Sehr geehrter Herr Dr. Hellmeyer, vielen Dank für die Möglichkeit, Ihnen Fragen stellen zu dürfen. Ich befinde mich derzeit in meiner dritten Schwangerschaft, 28 SSW nach IVF/ICSI (habe bereits zwei gesunde Kinder nach IVF/ICSI geboren). Kind Nummer 1 wurde per sekundärer Sectio nach Geburtsstillstand geboren. Kind Nummer zwei kam spontan, allerdings mit Saugglocke zur Welt. Nach der Geburt zog sich die Gebärmutter nicht wieder richtig zusammen und aufgrund starker Blutungen benötigte ich eine Bluttransfusion. Nun aber zu meinem eigentlichen Anliegen: Bei der Pränataldiagnostik wurde eine Insertio velamentosa im oberen rechten Bereich ohne Hinweis auf eine vasa praevia festgestellt. Die Pränataldiagnostikerin hält einen Kaiserschnitt für unnötig und hat mir zunächst jegliche Angst vor dieser Diagnose genommen. Sie wäre „vernachlässigbar“ in meinem Fall und sie müsse die Diagnose nur in den Mutterpass schreiben, weil sie ihn eben gefunden habe. Mein Frauenarzt hingegen machte mir drei Wochen später große Angst. Er hat den Befund zwar nicht auf dem Ultraschall gesehen, hält eine insertio velamentosa aber in jedem Fall für eine Kaiserschnitt-Indikation. Beide Ärzte sind sehr kompetent und erfahren auf ihrem Gebiet. Ich möchte keinem von beiden zu nahe treten oder ihnen die Kompetenzen absprechen. Ich würde gern auf einen Kaiserschnitt verzichten, sollte aber diese Diagnose eine Gefahr für mein Baby darstellen, würde ich mich selbstverständlich sofort für einen geplanten Kaiserschnitt entscheiden. 1.) Wie ist ihre Einschätzung bei diesem Befund? Kaiserschnitt ja oder nein? 2.) Besteht die Gefahr der insertio velamentosa nur beim Blasensprung (Aussage der Pränataldiagnostikerin) oder unter der gesamten Geburt (Aussage meines Gynäkologen) ? Diese Frage erscheint mir wichtig, da ich bei beiden Geburten einen Blasensprung zu Hause hatte (40+0 und 36+4). Sollte auch dieses Mal die Blase vorzeitig/oder vor dem geplanten KS-Termin zu Hause platzen und keine Blutungen auftreten, wäre ich laut Aussage der Pränataldiagnostikerin „safe“. Dies sieht mein Gynäkologe ganz anders. Er sieht die Gefahr erst mit der Abnabelung als gebannt. Ich möchte Sie nicht als Zünglein an der Waage nutzen, hoffe aber dennoch sehr auf Ihre Einschätzung. Selbstverständlich werde ich auch noch mit dem Chefarzt der Klinik sprechen, in der ich entbinde. Vielen Dank trotzdem für Ihre Einschätzung. Herzliche Grüße Yerma
von Yerma1978 am 23.07.2019, 07:33