Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Insertio velamentosa - Risiken Geburt

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Insertio velamentosa - Risiken Geburt

Biacabe

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Guten Tag, bei mir wurde relativ früh eine Insertio Velamentosa festgestellt, welche sich anfangs 7, später 8 und mittlerweile 10 cm vom inneren Muttermund entfernt befindet.  Ich bin jetzt bei SSW 33+2 , es ist meine zweite Schwangerschaft (erste wurde bei 38+0 aufgrund Bluthochdruck eingeleitet, vaginale Geburt bei 38+3, 2022) und ich versuche nun den richtigen Geburtsweg zu entscheiden. Meine Ärztin rät bspw dringend von einer Übertragung ab und möchte mich spätestens am ET zur Einleitung in die Klinik überweisen. Eine Einleitung möchte ich dieses Mal vermeiden, da ich nicht länger als zwingend notwendig von meinem größeren Sohn getrennt sein möchte.  Meine Vorstellung in einem eigentlich sehr gut spezialisiertem Krankenhaus war leider ernüchternd. Auf die Frage, welche (erhöhten) Risiken die Insertio bei einer Spontangeburt mit sich bringt , erhielt ich die Antwort, man würde die Anomalie nicht berücksichtigen, da sie bei anderen nur zufällig bei der Geburt erkannt würde & ich genauso gut "nichts davon wissen könnte". Die Antwort auf die Risiken war "Risiken hat man auch, wenn man die Straße überquert". Man möchte unter allen Umständen eine Spontangeburt durchführen, in 3 Wochen eine äußere Wendung vornehmen und sieht auch bei weiter bestehender BEL als einzige Option die Spontangeburt. Die Klinik/Ärztin war also sehr verhaftet in ihrer Meinung und half mir nicht bei meinen Sorgen. Über die BEL sorge ich mich nicht. Er liegt gefühlt alle 2 Tage andersrum, vor zwei Tagen BEL, heute bei der Vorsorge SL. Auch mein 1. Sohn drehte sich erst in der 37. Woche final.    Meine Fragen wären: - besteht ein sehr viel höheres Risiko auf Komplikationen, wie Blutungen, Unterversorgung oder Ähnliches bei einer Spontangeburt, als bei Geburten ohne diese Diagnose ? - wie oft endet die Diagnose Insertio velamentosa Ihrer Erfahrung nach aufgrund auftretender Komplikationen in einem sekundären / ungeplanten oder sogar Not-Kaiserschnitt?  - würden Sie einen Kaiserschnitt bei 39+0 als sicher einschätzen oder bei der Diagnose einen früheren KS terminieren? - wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für einen hohen Blasenriss? im Falle eines Kaiserschnitts: - ab wann dürfte ich meinen Sohn (2 Jahre, 12 Kilo) wieder kurzzeitig anheben? Für bspw *in den Autositz *in den Hochstuhl *auf den Wickeltisch - wie stünden Sie dazu eine Spontangeburt bis zum Ende der 39. Ssw anzustreben und einen KS für spätestens 39+0 zu planen, um eine Einleitung und einen Blasensprung zu vermeiden?  Vielleicht können Sie nicht alle Fragen beantworten. So oder so, bin ich dankbar über jede Antwort und danke Ihnen für ihre Zeit und Arbeit, die Sie in dieses Forum investieren! 🍀


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo Biacabe, also, richtige Prozentzahlen, wann wie, ob etwas passiert sind schwierig und gibt es meines Erachtens nicht. Dies würde auch nicht helfen. Also, eine Schädellage sollte es für die Spontangeburt mit Insertion velamentosa sein. Bei Beckenendlage Sectio. Ansonsten ist es das 2. Kind. Am Besten geht es von allein los und dann sollte eine gute Überwachung in einem Zentrum erfolgen. Eine Einleitungsindikation sehe ich, ehrlich gesagt, nicht. Meine Empfehlung wäre auch die Spontangeburt. Wenn Sie einen Kaiserschnitt bei 39+0 planen klingt das sicher, aber auch hier könnte es vorher losgehen. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Wenn Wie unterschwellig Angst haben, ist die Sectio der richtige Weg. LG und alles Gute für die Entscheidung 


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