Stillstreik
Mein Baby ist zehn Wochen alt. Vor dreieinhalb Wochen begann sie ihren Stillstreik. Seit seinem Streik pumpe ich Milch ab und füttere diese. Genügend Milch ist also vorhanden. Zum Stillstreik: Ich denke, es hat sich schleichend angebahnt und kam dann trotzdem plötzlich für mich - hinterher ist man eben klüger. Mein Kind wurde an der Brust immer zappeliger, hat mir vor dem kompletten Streik erst bestimmte Positionen verweigert. Ein paar Fakten, die ich mir als Ursache vorstellen könnte: Mein Kind hatte einen Mundsoor, den wir erst recht spät als solchen erkannt haben. Ich hatte einen sehr starken Milchspendereflex. Zu Beginn der Stillmahlzeiten habe ich den Milchfluss oft erst kurz gestoppt, damit sich mein Kleines nicht verschluckt hat. Zuhause war es recht stressig. Mein Kind hat laut Hebamme und Kinderarzt nicht gut zugenommen und sollte zugefüttert werden. Als wir versucht haben zuzufüttern (Flasche), ist es eskaliert. Es hat Brust und Flasche angeschrien. Und bei über einer Stunde Geschrei vor den Mahlzeiten einen wir den Grund gern wissen. Lange Rede, kurzer Sinn: Um Infekte auszuschließen, sind wir stationär aufgenommen worden. Die Laborwerte waren alle gut, allerdings waren die Leberwerte und das Bilirubin leicht erhöht. Nach einer Kontrolle mit verbesserten Werten hieß es, dies sei auf den Stillstreik zurückzuführen. Im Krankenhaus wurde der Mundsoor behandelt, eine Stillberaterin versuchte uns zu helfen, alle Schwestern taten ihr Bestes, um dem Kind per Flasche möglichst ausreichend Trinkmengen zukommen zu lassen und uns mit Stillversuchen den Weg zurück an die Brust zu ebnen. Inzwischen nimmt mein Baby besser zu, aber damit es genug trinkt, muss ich es immer wieder animieren. Und ist der Hunger doch schon zu groß geworden, gibt es auch Geschrei, bevor die Nahrung angenommen wird. An der Flasche tut sich mein Kind seit ihrem Streikbeginn manchmal schwer, nuckelt mehr. Manchmal klappt es besser. Auch den Tipp, im Halbschlaf zu füttern, haben wir versucht. Das klappt besser, so dass ich oft diese Variante versuche. Aufgrund Wunder Brustwarzen habe ich anfänglich mit Stillhütchen gestillt, nach dem ersten Monat aber abgewöhnt. Ich dachte eigentlich, es läuft ganz gut, und sie kommt mit Hütchen, Brustwarze, Fläche und Nuckel gut zurecht. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen, die ich an zwei Händen abzählen kann und die nur wenige Milliliter mich brachten, akzeptiert sie die Brust nicht mehr und schreit nur noch, wenn ich versuche sie anzulegen. Meine Hebamme war mir leider keine große Hilfe. Und absoluten Vorrang haben das Wachstum und die Gesundheit meiner Tochter, weshalb wir ja auch die Flasche nutzen. Gibt es einen Weg zurück an die Brust, ohne das Gedeihen meiner Tochter zu gefährden? Aus dem Bauch heraus müsste dies ein sanfter Weg werden, aber vielleicht können Sie mir auch dazu Ihre Meinung sagen? Auch zeitlich ist es eine große Herausforderung mit abpumpen, sterilisieren, füttern und Babypflege. Und ich bin sehr traurig, dass wir keine Stillbeziehung mehr haben. Lieben Dank!
Liebe Stillstreik, lass Dich erst einmal virtuell umarmen, das ist keine leichte Situation für Euch und ich stimme Dir zu, es ist am WICHTIGSTEN, dass Dein Baby zunimmt! Du kannst sicherlich versuchen, Dein Kind wieder an die Brust zu bekommen, auch da stimme ich Dir völlig zu, dass dies ohne weiteren Stress klappen muss. Du könntest auch abpumpen und die Milch mit der Flasche geben, wäre das eine Alternative für Dich? Evtl. wäre zunächst das Brusternährungsset eine gute Lösung für Euch. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Es tut mir leid, dass ich aus der Ferne nicht mehr helfen kann….wenn Du magst, können wir auch gerne telefonieren, schreib mir Deine Nummer an biggi@die-welters.de , dann melde ich mich! LLLiebe Grüße Biggi
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