Anton ist nun 17 Wochen alt, und leider muss ich an Bewerbungen und Job denken. Um ihm den Übergang von der Brust zur Flasche, für die Zeit in der ich nicht bei ihm sein kann, so leicht wie möglich zu machen, möchte ich anfangen abzupumpen und ihm ein Fläschchen zu geben.
Was muß ich beachten? Könntet Ihr mir bitte eine Abpumpberatung geben?
Ich habe eine Handpumpe von Avena (nicht die ISIS) und es klappte beim ersten Pumpversuch ganz gut.
Was ist empfehlenswert als Fläschchenersatz? Die ersten 6 Wochen dauerte es oft einige Minuten, bis er sich richtig angesaugt hatte, deshalb wollte ich keine Saugverwirrung stiften und ihm Fläschchen oder Schnuller geben.
Herzlichen Dank schon im Voraus,
Selina
Mitglied inaktiv - 22.01.2009, 14:54
Antwort auf:
Rückkehr zum Job, sanfter Übergang von Brust zur Flasche
Liebe Selina,
in jedem Fall solltest Du dich von einer Stillberaterin in Bezug auf die Verwendung und Anwendung der Pumpe beraten lassen, denn Abpumpen ist nicht einfach "Pumpe dran und los". Es sollte eigentlich keine Frau eine Milchpumpe in die Hand bekommen ohne ausführliche Abpumpberatung.
Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus.
DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen.
Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt.
Du musst auch keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst.
Deine Brust wird entsprechend mehr Milch bilden.
Um eine Saugverwirrung zu vermeiden, kann die abgepumpte Milch mit einem Becher gegeben werden.
Zu Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Du kannst auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Du weißt also, ob Du 30 oder 40 g hineingetan hast. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Du kippst den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden.
Ich hoffe, das hilft dir erst einmal weiter, solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.01.2009