Hallo Dr. Paulus,
Aufgrund einer schweren Angst- und Panikstörung welche in der SS unerwartet schlimm zurück gekommen ist muss ich leider Antidepressiva in der SS einnehmen.
Ich nehme nun seit 10 Wochen Mirtazapin mit immer weiterer Erhöhung auf nun 22,5 mg seit 3 Wochen.
Da es mir damit allerdings nur Nachts besser geht (ich kann schlafen), es mir den Tag über aber fruchtbar geht, will mein Psychiater nun auf Sertralin umstellen. Er sagte das sei das Mittel der Wahl in der SS. Er peilt eine Dosis von 100mg an.
Können Sie dem zustimmen? Und sind 100mg eine Vertretbare Dosis? Und sollte ich das Sertralin dann vor der Entbindung reduzieren oder gar absetzten?
Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit!
Mitglied inaktiv - 22.05.2020, 20:34
Antwort auf:
Umstellung von Mirtazapin auf Sertralin
Sertralin ist eines der am besten in Schwangerschaft und Stillzeit erprobten Antidepressiva. Der Einsatz wäre angesichts der von Ihnen beschriebenen Symptomatik durchaus sinnvoll. Ein Absetzen vor der Geburt schafft meist mehr Probleme, denn ausgeprägte Anpassungsstörungen des Neugeborenen nach der Geburt sind selten. Zwar entsteht auch beim Ungeborenen ein relevanter Wirkstoffspiegel während der Schwangerschaft, doch verschwinden Symptome wie Zittern, Schlafstörungen etc. meist wenige Tage nach Geburt.
Vorteilhaft wäre jedoch vor der Geburt eine Beschränkung auf ein Präparat (Sertralin), da Wechselwirkungen von Kombinationstherapien auf das Kind nicht so gut abschätzbar sind.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 23.05.2020