6 Frühstückte er und schlief dann nochmals ein DIE VIERTE NACHT alles super....bis ich zur Toilette musste, er wach wurde und alleine war (Mein Mann war wieder arbeiten) Diese Nacht war die schlimmste, denn mein Sohn hatte Angst! Es dauerte lange ihn zu beruhigen und er schreckte immer wieder hoch. Wir schliefen eng aneinander. Für mich war das die logischte Reaktion überhaupt und ich habe alle meine Kraft eingesetzt um ihn in diesem Moment die Sicherheit wieder zu geben das nicht ich weg bin, sondern eben nur das genuckel nachts! DIE FÜNFTE NACHT kurzes aufwachen um 4.....schnelles einschlafen mit händchen halten Frühstück um 6 mit angeschlossenem verdauungsschlaf bis 7 Uhr. DIE TAGE Die ersten zwei Tage war mein Sohn etwas kuscheliger als sonst. Aber auch viel ausgelassener. Sogar meinen Schwiedereltern fiel das auf. Ich habe das gefühl er ist selbst etwas stolz wieder einen schritt richtung selbstständigkeit gemacht zu haben. Dazu muss ich sagen, dass die täglichen stillpausen nun etwas mehr sind. Aber mein Sohn darf, sobald es hell ist, so oft und so viel stillen wie er will!!! Das ist auch nur verständlich damit er den Mama-Tank wieder auffüllen kann. Immerhin habe ich ihm viele Gelegenheiten dazu genommen. FAZIT: Ich bin stolz wie Bolle!! Ich hatte immer Angst vor dem "nachts-abstillen-Monster" und hatte horrorvisionen von schreigefüllten nächten und quengeligen Tagen. Aber mal ehrlich: Wenn es nicht so gelaufen wäre wie es ist, hätte ich abgebrochen. Schimpfen ist vollkommen in Ordnung, aber man merkt schnell ob das Kind so weit ist oder nicht. Sicher wird dies nicht die letzte unruhige nacht gewesen sein, aber ein großer Schritt ist geschafft. Seid der Geburt habe ich nicht mehr so viel geschlafen und ich fühle mich wieder gut (und das schon nach 3 guten nächten) ich bin ausgeglichener und geduldiger und meinem kind geht es super! ich hoffe euch hat der text gefallen und der eine oder andere kann etwas gutes daraus mitnehmen! AL Marry

von Marry2011 am 11.09.2012, 14:51



Antwort auf Beitrag von Marry2011

Super, dass ihr es schon so schnell geschafft habe. Dein Sohnemann ist wirklich fix. Ich wiederhole immer wieder gerne meine Stillberaterin, die gesagt hat: " Wenn sie laufen könne, dann kann mans versuchen". Weiter so! A.

von anouschka78 am 11.09.2012, 15:02



Antwort auf Beitrag von Marry2011

Gratuliere euch beiden!!! Genau so sollte ein sanftes nächtliches Abstillen idealerweise verlaufen! Weiter unten schrieb eine andere Mutter etwas von zwanzig Minuten untröstbaren (!) Wutgeheul - das hätte ICH an der Stelle absolut konsequent abgebrochen und erst ein paar Wochen später wieder einen neuen Anlauf gestartet, und zwar MIT Vereinbarung, ab wann wieder gestillt werden darf! Von Hundert auf Null würde ich meinem Kind mit aller Konsequenz nämlich nur im allerschlimmsten Notfall zumuten - aber ihr habt das beide wirklich gut gemeistert!

Mitglied inaktiv - 11.09.2012, 17:54



Antwort auf Beitrag von Marry2011

Danke für den tollen Bericht, der mir echt Mut macht. Yasmin ist ein Jahr alt und stillt noch zum Ein bzw. Weiterschlafen. Aber da sie jetzt in die Krippe geht und ich ab morgen wieder arbeite - auch in Bayern gehen mal die Sommerferien zu Ende und damit mein Babyjahr - möchte ich ihr ihren Busi noch net "wegnehmen", da ich echt das Gefühl hab, sie braucht das noch, zumal Schnulli u Flasche ein Fremdwort für uns sind. Liebe Grüße und Euch alles Gute, Steffi

von SteffiStich am 11.09.2012, 19:35



Antwort auf Beitrag von Marry2011

Ich hatte Wort fuer Wort dasselbe wie SteffiStich im Kopf, als ich deinen Beitrag gelesen hab. Freut mich fuer euch, ich hoffe, dass es bei uns auch gut klappt, bisschen Eingewoehnungszeit bei der Tagesmutter lasse ich ihm noch, dann will ich auch endlich mal schlafen ;-) lg niki

von niccolleen am 12.09.2012, 11:45



Antwort auf Beitrag von Marry2011

Ich musste heulen grad...! Das klingt so gut! Meine Maus ist 11Monate und stillt aller 2Stunden nachts, ich hab also schon sehr lange nicht mehr länger geschlafen. Dein Vergleich, sich zu fühlen wie aus Glas hat mich im Innersten getroffen, ja so fühle ich mich! Toll, wie ihr das hinbekommen habt- ich freu mich grad voll für euch! Da ich in der KiTa Eingewöhnung mit ihr bin, kommt eine nächtliche Entwöhnung nicht in Frage- aber danach machen wir's genauso wie ihr... ...ach wär das schön, wenn's klappt!! LG Elfriede

von Elfriede11 am 12.09.2012, 20:36



Antwort auf Beitrag von Elfriede11

Na klar klappt das! Bid dahin schicke ich dir eine extra Portion Kraft und Ausdauer! Sei zuversichtlich! Glaub daran, das deine Entscheidung genau richtig ist, dann wird dies auch deine Biene tun!

von Marry2011 am 12.09.2012, 21:39



Antwort auf Beitrag von Marry2011

Das klingt ja toll. Meiner hatte mit durch schlafen noch nie probleme. Kam direkt nach Geburt nur 1-2 mal. Ab 14 wochen gar nicht mehr. Ich hatte da wohl sehr viel glück

von Sandyyy am 13.09.2012, 16:20



Antwort auf Beitrag von Marry2011

Klingt super, herzlichen Glückwunsch!

von Kimmy07 am 14.09.2012, 00:23