Hallo Biggi!
Mein Sohn ist nun knapp 10 Monate, und ich möchte zum 1. Geburtstag hin abstillen.
Ich stille morgens, abends und nachts und bei Bedarf zum trösten (z.B. Zähnchen).
In der Schwangerschaft habe ich nicht soviel zugenommen, aber dabei ist es leider nicht geblieben ( keine Gewichtsabnahme durch stillen) - momentan habe ich mind. 8kg zuviel, da ich ständig Hunger habe, und auch sehr große Lust auf Süßigkeiten...
Vermutlich hat mein Körper noch nicht gemerkt, dass ich nicht mehr soviel Milch produzieren muss ;O) - und schlägt weiter fleissig Alarm und will Futter.
Nun möchte ich mich meine Ernährung nach dem Plan einer Ernährungsberaterin umstellen.
Dazu isst man 3 Tage nur Gemüse/säfte, Salat, wenig Obst und abends gegrillten Fisch, oder Hähnchen - danach ist der Insulinspiegel quasi auf null, der Hunger ist weg, und man kan neu starten (und meist 2kg leichter)
(so habe ich es bereits vor der Schwangerschaft gemacht - konnte aber durch die Übelkeit in den ersten Monaten diese Ernährung nicht weiter durchziehen)
Mal von diesen Schokoladenbergen in den Anfängen der Stillzeit ganz zu schweigen ;O)
Kann ich das jetzt schon machen?
Bin wirklich sehr unglücklich mit diesem Gewicht, da ich immer nich die Schwangerschaftshosen trage...
Und wie mache ich das dann mit der Milch für ihn?
Ihr empfiehlt PRE - richtig?
Ansonsten ist er eher ein schmales Kind, der aber die Beikost in jeglicher Form zu sich nimmt - mache die Breie milchfrei wg. Hautproblemen.
Danke und herzliche Grüße,
Claudia
Mitglied inaktiv - 21.06.2010, 08:52
Antwort auf:
Abnehmen zum Ende der Stillzeit
Liebe Claudia,
klar kannst Du das machen :-).
Es ist sogar möglich weiter abzunehmen als bis zum Vorschwangerschaftsgewicht. Eine stillende Frau sollte jedoch ihre tägliche Kalorienmenge nicht unter 1800 Kalorien sinken lassen und nicht mehr als 500 g pro Woche (2 kg im Monat) abnehmen. Es gibt inzwischen neuere Untersuchungen, die keinen Zusammenhang mehr zwischen dem Abbau der Fettdepots und dem Schadstoffgehalt der Muttermilch finden konnten. Dennoch ist es besser langsam abzunehmen und so auch dem JoJo Effekt auszuweichen.
Ich drücke dir die Daumen, dass es klappt!
Generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen.
Du kannst nun also entweder Vollmilch geben oder aber bis zum ersten Geburtstag Pre-Milch.
Wenn Du dir die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschaust, dann kannst Du sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden.
Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind.
Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden.
LLLiebe Grüße
Biggi
Pre, 1 oder 2 - was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung
von Denise Both, IBCLC
Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten:
· Säuglingsanfangsnahrung
· Folgenahrung
· Antigen Reduzierte Nahrung
Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen.
Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden.
"1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden.
Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch.
Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden.
Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).
von
Biggi Welter
am 21.06.2010