Gramuselchen
Liebe Biggi Welter,
meine Tochter wird nächste Woche 1,5 Jahre und geht seit dem 01.08 zur Tagesmutter.
Die Eingewöhnung läuft total super, sie fühlt sich total wohl und die Trennungen klappen auch immer sehr gut. Nun sollte meine Tochter Gestern dort das erste Mal den Mittagsschlaf machen.
Eigentlich braucht sie das nicht immer unbedingt in den Schlaf gestillt zu werden. Doch seit der Eingewöhnung ist ihr das ganz wichtig, um ihren Nähe-Tank wieder zu füllen. Und für mich war es auch immer total in Ordnung. -Sowohl mittags, als auch abends.
Meine Tochter wurde tatsächlich noch nie von jemand anderem hingelegt und in den Schlaf begleitet, als von mir.
Gestern wurde der Mittagsschlaf dann abgebrochen, da meine Maus sehr geschrieen hat, immer wieder aufgestanden ist und zur Tür gelaufen ist. Sie wurde laut Tagesmutter sogar richtig wütend und musste sich sogar übergeben, weil sie so aufgeregt war.
Jetzt soll ich das Stillen aus dem Bett / Schlafzimmer verbannen und sie nicht mehr in den Schlaf stillen und dementsprechend auch nicht mehr nachts stillen. -Denn nur so würde das mit dem Schlafen bei der Tagesmutter klappen.
Ich bin nun total verunsichert, weil ich weiß, dass man während der Eingewöhnung nichts ändern sollte.
Und dann kommt hinzu, dass das mit dem Einschlafstillen für uns ja sogar noch umsetzbar wäre, da sie das eigentlich nur bedingt braucht.
Die Nächte sind allerdings das, was mir die meisten Bauchschmerzen bereitet. Meine Tochter ist eine schlechte Esserin und es gibt hier zwischen 17:30/18:00 Uhr Abendbrot. Sie ist in den frühen Morgenstunden dann einfach auch hungrig und möchte stillen.
Mich belastet die Situation irgendwie total und ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, wie es weitergehen soll usw.
Die Tagesmutter sagte, sie möchte es erst wieder mit einem neuen Versuch probieren, wenn unsere Tochter sicher OHNE stillen einschläft und wenn mein Mann sie ohne Probleme zum schlafen hinlegen und begleiten kann. 
Ich hoffe, Sie können mir helfen und haben noch den ein oder anderen Tipp!
PS: Mich würde allerdings generell interessieren, was ich meiner Tochter (statt Muttermilch) in den frühen Morgenstunden anbieten könnte, um den Hunger zu stillen? Besonders wenn mein Mann beispielsweise einmal alleine mit ihr ist und sie einfach Hunger hat.
Vielen Dank und viele Grüße, Gramuselchen
Liebe Gramuselchen, ganz ehrlich, bei deiner Schilderung stehen mir die Haare zu Berge. Dein Kind ist immer nur bei DIR eingeschlafen und fühlt sich da sicher und geborgen. NATÜRLICH ist dein Kind jetzt verunsichert und muss sich an die Umstellung gewöhnen, aber doch nicht mit Druck und Zwang! Gerade jetzt ist es doch wichtig, dass zu Hause nicht auch noch Veränderungen kommen, dein Kind braucht Sicherheit, die Kita ist aufregend genug! Es ist immer gut, sich auch seine eigenen Gedanken zu machen und aufs Mutterherz zu hören... tatsächlich macht es keinen Sinn, dein Baby abzustillen, denn es tut ihm wirklich gut, in der Zeit, die ihr zusammen seid, "Normalität" tanken zu können. Leider lässt uns unser Alltag wirklich wenig Alternativen, und für viele kleine Kinder ist die intensive Fremdbetreuung und das Leben in der Gruppe einfach eine riesige Herausforderung. Ich bedauere es sehr, dass manche Erzieherinnen Mütter so verunsichern und irgendwelche Empfehlungen aussprechen, die nur ihre eigene Meinung spiegeln :-(. Weißt du, was ich auch erschreckend finde: Dass wir Mütter uns immer so schnell verunsichern lassen. Und das meist noch von Leuten, die überhaupt keine eigene Erfahrung vorweisen können, sondern nur aus dem Vorurteil heraus! Geh doch noch mal zu der Tagesmutter und stelle das klar: Ihr stillt und werdet das auch weitermachen. Und dass du sie darum bittest, das zu respektieren, auch wenn sie selbst das für völlig verquer hält. Wie soll dein Kind es denn verstehen, wenn es nicht nur von der Tagesmutter, sondern auch noch von dir abgelehnt wird? Es ist ja nicht so, dass deine Kleine auf einmal keine Nähe mehr braucht, wenn sie abgestillt ist, im Gegenteil, sie wird das Kuscheln noch viel mehr einfordern. Dein Kind muss sich jetzt daran gewöhnen, dass es nur bei dir an die Brust darf und das WIRD es auch lernen, wenn die Betreuerin liebevoll und konsequent ist, aber das erreicht sie nicht damit, dass du abstillst. Für mich sieht es auch ein wenig so aus, dass der scheinbar einfachste Weg gesucht wird und das würde ich auch klären. Sprich mit ihr, erkläre ihr deinen Weg und steh für dich und dein Kind ein. Frag doch mal, was sie sich erhofft, wenn du nicht mehr stillst, denn dein Kind wird ja dadurch nicht weniger Nähe brauchen….. Wichtig ist, dass du klar bist und auch der Tagesmutter zuhörst, dass ihr gemeinsam einen Weg findet, der für alle passt! Ich wünsche dir von Herzen, dass es ein gutes Gespräch wird und würde mich wirklich sehr über eine Rückmeldung von dir freuen. Ganz liebe Grüße Biggi
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