Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
Ich habe am 17. 1. Erfahren, dass ich ungeplant schwanger bin. Leider habe ich an Silvester ein halbes Glas Wein getrunken, ich habe ca 1bis 2 Zigaretten am Tag geraucht, an manchen Tagen auch keine. Zudem habe ich mehrmals Ibuprofen 400 genommen aufgrund von schlimmen ruckenschmerzen. Seit ich weiß dass ich schwanger bin rauche ich nicht mehr und habe auch keine Tabletten mehr genommen. Nun mache ich mir aber große Sorgen. Können diese Fehler das Fehlbildungsrisiko erhöht haben? Können Chromosomenstörungen hierdurch auftreten?ich mache mir große Vorwürfe. Vielen Dank für Ihre Antwort!
von
alexandra123
am 19.01.2018, 09:21
Antwort auf:
Rauchen
Der kindliche Chromosomensatz wird bei der Zeugung festgelegt. Spätere Einflüsse können allenfalls zu einer Schädigung der Organentwicklung führen.
Sofern die Aufnahme einer potentiell fruchtschädigenden Substanz im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgt, wäre bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht.
Die genannten Faktoren (halbes Glas Wein, gelegentlich Ibuprofen 400, ein bis zwei Zigaretten pro Tag) können in dem genannten Zeitraum nicht zu Fehlbildungen geführt haben.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 21.01.2018