Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
wir möchten noch ein Baby bekommen.
Mein Mann nimmt seit 4 Monaten Valpro Beta, davon seit 3 Monaten das Retardpräparat chrono, jeweils morgens und abends 750 mg.
Ich habe hier im Forum schon gelesen, dass nicht mit Mutationen zu rechnen sei.
Das klingt gut.
Ist so etwas auch untersucht worden bei diesem Medikament, z. B. wie dich die Kinder entwickeln?
Er nimmt es wegen einer Epilepsie.
Es wäre kein Problem, wenn es länger dauern würde, bis eine Schwangerschaft eintritt, wegen der Beeinflussung der Spermienqualität.
Würden sie zur Gesundheit des Babys eher dazu raten, mit dem Neurologen zusammen das Valpro erstmal abzusetzen für den Zeugungszeitraum oder ist es sicher genug, wenn die Mutter keine Medikamente einnimmt?
Vielen Dank
von
Anastasya
am 19.06.2020, 07:10
Antwort auf:
Valpro beta chrono beim Mann zum Zeigungdzeitpunkt
Mutagene Risiken durch die väterliche Medikation mit Valproinsäure sind nicht zu befürchten.
Bei drei Männern fiel unter einer Tagesdosis von 1000 mg bis 3500 mg eine geringe Spermienkonzentration auf (Falker & Krause 1988; Hansen et al 1995). Nach Reduktion der Tagesdosis auf 150 mg bzw. Absetzen der Valproinsäure-Medikation normalisierten sich die Spermiogramme.
Ein erhöhtes Risiko für angeborene Anomalien aufgrund der väterlichen Medikamentenexposition ist nicht zu erwarten, allerdings könnte sich der Eintritt einer Schwangerschaft verzögern.
Valproat führt zu Schädigungen bei Einwirkung während der kindlichen Organentwicklung. Das ist aber nur bei Behandlung der Mutter mit diesem Wirkstoff möglich.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 19.06.2020