Frage:
Meine Tochter ist knapp 5 Monate alt und hatte die letzten Wochen einen "Stillstreik" - sie hat zwar getrunken, aber nur, solange die Milch quasi von ganz allein floss, ohne dass sie sich groß anstrengen musste. Davon wurde sie so gerade eben satt, aber selbst wenn nicht, hat sie sich nicht weiter anlegen lassen, oft gab es dann Geschrei. Ich habe verschiedene Positionen ausprobiert, oft die Seite gewechselt, versucht sie öfter anzulegen um die Milchbildung anzuregen, aber nichts hat so richtig geholfen. Wenn sie nach dem Stillen noch richtig Hunger hatte, hat sie ein paarmal aus der Flasche getrunken, nicht viel, aber problemlos und fast gierig.
Weil mich der Stillstreik zunehmend belastet hat und das Stillen uns beiden keinen Spaß mehr gemacht hat, habe ich mich zum Abstillen entschlossen. Ich möchte ihr sowieso demnächst den ersten Brei anbieten, und spätestens dann hätte ich das Abstillen begonnen, da Teilzeit-Stillen für mich nicht in Frage kommt.
Jetzt haben wir aber gleich das nächste Problem: sie verweigert plötzlich vehement die Flasche. Ich habe verschiedene Flaschen mit verschiedenen Saugern ausprobiert (Tee- und Milchsauger von unterschiedlichen Herstellern), mein Mann hat's versucht während ich das Zimmer verlassen habe, selbst morgens früh nach 11 Stunden Schlaf (also wahrscheinlich mit großem Hunger) hat sie die Flasche nicht angenommen. Einen Schnuller hat sie in ihren 5 Monaten vielleicht 10mal gehabt, also höchst selten. Sie lutscht lieber an ihren Fingern.
Ich habe es nicht so eilig mit dem Abstillen und wollte nach und nach die Mahlzeiten ersetzen (erst eine pro Tag, dann zwei usw.), aber ich möchte schon jetzt damit anfangen und nicht einfach aufgeben. Dafür müsste sie ja aber die Flasche annehmen.
Haben Sie eine Idee, woran es liegen kann, dass sie die Flasche jetzt nicht mehr nimmt, obwohl sie vor ein paar Wochen noch problemlos daraus getrunken hat? Ist es sinnvoll, es jetzt einfach immer wieder zu versuchen und zu jeder Mahlzeit erstmal das Fläschchen anzubieten? Wird es dann eines Tages plötzlich funktionieren? Oder gibt es noch andere Tricks? Mein Mann hat demnächst 5 Wochen Elternzeit, dann wird er es natürlich auch weiter versuchen. Wir würden notfalls auch ganz hart bleiben und einfach außer der Flasche nichts anderes geben, aber dass sie selbst nach 11 Stunden Nachtschlaf keine Flasche wollte, spricht ja nicht dafür, dass das funktionieren wird, und besonders schön ist das ja auch nicht, weder fürs Kind noch für uns...
von Bombalurina am 16.07.2012, 09:50 Uhr

Antwort auf:
Abstillwunsch, aber Kind verweigert Fläschchen
Liebe Bombalurina,
da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt.
Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren.
Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln.
Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt:
• die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist
• das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln
• den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut
• den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen
• verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren
• verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen
• versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern
• geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel)
Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden.
Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von Biggi Welter, Stillberaterin am 16.07.2012

geöffnet: Montag bis Freitag

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