MamaApril2022
Sehr geehrte Herr Dr. Hellmeyer, ich bin sehr verunsichert in Bezug auf die Notwendigkeit eines Kaiserschnittes. Ich bin 37 Jahre alt und erwarte mein erstes Kind. Mein Kinderwunsch besteht bereits seit 12 Jahren, ich habe einen langen Leidensweg hinter mir. Obwohl körperlich alles i.O. war, blieb auch die Kinderwunschbehandlung ohne Erfolg, meine Ehe zerbrach und auch mit meinem neuen Partner wollte es nicht klappen. Vor einem Jahr hatte ich 2 OPs, bei denen unter anderem ein Myom in der Gebärmutter entfernt wurde. Im Sommer wurde ich überraschend schwanger. Seit dem wächst ein Myom an der Außenwand der Gebärmutter und es hat ca. 4,5 cm Durchmesser, es befindet sich etwa 3-5cm links von meinem Bauchnabel. Im Dezember wurde bei der Feindiagnostik eine Insertio velamentosa diagnostiziert, Ende Januar hab ich den Befund noch einmal kontrollieren lassen. Die Ärztin meinte, es sei kein Grund zur Sorge, eine Spontangeburt sei möglich. Vor einem Kaiserschnitt habe ich riesige Angst. Am 2.2.2022 sagte meine Frauenärztin, dass bei diesem Befund dringend ein Kaiserschnitt durchgeführt werden muss, da das Baby unter der Geburt zu verbluten drohe. Gleichzeitig hat sie mich ins Krankenhaus eingewiesen, da sich der Gebärmutterhals auf 2,5 cm verkürzt hatte (ich war in der 30. SSW). Ich war völlig überrumpelt, von beiden Aussagen, und bin voller Angst ins Krankenhaus gegangen. Das CTG sowohl in der Arztpraxis als auch im Krankenhaus war unauffällig, keine Wehen oder ähnliches. Dennoch wurde mir Nifedipin 3x 20 mg täglich verabreicht für 12 Tage und dann ausgeschlichen. Parallel erhielt ich 2 Lungenreifespritzen. Ich sagte, dass ich keine Wehen hatte, man teilte mir aber mit, dass der Gebärmutterhals sich nicht einfach so verkürzen würde und dass ich nichts gespürt habe mache es besonders schlimm. Daneben teilte man mir im Krankenhaus auch gleich im ersten Gespräch mit, dass ein Kaiserschnitt dringend angeraten sei und ich fühlte mich sehr gedrängt. Ich hatte mehrere Arztgespräche dazu, habe unter Tränen nach Alternativen gefragt, es gäbe keine. Es müsse dringend verhindert werden, dass die Fruchtblase platzt. Die Plazenta (VW) sitzt oberhalb des Bauchnabels, die Nabelschnur scheint rechts anzusetzen, ca. in Bauchnabel-Höhe. Im Krankenhaus habe ich auch mit einer Hebamme über den Befund gesprochen, sie meinte, einer Spontangeburt stünde nichts im Weg und falls beim Blasensprung doch was passiert, könnte man immer noch einen Notkaiserschnitt machen. Die Ärzte sind jedoch anderer Meinung und raten mir aufgrund meines Alters und meiner Vorgeschichte zum Kaiserschnitt, da ja auch nicht sicher sei, ob ich jemals wieder schwanger werden könne. Es klingt so, als würde ich bei einer Spontangeburt hinterher ein totes Baby im Arm halten. Vor ca. einer Woche durfte ich nach Hause (kein einziges CTG war auffällig), und ich hab bereits einen Termin zur Sectio Anfang April erhalten. Obwohl ich sehr unglücklich darüber bin. Gestern war ich zur Nachkontrolle bei meiner FÄ und sie sagte, die Gefahr dass mein Kind beim Blasensprung verblutet stünde 50/50. Ich kann gar nicht glauben, dass das Risiko so hoch ist, wo doch gleichzeitig so häufig eine Insertio velamentosa erst nach der Geburt bekannt wird. Ich bin hin und her gerissen und wüsste gern, wie Ihre Meinung dazu ist. Vielen lieben Dank!
Hallo MamaApril2022, es wäre nicht seriös, wenn ich Sie ohne Untersuchung und eigenem Ultraschall berate. Aber Sie haben Recht, dass die Insertio velamentosa ganz häufig ein Zufallsbefund war und ist, ohne dass das Kind in Gefahr ist. Es hängt ein bisschenvon der Lokalisation ab und das müsste man selber schallen, um Sie gut zu beraten. Ich bin da auch, was die natürliche Geburt angeht, eher großzügig. Beim höchsten Sicherheitsbedürfnis ist der Kaiserschnitt in dem Fall fürs Kind das Sicherste. Vielleicht noch einmal in einer anderen heimatnahen Klinik eine Zweitmeinung einholen. LG und alles Gute. Entscheiden tun Sie.
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