Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, mein Sohn (8 Monate, voll gestillt) bekommt mittlerweile mittags und abends Brei, isst aber nur wenige Löffelchen. Besonders den Gemüsebrei verweigert er oft schon nach dem 1. Löffel. Ansonstens knabbert er an Möhren, Apfelstücken, Reiswaffeln oder Brot. Ist aber auch mehr Erlebnis als Essen. Es ist grundsätzlich okay (habe das Buch von G. Eugster gelesen), trotzdem sind ein paar Fragen aufgetaucht. 1. Muss ich mir Gedanken um die Eisenversorgung machen? Reicht die Muttermilch aus? 2. Ich wollte vorerst keinen dritten Brei einführen? Ist das in Ordnung? 3. Die abgeknabberten Möhrenstückchen kommen so wie oben rein unten wieder raus. Ist das in seinem Alter noch normal? 4. Ab August (er ist dann 11 Monate) fange ich wieder an zu arbeiten und muss auf jeden Fall die drei Tagesmahlzeiten abgestillt haben. Dachte bisher, der Brei wird ja irgendwann eine Stillmahlzeit (oder mehrere) ersetzen. Nun bin ich verunsichert und frage mich, ob ich einfach geduldig bleiben soll oder ob ich doch schon auf Flasche abstillen sollte (wird wahrscheinlich schwierig, da er abgepumpte MuMi bisher nicht aus der Flasche genommen hat/ gibt es da Tricks?)? Vielen Dank für Ihre Hilfe! LG, Anja
Liebe Anja, es ist möglich ein Kind deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass das Kind Mangelerscheinungen bekommt. Die Hauptsorge ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Es ist also absolut in Ordnung, wenn Sie mit dem nächsten Brei noch warten. Es ist ganz normal, dass sich der Stuhlgang mit der Einführung der Beikost verändert. Dazu reichen bereits sehr kleine Mengen. Der Darm muss sich erst an seine neue Aufgabe gewöhnen und die Verdauung stellt sich um. Es ist normal, wenn sich quasi unverdaute Nahrungsbestandteile in der Windel finden. Das ist alles normal und ist kein Hinweis auf eine Unverträglichkeit. Ich würde jetzt noch nicht abstillen, denn bis August ist es doch noch eine recht lange Zeit. Vielleicht isst Ihr Baby bis dahin mehr, vielleicht reicht es aber auch, wenn Sie dann noch abgepumpte Milch (oder andere Säuglingsmilch) aus einem Becher anbieten oder eben dann mit der Flasche beginnen. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. LLLiebe Grüße Biggi
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