Frage: Flummi mit Phthalaten, Weichmachern und PAK belastet

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, wir waren vor ein paar Tagen mit unserem Sohn (3 Jahre alt) in einem Indoorspielplatz. Dort gab es auch einen Automaten mit Flummis zum kaufen. Sein Onkel kaufte am Ende des Tages ihm einen davon. Diesen hielt unser Sohn die gesamte Heimfahrt (ca. 30-45 min.) in der Hand. Daheim angekommen merkte ich, dass der Flummi stark nach Weichmacher bzw. Plastik roch. Wir haben diesen daraufhin direkt entsorgt. Wie stark ist diese Art von Schadstoffbelastung Ihrer Meinung nach durch diesen Vorfall für unseren Sohn? Ich lese immer wieder, dass es teilweise so starke Belastungen bei Teilen aus Gummi bzw. Weichplastik mit PAK, Phthalaten und Weichmachern gibt, dass diese bei einer Std. Hautkontakt einer Belastung von ca. 40 Zigaretten entspricht und von krebserzeugender, erbgutschädigender sowie hormonellwirkenden Wirkungen. Ist hiervon etwas zu befürchten? Wie bewerten Die solche Vorkommnisse? Eine zweite Frage noch: Ich benutze manchmal ein Haarwachs (Crazy Paste Nr. 3) mit folgenden Inhaltsstoffen: AQUA (WATER), ALCOHOL DENAT VINYLCAPROLACTAM.VP/DIMETHYLAMINOETHYL METHACRYLATE COPOLYMER, CP/VA COPOLYMER, PVP, CETEARYL ALCOHOL, PETROLATUM, TRIACONTANYL PVP, PROPYLENE GLYCOL STEARETH-21, CETYL ALCOHOL, STEARYL ALCOHOL, VP/DMAPA ACRYLATES COPOLYMER, CETETH-10 PHOSPHATE, DICETYL PHOSPHATE, PEG-8 BEESWAX CORN STARCH MODIFIED HYDROXYETHYLCELLULOSE, TRIETHANOLAMINE, METHYLPARABEN, ETHYLPARABEN, PROPYLPARABEN, IMIDAZOLIDINYL UREA, GLYCERIN, SODIUM METHYLPARABEN, SODIUM DEHYDROACETATE, SORBIC ACID, TETRASODIUM EDTA, PARFUM (FRAGRANCE), LINALOOL, ALPHA-ISOMETHYL IONONE, LIMONENE, COUMARIN Kann dies auch mal von unserem Sohn bzw. in einer Schwangerschaft unbedenklich benutzt werden? Vielen Dank vorab für Ihre Bemühungen und ein schönes Wochenende. Mit freundlichen Grüßen, Bambinio

von Bambinio am 15.09.2017, 21:11



Antwort auf: Flummi mit Phthalaten, Weichmachern und PAK belastet

Der Geruch nach Kunststoff ist nicht identisch mit einer Belastung durch Weichmacher. Der vorübergehende Hautkontakt mit dem Flummi hat sicher nicht zu einer Schädigung des Kindes geführt. Auch die Saugnäpfe bzw. die kurzfristigen Ausdünstungen der erhitzten Muffinförmchen sind nicht als bedenklich einzustufen. Wieso Sie allerdings Ihr Kind über ein Haarwachs mit Parabenen belasten wollen, ist mir nicht klar. Diese Substanzen gelten als allergieauslösend und hormonell wirksam. Die beiden Konservierungsstoffe Propylparaben und Butylparaben – beides Ester, die zu den klassischen Konservierungsstoffen zählen - dürfen ab April 2015 nicht mehr in Kinderkosmetika enthalten sein, die im Windelbereich zum Einsatz kommen.

von Dr. Wolfgang Paulus am 25.09.2017



Antwort auf: Flummi mit Phthalaten, Weichmachern und PAK belastet

Entschuldigen Sie bitte Herr Dr. Paulus, ich habe noch eine Frage: Wir haben uns für den Herd zwei Abdeckplatten vor ca. einem dreiviertel Jahr gekauft. Diese haben jeweils vier Saugnäpfe mit Füßen dran. Nun habe ich festgestellt, dass auch diese Saugnäpfe nach Weichmachern oder ähnlichem riechen und anscheinend etwas ausdünsten. Im Raum selber riecht man nichts, nur wenn man direkt dran riecht. Wir haben in der Küche auf einer Schale auf der anderen Seite der Arbeitsfläche auch immer offene Lebensmittel wie z.b. Obst (Äpfel, Bananen etc.) liegen. Köffnen diese Lebensmittel mit Weichmachern etc. durch 8 dieser Saugnäpfe mit Durchmesser von jeweils 4 cm in einer relevanten gefährlichen Höhe für unsere beiden Kleinkinder (1 und 3 Jahre alt) belastet gewesen sein? Oder aber auch die gesamte Luft im Raum? Die Küche wird regelmäßig gelüftet. Vielen Dank. Mit freundlichen Grüßen, Bambinio

von Bambinio am 16.09.2017, 22:57



Antwort auf: Flummi mit Phthalaten, Weichmachern und PAK belastet

Herr Dr. Paulus entschuldigen Sie bitte die Umstände, eine letzte Frage noch: Wir haben vor einiger Zeit bunte Muffinpapierförmchen gekauft. Diese rochen beim auspacken damals recht stark nach Chemie. Wir ließen diese auslüften. Heute holten wir diese wieder aus dem Schrank. Sie haben nicht mehr gerochen. Wir haben den Ofen vorgeheizt und ca. 6 leere Förmchen in den Ofen zum testen gestellt. Diese fingen unter dieser Wärme wieder das riechen an, obwohl diese laut Verpackung bis 220 Grad geeignet seien solllen.Wir merkten dies sofort und kippen darauf hin die Fenster und ließen den Ofen erstmal mit den Förmchen zu und ließen den Ofen abkühlen. Kurz darauf machten wir diesen wieder auf und ließen durch doe gekippten Fenster den Geruch abziehen. Sollten wir auf Grund dieser Dämpfer die offenen Lebensmittel (wie ein paar Stunden zuvor frisch gebackener Kuchen, Obst und Gemüse) in der Küche verwerfen, da diese ja auch unsere beiden Kleinkinder mit über 1 und 3 Jahre alt essen? Vielen Dank vorab für Ihre Bemühungen. Mit freundlichen Grüßen, Bambinio

von Bambinio am 18.09.2017, 23:55