Milchproduktion in der Schwangerschaft anregen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Milchproduktion in der Schwangerschaft anregen?

Hallo, Ich habe vielleicht ein etwa ungewöhnliches Stillproblem. Ich bin derzeit in der 26. Woche schwanger und habe einen 1 1/2 jährigem Sohn, der bis vor kurzem immernoch gestillt wurde. Bis aufeinmal, von heute auf morgen keine Milxh mehr kam. Meine Ärztin meinte, das liegt an der Schwangerschaft und ich kann da leider nichts machen und es sei ja auch gut, man muss ja nicht 2 Kinder nachher stillen. Hab das erstmal so hingenommen, aber ich merke zunehmend, dass mein Sohn das stillen doch sehr fehlt. Gibt es denn wirklich keine Möglichkeit die Milchprodktion wieder anzuregen? Ich würde gerne weiter stillen und auch gerne beide Kinder, da ich denke, dass ist wichtig für die Bindung zwischen den beiden.

von Milchbar am 18.12.2017, 08:44



Antwort auf: Milchproduktion in der Schwangerschaft anregen?

Liebe Milchbar, ja, in der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Aber ob das passiert oder nicht lässt sich nicht vorhersagen. Du kannst Dein Baby aber trotzdem anlegen, viele Kinder sind vollkommen zufrieden mit weniger Milch. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen. Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993). Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören: o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; o vorangegangene Frühgeburten; o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei. Die Zusammensetzung der Muttermilch richtet sich immer nach dem jüngsten Kind, das heißt bis zur Geburt wird wieder Kolostrum gebildet. Der Milcheinschuss und die Umwandlung des Kolostrums in reife Muttermilch werden genau so verlaufen wie nach jeder Geburt. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 18.12.2017



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