Frage: Baby auf dem Arm schreien lassen?

Hallo, meine Tochter Alina ist 6 Monate alt und ein 24-Stunden-Baby. Im allgemeinen ist schon viel ruhiger geworden und kann auch mal alleine spielen und lässt sich generell auch mal ablegen, was bis zur 11. Woche überhaupt nicht möglich war. Jetzt haben wir aber so ein Einschlafproblem. Sobald sie müde wird (ist irgendwie generell immer müde, auch wenn sie mal tagsüber 1-2 Stunden auf dem Arm geschlafen hat, wacht sie auf und reibt sich direkt die Augen und gähnt und nach 10-30 Minuten wird sie nörgelig, achja und aufwachen tut sie in 90% aller Fälle schreiend bzw weinend). Jetzt habe ich mich schon in sämtlichen Foren durchgelesen und bin wirklich verzweifelt und weiß nicht, ob ich es so richtig mache oder nicht. Im Tragetuch zum Beispiel hat anfangs super geklappt, da hat sie auch mal zwei Stunden am Stück geschlafen, schreit sie wie am Spieß erst so manxhmal nach 40 Minuten hopsen beruhigt sie sich und schläft ein, dann aber meist nur für so 30 Minuten und weint dann wieder. Das ist mir zu anstrengend, da dieses gehopse ziemlich auf die Beine geht. Beim stillen schläft sie auch nicht immer ein, manchmal schreit und weint sie sogar dabei und das kann dann schon mal bis zu drei Stunden dauern bis sie dann wirklich einschläft. Das einzige was zuverlässig hilft, ist, sie gepuckt (auch dagegen wehrt sie sich, aber anders ist es nicht möglich) auf dem Pezziball hüpfend (manchmal sogar mit Brust im Mund) zum schlafen zu bringen. Nur ablegen klappt dann in den meisten Fällen nicht. Wir sind sooo verunsichert, ob wir es so richtig machen... ich habe schon oft gelesen, dass man die Babys ruhig schreien/weinen lassen soll, weil sie sich nur so aussprechen können. Und diese einschlafstillen, singen, schaukeln, hüpfen nur die Babys ablenkt und sie sich dann nicht aussprechen können und den Frust nur „runterschlucken“ (zB beim stillen) Am besten sollte man das Baby auf dem Arm ganz dolle festhalten und es schreien lassen bis es einschläft oder sich beruhigt, erst dann hat es sich „ausgesprochen“ (das habe ich aus dem Blog von Brigitte Hanning). Klingt schon logisch, ABER ich habe es bei meiner Tochter probiert und nach 15 Minuten extremen schreien gestoppt und sie dann durch stillen wieder beruhigt, da hat sie sogar an der Brust so gewinselt es hat mir sooooo leid getan ABER wenn genau dieser Weg der „richtige“ ist bzw es gar nicht so schlimm ist, wie ich vllt denke, würde ich es tun Nur ich weiß einfach derzeit nicht was Richtig und was falsch ist. Ich bin so kaputt und traurig, weil ich dieses Verhalten bei keinem anderen Baby so gesehen habe. Wenn ich mal unterwegs bin (seeeeeehr selten, einmal im Monat zum „nachwehentrefffen“ um sich mal mit anderen Muttis auszutauschen) fallen wir immer auf, weil ich sie einfach nicht beruhigt bekomme, wenn sie müde ist. Die andren Stillen oder nehmen ihre kleinen auf den Arm und dann ist gut, bei mir geht nichts davon. Nur schnell nach Hause fahren und heulen. Ich möchte einfach das Richtige tun und frage mich, ob ich selbst schuld bin sie so ist wie sie ist, weil ich eben all diese Dinge zum einschlafen mache. Meistens stille ich sie mittags+abends in den schlaf, damit ich dann mal auch liegen kann und so tagsüber hüpfe ich sie auf dem Pezziball in den Schlaf und nach dem Mittagsschlaf gehen wir im Kinderwagen spazieren, da schreit sie auch aber beruhigt sich ebenfalls nach einigen Minuten (normalerweise). Hast du vllt einen Tipp für mich, Biggi? Oder kannst mir sagen, was mein Fehler ist? LG Inna mit Alina (sie ist mein ein und alles, auch wenn es derzeit anstrengend ist)

von InnaAlina am 07.12.2018, 12:34



Antwort auf: Baby auf dem Arm schreien lassen?

Liebe Inna, lass Dich erst einmal virtuell fest in den Arm nehmen, das ist wirklich nicht leicht für Dich. Aber ich versichere Dir, Du hast keine Schuld!!! Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als „Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn dein Kind viel quengelt und weint, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind High Need Babys in dem Buch „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Es gibt auch Kinder, denen es sehr viel schwerer fällt als anderen, im Leben anzukommen und sich auf die Umstände außerhalb von Mamas Bauch einzustellen. Manchmal führt auch eine schwierige Geburt dazu, dass das Kind sich unwohl fühlt - ein Osteopath kann hier zuweilen Wunder wirken. Alternativ dazu macht es Sinn zu erforschen, was denn deine Maus so quälen könnte. Gibt es Allergien oder Unverträglichkeiten in eurer Familie? Hast du mal geschaut, ob es eine Stillgruppe in eurer Nähe gibt? Dort findest du nicht nur zuverlässige Informationen sondern auch viel Zuspruch und Ermutigung, sowie hilfreiche Tipps von Frauen, die ähnliches durchgemacht haben wie du. Du findest sie unter: http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass die kleine Maus bald entspannter wird. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 07.12.2018



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