liebe biggi,
ich hab kontakt mit stillberaterin aufgenommen. sie meinte der system zum stillen vor jeder mahlzeit, dann flasche geben und dann abpumpe sei gut. wir machen ca. 6 mahlzeiten. matilde ist 5 wochen zu früh gekommen, jetzt ist sie bald drei wochen alt. jetzt hat sie angefangen an der linke busen ohne jegliche hilfe zu saugen, rechts geht sie nur mit stillhütchen und nur sehr kurz dann schreit sie.
an der brust schläft sie dann immer wieder ein aber immerhin schluckt sie paar mal, also saugt sie schon richtig dran. nur habe ich jetzt wenn ich danach abpumpe an der linke brust nur noch so knapp 15 ml und davor waren es auch nicht so viel aber sicher das doppelte. musste es eigentlich jetz mit dem saugen des kindes nicht mehr werden die milch die man danach abpumpt da es ja immer mehr angeregt wird? ich mache mich sorgen dass es immer weniger milch wird ob ich sie mehr anlegen soll am tag und abpumpen soll. die stillberaterin meint 6 mahlzeiten und 6 mal abpumpen reichen...
ich hoffe ich konnte mir erklären, was könnte ich sonst noch machen?
viele grüsse und a schönes wochenende
presanella
Mitglied inaktiv - 24.04.2009, 20:22
Antwort auf:
frühchen stillen nachtrag
Liebe presanella,
ich bin der Meinung, dass das Kind lernen sollte, korrekt und effektiv an der Brust zu saugen!
Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich nämlich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Vor allem für ein Neugeborenes, das gerade lernt, an der Brust zu trinken, ist der Wechsel zwischen Brust und künstlichem Sauger eine sehr schwierige und verwirrende Aufgabe. Versucht ein Baby, an der Brust genauso zu saugen wie an der Flasche oder einem Schnuller, wird es schnell enttäuscht und reagiert vielleicht mit Geschrei, Quengeln und Verweigerung der Brust. es erhält nur wenig Milch und es kann Schwierigkeiten haben, korrekt an der Brust trinken zu lernen.
Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt.
Evtl. wäre das Brusternährungsset die Lösung für Euch, denn so kann das Baby sich ganz langsam an die Brust gewöhnen.
Mit dem Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt, so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält.
Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche - je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben.
Allerdings bei der Verwendung eines Brusternährungssets wirklich die Unterstützung einer kompetenten Stillberaterin vor Ort vorhanden sein, das erleichtert sehr vieles.
Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, solltest Du häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ein Baby würde jetzt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an deiner Brust trinken. Versuche etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Du nachts eine längere Pause einlegst (etwa sechs Stunden) oder nicht, musst Du ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt solltest Du auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 24.04.2009