Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einschlafstillen abgewöhnen, 23 Mo.

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Einschlafstillen abgewöhnen, 23 Mo.

lillie38

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Hallo Biggi, meine Tochter ist 23 Monate alt und wird immer noch sehr viel gestillt. Sowohl tagsüber als auch mittags und abends zum einschlafen. Eine Zeit lang waren wir schon so weit, dass ich sie im Bett gestillt habe und abdocken konnte. Sie ist dann ohne Brust eingeschlafen nach ein bisschen rumtoben. Nun will sie allerdings wieder dauernuckeln zum Einschlafen und das belastet mich extrem. Wenn ich ihr die Brust "entziehe", schreit sie sich furchtbar ein. Das einschlafen zieht sich derzeit über eine Stunde, in der ich immer wieder versuche, sie abzudocken, und sie wieder anfängt herzzerreißend zu schreien bis ich nachgebe. Ich möchte das einschlafstillen wegen dieser belastenden Situation beenden. Wir sind allerdings auch schon seit Oktober in der Tagespflege-Eingewöhnung, was leider eher holprig verläuft. Deshalb habe ich das weiter teilweise Abstillen herausgezögert (ich wollte ihr nicht zu viel Veränderung gleichzeitig zumuten) und habe nun überlegt, die 3 Wochen Weihnachtspause dafür zu nutzen. Dennoch mache ich mir so Sorgen, ihr zu "schaden", weil sie nach wie vor so extrem an der Brust hängt. Es ist eine belastende Situation und ich mache mir auch Sorgen, dass sie dann tagsüber wieder dauerhaft stillen will, als Ersatz für abends, und das die Eingewöhnung noch weiter verkompliziert. Was würden sie empfehlen?


Biggi Welter

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Liebe lillie38, am besten wäre es, wenn du schrittweise vorgehen würdest und anfangs stillfreie Stunden einführen würdest. Kennst du Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte“? Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet, haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Dazu kannst du wie folgt vorgehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch Weinen oder Schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst du deiner Kleinen während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Die ersten paar Nächte werden nicht einfach werden und dein Kind wird erst einmal toben. Vielleicht kannst du an einem Wochenende beginnen, damit du tagsüber etwas ausruhen kannst. Dein Kind wird sich irgendwann an die neue Situation gewöhnen und ihr werdet das auch schaffen. Je klarer und sicherer DU bist, umso leichter machst du es deinem Kind. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). Gib deinem Kind ganz viel Liebe und tröste es, zeige ihm, dass du seinen Schmerz verstehst. Deine Tochter wird das verkraften, denn du bist ihr Leuchtturm und sie wird sich an dir orientieren. Hab Geduld, mit liebevoller Konsequenz schaffst du das! Lieben Gruß Biggi


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