Taniglück
Hallo, kurz zu unserer Vorgeschichte: Mein Sohn kam Ende Januar in der 28 SSW auf die Welt und wurde die ersten Wochen per Magensonde ernährt. Ich habe von Beginn an Milch abgepumpt, leider immer nur geringe Mengen, durch häufiges Pumpen, Kuscheln, Anlegeversuche und die Einnahme von Bockshornkleekapseln und Lecithin habe ich versucht die Menge zu steigern. Mein Sohn hat dann langsam das trinken an der Flasche gelernt , was sehr mühsam war da er unter starken Apnoe und Bradykardien litt. Langsam haben wir auch in der Klinik schon versucht ihn anzulegen. Letztendlich mit Brusthütchen, da ich leider zu flache Brustwarzen habe und er einen sehr hohen Gaumen hat. Nun sind wir seit einem Monat zu Hause, ich bin leider immer noch am Abpumpen, da es mit dem Stillen einfach nicht klappen will. Von 10 Anlegeversuchen, schaffen wir es max. zweimal das er trinkt. Allerdings trinkt er dann auch nicht soviel das er satt wird. In letzter Zeit allerdings schläft er entweder sofort ein beim Anlegen (zumindest scheint es so...) oder er schnappt vorher zu, zieht die Brustwarze nur halb ins Hütchen, dreht und wendet den Kopf mit der Brustwarze im Mund.Ich versuche dann noch 2-3 mal zu korrigieren dann wird es leider zu schmerzhaft und ich gebe auf oder er beginnt zu weinen. Ich habe es auch schon mehrfach ohne Brusthütchen versucht oder ein anderes Brusthütchen gewählt, vorher die Brust auf Anraten meiner Hebamme schonmal angepumpt oder auch Milch in das Hütchen geträufelt. Wir haben auch schon mit nacktem Oberkörper gekuschelt und wenn er hungrig ist sucht er auch, aber es gelingt ihm nicht an der Brust „ anzudocken“. Leider reichte meine Milch von Anfang an nicht aus, um seinen Bedarf voll zu decken, sodass er zusätzlich Pre HA bekommt. Nun habe ich es nochmal mit einer Trinkflasche versucht, die der Brust „ nachempfunden“ sein soll, aber bislang auch ohne Erfolg. Mich selbst schlaucht die ganze Situation natürlich, da die Ernährungssituation mit Anlegen, Abpumpen und Fläschchen zubereiten sehr aufwendig ist. Langsam fehlt mir auch die Kraft die Situation so weiter aufrecht zu halten. Haben Sie noch einen Tipp für mich, hab ich überhaupt die Chance ihn noch „ richtig“ zu stillen, nach so langer Zeit oder stresse ich mein Kind ggf sogar damit? Meine Hebamme und auch unsere Kinderkrankenschwester versuchen mich immer zu beruhigen und sagen mir, dass ich ihm mit der Muttermilch schon viel Gutes getan habe. Ganz die Hoffnung aufgeben möchte ich allerdings auch nicht, aber ich möchte auch, dass mein Kind sich wohl fühlt. Vielen Dank im Voraus.
Liebe Taniglück, es braucht wirklich viel Zeit und Geduld, denn Dein Kind ist es jetzt gewohnt, die Flache zu bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten. Entweder Du stillst ab und pumpst ab, so oft Du es schaffst, die abgepumpte Milch kannst Du dann mit der Flasche geben. Dann könntest Du versuchen, auf die Flasche zu verzichten, damit Dein Baby lernt, korrekt und effektiv an der Brust zu trinken. Beim Zufüttern könntest Du eine alternative Fütterungsmethode wählen, z.B. die Becherfütterung. Außerdem brauchst Du dringend Hilfe und Unterstützung vor Ort! Wende Dich unbedingt an eine kompetente Beraterin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter helfen kann, indem sie Dir auch etwas zeigen kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Viele Beraterinnen bieten im Moment auch Videoberatung an. Herzlichen Gruß Biggi
Rickabe
Hey, Unser Sohn kam elf Wochen zu früh und hatte anfangs ähnliche Probleme. Zu Hause haben wir dann konsequent die Flasche weg gelassen und mit viel Geduld abgepumpte Muttermilch über eine Spritze mit kleinem Schlauch an der Brust zu gefüttert. So bekam die Brust ihre Stimulation und unser Sohn direkt den Erfolg. Mit der Zeit konnten wir das dann weglassen und er wurde ausdauernd auch an der Brust. Wir kämpfen immer noch mit einer möglichen Saugverwirrung (An manchen Tagen, scheint er plötzlich trink faul zu sein oder sich umsonst ab zu rackern an der Brust) Außerdem ist das leidige Thema der Milchbildung tageweise immer noch Thema. An solchen Tagen füttere ich mit einem Fingerfeeder an der Brust zu. Aber er geht unheimlich gern an die Brust und ist da wirklich sehr ausdauernd. Meine Hebamme, hat mich gottseidank bestärkt mich das zu trauen. Auch auf die Gefahr hin, dass die Gewichtszunahme, die auf den Frühchenstationen natürlich immer Exponenziell steigt, erst mal kleiner wird. Ich war erstaunt wie schnell unser Sohn das gecheckt hat. Drei Tage konsequent ohne Fläschchen und schon ging er liebend an die Brust. Eine andere Möglichkeit ist das Brust Ernährungsset. Das habe ich mir jetzt bestellt für die Tage an denen meine Milchproduktion nicht hinterher kommt. Denn mir fiel wirklich auf, sobald man ein Fläschchen dazu nimmt, ist die Intensität mit der er an der Brust saugt schwächer. Wenn dir das Stillen also wirklich wichtig ist, sprich mit deiner Hebamme und versucht das gemeinsam ein paar Tage. Wenn es wirklich dein Wunsch ist, lohnt sich der Aufwand bestimmt;) Liebe Grüße
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