Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Wie kann es trotz Einschlafstillen in der Tagesbetreuung klappen?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Wie kann es trotz Einschlafstillen in der Tagesbetreuung klappen?

Emmy2

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Hallo, ich habe eine Frage, die mich doch mehr beschäftigt als gedacht. Mein Sohn ist 6 Monate alt und wird voll gestillt. Allerdings werde ich - so habe ich es jedenfalls geplant - in 5 bis 6 Monaten wieder arbeiten gehen. Nun haben wir auch einen Platz in einer tollen Großtagespflege (12 Kinder/3 Tagesmütter) gefunden. Die Gruppenräume sind sehr schön und liebevoll gestaltet, die Mitarbeiterinnen sehr nett und einfühlsam. Bei der Anmeldung rieten sie mir allerdings bis zur Aufnahme Beikost einzuführen u. das Einschlafstillen einzustellen, da die Eingewöhnung dann besser klappen würde. Nach der ersten Freude über den Betreuungsplatz kam dann die Sorge, wie das alles gut laufen kann, wo mein Kleiner doch momentan eher ängstlich Fremden gegenüber ist, bislang nur stillt und zum Einschlafen die Brust braucht (und vehement einfordert). Insgesamt ist er allem Neuen gegenüber sehr skeptisch und ängstlich. Nach der Geburt lies er sich auch kaum ablegen, ich habe ihn eigentlich überallhin mitgenommen, ihn immer auf dem Arm getragen und trage ihn auch jetzt noch ständig, da er partout nicht im Kinderwagen fahren will. Schlafen klappt nur bei uns im großen Bett. Im BabyBay hat kaum Schlaf gefunden, sich hin u. her gewälzt und lag oft dann doch wieder nah bei mir. Erst in den letzten Wochen konnte ich ihn wenn ich neben ihm sitzengeblieben bin u. Händchen gehalten habe für den Mittagsschlaf auf eine Decke legen, jedoch ist der Schlaf dann weniger lang. Erste Beikost (Möhrchen) hatten wir vor ein paar Wochen bereits einmal probiert, die Versuche jedoch wieder eingestellt, weil er den Mund gar nicht aufgemacht hat. Nun versuchen wir es mit Pastinake, was jedoch bislang auch nicht so gut funktioniert. Jetzt frage ich mich, wie es bei der Tagesbetreuung klappen kann, wenn er evtl. bis dahin noch nicht richtig Brei essen mag und vor allem eigentlich auch "seine" Brust zum Einschlafen braucht. Er muss dann nicht nur auf seine Mama verzichten, sondern auch aufs Stillen. Ich habe das Gefühl, dass er darüber und übers Nuckeln vorm Einschlafen ganz viel Spannung abbauen kann und dann ausgeglichener ist. Einen Schnuller hat er nie genommen und auch ziemlich große Schwierigkeiten sich selbst zu beruhigen. Für die Eingewöhnung habe ich schon längere Zeit veranschlagt, da wir den Platz eh von Juli an bezahlen müssen, ich aber wohl erst im Oktober wieder arbeiten möchte (bzw. aus finanziellen Gründen auch mehr oder weniger muss). Gibt es Kinder die zu Hause noch die Brust brauchen und trotzdem in der Tagesbetreuung schlafen bzw. mit der Trennung zurechtkommen? Von "Allein -Einschlaf-Programmen" oder Schreien lassen nach der Uhr, was mir schon geraten wurde, halte ich nichts. Jedoch möchte ich ihn schon sanft zu mehr Selbstsicherheit ermuntern und begleiten. Schon mal im Voraus danke für die Antwort(en) oder Anregungen! Emmy2


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Liebe Emmy2, danke für dein Vertrauen, dass du uns so einen tiefen Einblick in euer Zusammensein gibst, und ich hoffe, ich kann deine Sorgen lindern!! Wenn dein kleiner Mann besonders zurückhaltend ist, könnte es gut sein, dass ihn die Eingwöhnung schwerer fällt als extrovertierten Kindern. Das ist normal, und gute Erzieherinnen können damit umgehen. Du kannst eh an seiner grundsätzlichen Wesenseigenschaft nur sehr wenig ändern, aber helfen wird ihm, wenn er viele positive Erfahrungen in Sachen Vertrauen und Geborgenheit machen kann. Darum auch sein noch immer (aber ganz normal) starkes Bedürfnis nach der Brust und dem Stillen. Gleichzeitig ist es so, dass 5 Monate eine unglaublich lange Zeit sind im Leben eines kleinen Menschen. Überleg mal, was er in den vergangenen 6 Monaten schon so alles geschafft hat. mit 11 bis 12 Monaten wird er nochmal vieles dazu gelernt haben, ist weiter gereift und schon wieder ein ganz anderes Persönchen. Darum sorge dich heute nicht um das, was dann sein wird. Sei zuversichtlich und stecke deinen Sohn mit dieser Zuversicht an. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie wichtig DAS für ihn ist :-) Gib ihm jetzt das, was er jetzt braucht - er zeigt dir ja deutlich, was das ist. Und später bekommt er von dir dann die Unterstützung, die er dann brauchen wird. Und glaub mir: Es wird klappen! Er ist ja nicht das einzige Kind seiner Art, das diesen Schritt gehen wird. Lieben Gruß, Kristina


Michi-in-hell

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Hallo Emmy2, unser Sohn kam auch mit 12 Monaten zur Tagesmutti und wurde/wird - nach Bedarf - gestillt, also zusätzlich zum normalen Essen! Ich hatte die gleichen Sorgen wie Du und viele schlaflose Nächte vorher - und ich kann Dir sagen, die waren total unberechtigt. Wohl hat die Eingewöhnung 6 Wochen gedauert, die wir ihm gern gegönnt haben, aber wir - und vor allem er - haben seit nun über einem Jahr keinerlei Probleme mit der Tagesbetreuung! Er geht gern hin, liebt seine Tagesmutti heiß und innig, spielt mit den anderen Kindern und schläft ohne Brust und sogar in einem eigenen Bett ein (bei uns schlafen wir alle in einem Familienbett)! Trau ihm was zu und lasst ihn sich in seinem Rhytmus eingewöhnen, dann klappt das auch! Viel Erfolg wünscht Michi


brittawirdmama

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Hallo, ich halte das auch für Quatsch und bei uns hat auch alles so geklappt wie bei Michi, zwar war unsere Kleine etwas älter, aber sie hing beim Kita-Beginn noch sehr am Stillen. Wir haben krankheitsbedingt auch 6 Wochen gebraucht, aber ich hatte auch ganz viel Zeit und arbeite erst wieder ein paar Wochen. Das Schlafen hat bereits am ersten Tag ohne irgendwelche Probleme oder gar Weinen geklappt (sie singt immer Lieder zum Einschlafen :-) ), sie kann das unterscheiden, obs zuhause oder in der Kita ist, und das können die Kleinen wohl auch schon sehr früh. Mach Dir keine Gedanken, geh das ganz ruhig an, und dann klappt das auch, da bin ich mir sicher! In 5 bis 6 Monaten passiert auch eine Menge und sie werden immer schlauer :-) Bis dahin hast Du sicher längst Beikost eingeführt, aber am Anfang werdet ihr ja nur 1 bis 2 STunden dort sein. Wie viel vor dem Arbeiten fangt ihr mit der Eingewöhnung an? Wenn Du mehr Zeit hast, hast Du selbst auch weniger Druck und das kommt Deinem Kleinen zugute. Wir haben 4 Monate Zeit gehabt, und eben wegen 2 Krankheiten 6 Wochen gebraucht. Und dann kam nach ca. weiteren 3 Wochen das erste Mal schlafen. Handhaben sie es in Anlehnung an das Berliner Modell? Das kann man schön individuell dem jeweiligen Kind anpassen und dann klappt es meist sehr gut. Lies doch auch mal zur Eingewöhnung im Forum von Dr. Posth nach, auch dort steht auch Interessantes. Auch was man als Erwachsener oft falsch interpretiert (Kind weint beim Ankommen, lässt sich aber schnell von den Erzieherinnen trösten = das ist nciht immer ein Zeichen für eine gute Eingewöhnung! Und Dein Kind sollte sich auch immer freuen, wenn Du es abholst (wenn Ihr dann soweit seid). Passt das alles, dann ists prima. Bei uns gabs schon Morgende, da wollte unsere Kleine nicht mal mit frühstücken, sondern wollte sofort in den Kindergarten :-))) Alles Gute und viel Erfolg LG Britta


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