Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Rauchen bis zum Ende der 4. SSW

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Rauchen bis zum Ende der 4. SSW

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, leider habe ich bis zur 4.SSW geraucht. Als ich von der SS erfahren habe, habe ich das Rauchen am 8.12. komplett eingestellt. Der Vater des Kindes war um den Zeitpunkt der Zeugung Raucher. Ich bin 27 Jahre alt und mein Partner 32 Jahre. Wenn man im Internet die ganzen Berichte liest, dann scheint es so, dass in so einen Fall wie mir, mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Kind mit Chromosomenfehlern (Leukämie?) entstanden ist. Diese ganzen Berichte haben so eine extreme Panik in mir ausgelöst, dass ich derzeit sogar in psychologischer Betreuung bin, weil ich den Gedanken nicht los werden kann, dass ich/wir unser Kind geschädigt haben. Ist jetzt von einem gesunden oder einen Kind mit Chromosomenschäden auszugehen? Ist hier eine Amniozentese sinnvoll? Herzlichen Dank Michaela


Dr. Wolfgang Paulus

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Grundsätzlich ist durch den von Ihnen beschriebenen Zigarettenkonsum kein erhöhtes Risiko für kindliche Schädigungen zu erwarten. Sofern eine Anwendung im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgt, ist bei schädigenden Einwirkungen ohnehin entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht. Die Weiterentwicklung einer in diesem frühen Stadium geschädigten Frucht ist demnach nicht zu befürchten. Auch bei längerfristigem Rauchen in der Schwangerschaft ist in erster Linie eine Zunahme von Aborten, Wachstumsretardierungen und diversen Fehlbildungen (z. B. Lippen- bzw. Gaumenspalten) zu erwarten. Eine signifikante Häufung von Chromosomenanomalien bei den Nachkommen durch Zigarettengenuss ist jedoch nicht zu befürchten. Eine Amniozentese ist aus diesem Grund sicher nicht erforderlich.


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